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2023 6 Mai

Auf der Polizeiwache

von: Michael Engelbrecht Filed under: Blog | TB | 10 Comments

 
 

ich sitze gerade im polizeipräsidium, und warte darauf, meine anzeige loszuwerden. in den letzten monaten bin ich gleich zweimal, haha,  opfer einer straftat resp. eines zivilrechtlichen vergehens geworden: einmal wurde ich – öffentlich – von jemandem als als ratte oder gesindel oder geschmeiss oder sowas tutuliert, ging so in richtung franzjosefstrauss, wie der linke runtermachte, das war natürlich zum fremdschämen… ich liess das durchgehen, aber dieser betrugsfall ist natürlich ernster zu nehmen. ich hatte gestern eine unheimlich gut gemachte fishing mail der dhl, die natürlich nicht von der dhl war, mit angaben zu meiner kreditkarte bedient, und als das dann von der dhl offiziell als betrug ausgemacht wurde, liess ich ratzfatz meine mastercard sperren. 116 116 ist die zaubernummer. jetzt bringe ich das zur anzeige, damit ich in wochen, wenn das ausmass des betruges ersichtlich ist, das geld wiederbekomme. shit happens.

 

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10 Comments

  1. Martina Weber:

    Solche Zollgebührforderungen habe ich auch schon bekommen, aber nicht von DHL. Diese Betrugsmasche spielt damit, dass Leute so viel bestellen, dass sie den Überblick verlieren. In deinem Fall wäre ich deshalb skeptisch geworden, weil mir die Angabe hinter dem Wort „Paket“ nicht wie eine Sendungsverfolgungsnummer aussieht. Die sind nämlich länger. Allerdings, wer weiß, vielleicht sollte es keine Sendungsverfolgungsnummer sein.

    Vor Monaten erhielt ich eine Mail, deren Absender aussah wie meine Mailadresse. Spooky. Es hieß, man hätte mich beim Anschauen von Pornofilmen im Internet gefilmt und ich müsse soundsoviel über Bitcoins bezahlen, ansonsten würden alle meine Kontakte darüber informiert und die Filme von mir, wie ich ganz glückselig erotisch high werde, gleich mitgeliefert. Ich hatte dann recherchiert, dass es eine Betrugsmasche ist. Allerdings interessiere ich mich nicht für Pornos. Und: Die Kamera über meinem Notebook ist zugeklebt 🤣

  2. Jochen:

    Bin mal auf diese „Zollgebühren“ reingefallen: ich erwartete ein Paket aus Frankreich, machte also Sinn. Ich war tatsächlich so blöd, meine Kreditkartennummer mitzuteilen, hatte daraufhin ein Abo an der Backe. Neue Kreditkarte, Achzig Abo-Euro futsch.

  3. ijb:

    Oh, diese Fake-DHL-Nachrichten bekommen wir schon ne Weile auch sehr häufig.

  4. Olaf Westfeld:

    Fake DHL Nachrichten sind hier meiner Erinnerung nach noch nicht angekommen, aber auch ich habe schon eine Mail von meiner Adresse bekommen, genau der gleich Content wie bei Martina und auch meine Kamera war zugeklebt. Das war unheimlich und unfreiwillig lustig.

  5. Jan Reetze:

    Das ist mir bis jetzt glücklicherweise erspart geblieben; ich achte aber auch wirklich _sehr_ darauf, wer meine Kreditkartennummer erfährt. Irgendwann vor drei oder vier Jahren hat sie allerdings mal jemand geknackt, auf welchem Weg auch immer das geschehen sein mag. Da wurden mir $2.95 für einen „Australian Fish Pond“ abgebucht. Das sollte vermutlich ein Test sein, ob das wohl bemerkt würde. Eine größere Abbuchung wäre sonst wohl gefolgt.

    Diese Sache mit den Fake-Zollgebühren ist nicht neu. Neulich hat das zu großer Verwirrung in einem Pet-Shop-Boys-Forum geführt, weil man das jährlich erscheinende „Annually“-Buch der PSB (Band 49 mittlerweile!) nur in England bestellen kann. Seit dem Brexit schlägt nun aber bei Sendungen in die EU der Zoll zu. Das war offenkundig etlichen Bestellern nicht klar und sie wähnten Scam.

