Manafonistas

on life, music etc beyond mainstream

2023 13 Mai

Traumhafter Stoff

von: Jochen Siemer Filed under: Blog | TB | 11 Comments

 
 

[in östlichen weisheitslehren und vielen meditativen praktiken geht es darum, sein „ich“ aufzulösen und mit dem „ganzen“ zu verschmelzen. das kann auch beim musikhören geschehen. normalerweise bleibt ja eine kritische distanz in der rezeption. gestern dieser überraschungsmoment, als ich in ein mir bis dato unbekanntes album eintauchte, auswählt als objekt einer allabendlichen „albumstunde“, um es kennenzulernen. zunächst dies: ein brilliantes sopransaxophon und ein piano, dazu kraftvolle perkussive geräusche (ich dachte an oregon). „hey, was ist das denn jetzt?“ kurz ins internet geschaut (ich muss immer wissen, wer und was da spielt). es stellte sich als ein cello heraus. zurück am ort des geschehens, zog es mich dann vollends weg, wie im traum. eine zarte, intime frauenstimme gesellte sich bald hinzu, singend, flüsternd, rezitativ. ich dachte nur halbtrunken und verschmolzen: „diese musik, das bin ich selbst“ und auch so etwas wie „album des jahres“]

 

bandcamp.com / l’étoffe des rêves

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11 Comments

  1. Lajla:

    Gefällt mir auch. Ihr Sprechgesang ist nicht ganz so depressiv wie der von Anne Clark.

  2. Michael Engelbrecht:

    Depressives höre ich nicht bei Anne Clark, aber diese Veröffentlichung von La Buissonne ist eine allerfeinste Entdeckung. Ist mir 2022 entgangen, sonst wäre es in einer Radiostunde gelandet.

    Stunning, so to speak.

  3. Lajla:

    Anne Clark – Our Darkness [Lyrics]

  4. Michael Engelbrecht:

    Ein Song, Lajla.
    Dann wären noch ganz andere depressiv:)

    Neil Young, Leonard Cohen, Bob Dylan ….

    Tonight‘s The Night (lyrics)
    The Future (lyrics)
    Lovesick (lyrics)

  5. Lajla:

    Ich meinte die Stimme. Die eine ist verzaubernd, aber Clarks hypnotische Stimme kommt bei mir depressiv rüber.

  6. Michael Engelbrecht:

    Ja, schon klar, aber viele empfinden auch Cohens Organ als deprimierend. Das ist natürlich alles subjektiv, aber wirkt isoliert betracht schnell als Schublade. Deshalb wollte ich es nur relativieren. Ich habe Anne 2014 kennengelernt, she was brimming with life. Bei mir kommt nicht mal der von dir genannte Song depri rüber :)

  7. radiohoerer:

    Danke Jochen, dass du hier dieses sehr hörenswerte Label ins Spiel bringst. Mein Liebling ist dort gerade: FINIS TERRAE von Vincent Courtois. Tolles Label, deren Aufnahmen auch noch sehr gut klingen.

  8. Jochen:

    Danke für den Tipp, Henry – da werde ich mal reinhören.

  9. radiohoerer:

    Hallo Jochen.

    Das freut mich zu lesen. Du weist ja sicherlich, wo du weitere Musiktipps von mir findest. 😉

  10. Jochen:

    Vertraute Adresse.

    Und ja: das klingt sehr gut auf LaBuissonne.

  11. Henning Bolte:

    Claudia Solal ist eine aussergewöhnliche Stimme und Musikerin (und eine meiner Favoritinnen. Sie unterscheidet sich in ihrem Herangehen und Vortrag klar von anderen Vokalisten. Und live natürlich noch deutlicher. Sie hat viel mit den ebenso hervorragenden und aussergewöhnlichen Pianisten Benoit Delbecq und Benjamin Moussay. Von ihr kann man nun wirklich sagen, dass sie aus einer musikalischen Familie stammt und ihren ganz eigenen Ansatz entwickelt hat. Demnächst mal mehr dazu hier.


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