„Es ist ein strenges, abweisendes Album, das einen klanglich ganz nah an Sehnen und Knochen heranführt und die industrielle Verarbeitung und Beschäftigung von Tieren nachahmt. Seine wilden konzeptionellen Sprünge machen mehr Spaß als die nackten Ergebnisse.“ Das schreibt Nick Hasted in „Jazzwise“, über Matthew Herberts Doppelalbum „The Horse“, und ich teile seinen Schlusssatz mit den Sprüngen und den Ergebnissen gar nicht. Und nichts weist mich ab. Mit seiner gewiss enormen stilistischen Vielfalt würde es bei mir allein nicht punkten, denn insbesondere der Ideenfluss, die Atmosphären, die field recordings, die Sounds und Grooves sorgen für eine durchweg spürbare Magie, ohne Durststrecken auf diesem langen Parcours von vier Schallplattenseiten. In der Musikkritik sind die Reaktionem überwiegend positiv, aber sehr überschaubar. Da landet etwas viel zu schnell in den vertrauten Schubladen – dabei gehört es in die langen Abende, zu den ganz privaten Hörabenteuern im guten alten Breitwandformaten! (Sound und Pressung exzellent, das Design der Vinylausgabe eine Klasse für sich. Leider hat das Interview für die Klanghorizonte nicht geklappt.)
2023 19 Jun
„Reite den schwarzen Mustang!“
von: Michael Engelbrecht Filed under: Blog | TB | Tags: My best 12 albums of 2023 | Comments off