    Und ja, diese Porno-Drohmails habe ich auch schon mehrfach bekommen. Ich muss immer schon über den schmierigen Tonfall lachen. Das ist schon fast so dumm wie die 11 Millionen, die mir regelmäßig aus Nigeria geschenkt werden sollen.

  6. ijb:

    So ne VISA-Geknackt-Erfahrung hatte ich auch mal. Da wurden (als ich in Deutschland war) mehrere Fahrten mit einer Art „Uber“ (hieß „Lyft“) über meine VISA gebucht, in Amerika allerdings. Es waren mehrere kleine Beträge innerhalb eines Tages oder zwei. Konnte sofort gesperrt werden. Ich glaub sogar, die Bank selbst hat mich umgehend kontaktiert, bevor ich das selbst gesehen hatte.

    Meine liebste überzeugende Gewinn-Nachricht:

     

     
     

  7. Martina Weber:

    Ja, der Tonfall der Porno-Drohmail war schmierig. So pseudo-vertraulich und dennoch eindeutlich bedrohlich. Und wie in schlecht übersetztem Deutsch. Durch meine Recherche, ob das Fake ist, bin ich damals auf die Verbraucherzentrale NRW geraten, die sehr gut zu sein scheint. Da stand der Wortlaut der Mail fast wortwörtlich als Beispiel für eine gerade im Umlauf befindliche klassische Fakemail.

    Eine Afrika-Geldtransfermail hat es sogar als entscheidendes, die Handlung in Gang setzendes Element in einen Film geschafft, in die „Winterreise“ mit Josef Bierbichler. In diesem Film kann man beobachten, was passiert, wenn man sich auf eine Afrika-Geldtransfermail einlässt.

  8. Jan Reetze:

    Das Widerlichste an den Porno-Drohmails (jedenfalls an denen, die ich bekommen habe) ist ja übrigens, dass sie mit einem Passwort eingeleitet werden, das man tatsächlich verwendet hat oder noch verwendet. Die stammen fast immer aus gehackten Accounts eines Internetforums oder eines Onlinehändlers, bei dem man mal etwas bestellt hat, und sind längst nicht mehr gültig. Aber um jemanden zu erschrecken, der das nicht durchschaut, reicht es.

    Interessant, dass Du einen Film über einen Afrika-Geldtransfer erwähnst. Ich erinnere, in der NZZ vor etlichen Monaten mal einen Artikel gelesen zu haben über jemanden, dem so etwas wirklich passiert ist. In dem Fall ging es um eine angebliche Erbschaft, und es war wirklich clever eingefädelt. Am Ende wurde der Betreffende ohne sein Wissen zum Drogenkurier und landete in Kenia (kann auch irgendwo in Südamerika gewesen sein, ich erinnere es nicht mehr genau) im Knast. Es fiel den Schweizer Behörden jedenfalls sehr schwer, ihn da wieder herauszuholen.

  9. Martina Weber:

    Als ich die Porno-Drohmail erhalten hatte, war da kein Passwort genannt, das ich verwende. Das hätte mich extrem schockiert. Dann hätte ja wirklich jemand meinen Mailaccount geknackt oder ein anderes Passwort. Ich wäre jetzt auch nicht auf die Idee gekommen, dass man Passworte aus gehakten Onlinehändlern klauen kann, obwohl es ja logisch ist. Wieso sollten diese Passworte nicht mehr gültig sein? Wenn man seine Passworte nicht ändert, sind sie doch noch gültig.

    Es erstaunt mich, dass sich jemand erst vor ein paar Monaten noch auf so eine Afrika-Geldtransfer-Geschichte einlässt. Eine angebliche Erbschaft aus Afrika? Wie clever muss das wohl eingefädelt worden sein?

  10. Jan Reetze:

    Man kann wohl tatsächlich nicht mehr tun als ab und zu seine Passwörter zu wechseln, und wenn sie angeboten wird, die Möglichkeit der 2-Step-Verification zu nutzen. Und ansonsten nicht vergessen, dass einem auch im Internet kein Unbekannter wirklich eine Millionensumme anvertrauen würde.


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