Manafonistas

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2023 21 Mrz

Doug Paisley erzählt vom Songschreiben

von: Manafonistas Filed under: Blog | TB | 4 Comments

Ich habe viele, viele, viele Songs, an denen ich arbeite, und ich arbeite die ganze Zeit an ihnen. Nicht an jedem einzelnen, aber sie sind immer im Umlauf, und das war bei mir schon immer so. Es ist seltsam, denn wenn ich eine Idee habe und sie mir gefällt, bin ich fast schon ein wenig skeptisch, ob ich sie tatsächlich festhalten soll, weil ich weiß, dass sie mich verfolgen oder nerven wird. Und in vielen Fällen wird sie unvollendet bleiben. Manchmal treffe ich mich mit einem alten Freund und es ist so, wie wenn jemand eine Geschichte erzählt, die er schon erzählt hat, z.B. wenn ich ihm einen Song vorspiele, an dem ich gerade arbeite, und er sagt: Ja, den hast du mir schon vor fünf Jahren vorgespielt, als du daran gearbeitet hast … Ich habe mal diese Sache mit Tom Waits gehört, er spricht davon, dass ihm beim Autofahren eine Idee in den Kopf kam und er sagte, dass er sozusagen mit der Idee gesprochen hat, und er fragte: „Bleibst du hier, bis ich zu Hause bin?“ Jeder hat eine seltsame Beziehung oder Herangehensweise dazu. Aber für mich geht es nur darum, diese kleinen Ideen aufzunehmen, und dann kommen sie immer wieder zurück. Sie enthalten eine Frage, und die Antwort liegt irgendwo auf dem Weg. Und viele Songs gehen für mich in diese Richtung. Und dann gibt es welche, die zehn Jahre alt sind, und welche, die zehn Tage alt sind, und die neueren scheinen oft dringender zu sein. Im Grunde ist mein Leben wie ein wirklich großes … ich weiß nicht, man kann es nicht wirklich ein Gesamtwerk nennen, weil es nicht fertig ist, weißt du? 

This entry was posted on Dienstag, 21. März 2023 and is filed under "Blog". You can follow any responses to this entry with RSS 2.0. Both comments and pings are currently closed.

4 Comments

  1. Michael Engelbrecht:

    Das ganze Interview findet sich bei The Aquarium Drunkard. Sein neues Album ist rundum überzeugend, auch, wenn es von mir keinen Preis für das Cover erhält… highly recommended. The soft can go deep, no doubts about it.

  2. Martina Weber:

    Wunderbar. Ich werde das Interview nachher aufsuchen, bin gerade im Aufbruch.

  3. Michael Engelbrecht:

    In die Ferne?

    Aufbrechen. Das klingt oft wie der Anfang eines Bildungsromans..😉

  4. Martina Weber:

    Schönes Interview über konstantes Dranbleiben beim Kreativitätsprozess. Das ausgewählte Zitat gehört zu den zentralen Passagen. Nein, keine große Reise, war im Aufbrechen zu einem Termin, ich wollte nur meine Begeisterung äußern.


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