Manafonistas

on life, music etc beyond mainstream

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Archives: Februar 2023

Schreiben zu und über Musik ist eine Sache, mit Musikern auf Bühnen auftreten eine (ganz) andere Sache: verschiedene Arten von Prozessen, von Arten des Entstehens und von Arten des Vergnügens.

 

An diesem Freitag (24.2.) geht’s in der Wiesbadener Kreativfabrik wieder mal hinein in eine improvisierende Erstbegegnung. Diesmal mit der Vokalistin/Cellistin SANEM KALFA aus Amsterdam und der Perkussionistin SOFIA BORGES aus Berlin. Sanem hat einen türkischen Hintergrund (Trabzon), Sofia hat einen portugiesischen (Lissabon). Sofia Borges ist u.a. Mitglied im Quartet von Pianist Craig Taborn. Sanem ist Artist in Focus beim kommenden Rotterdammer North Sea Round Town Festival und ist gut für so manche heftige Überraschung.

 
 

 
 

Konkret heisst das: nichts ist vorher festgelegt (ausser den Instrumenten und Materialien), es muss sich von Moment zu Moment entwickeln/entfalten. Gegenseitiges Vertrauen und intensives Zuhören sind essentiell. Mein Livc Drawing/Painting ist eine synchron mit den Klängen laufende gestalterische Visualisierung des Zuhörens. Genauso wie in der Musik Gehörtes in ein fortlaufendes klangliches Miteinander eingeht.

 

Das miteinander Spielen aus dem Moment heraus ist etwas anderes als gezieltes Lenken oder darüber diskutieren, wo’s wie hingehen soll. Die Entscheidungszeit ist bei dem von Moment zu Moment erschaffen meistens sehr sehr kurz. Statt alles zu übersehen, zu monitoren etc. muss man aus dem, was a la moment aufwallt, verfügbar ist, im Zusammenspiel mit den anderen etwas erschaffen. Dieses a la moment Verfügbare kann ganz verschiedene Qualitäten haben. Es kommt aus tieferen oder gar verborgenen Schichten.

 

Daraus entsteht ein „Strom, in dem man sich und gemeinsame Gestaltung findet“. Prozess- und Resultatseite verhalten sich fortwährend dialektisch zueinander. Man kann dabei auch schon mal aufeinanderprallen, sich missverstehen  oder einander sogar verlieren.

 

Auch das Timing von Schweigen und Nach-Aussen-Treten gehört als Herausforderung dazu. Vögelschwärme sind als Kollektive in der Lage, non-intentional groBartige, dynamische Figurationen entstehen zu lassen. Wenn sich so etwas annäherungsweise in offenen Improvisationen ereignet, kann es – in verschiedenen Graden – ein Gefühl von Verbundenheit und Synchronisierung der inneren Zeit der Beteiligten (Publikum) hervorrufen.

Es kann auch (bewusst oder unbewusst) geschehen, dass die gemeinsame Gestaltung gestisch (mit Körper-, Hand- und Augenbewegungen (Blicken) initiierend, unterstützend, verstärkend beeinflusst wird**. Von alters her verfügen Menschen über ein entsprechendes gestisches Vokabular. Man denke nur an das Legen des Zeigefingers an die geschlossenen Lippen (mit entsprechender Blickintensität). Dirigenten erweitern dieses Signalisieren mit Hilfe eines Zeigestockes.

 

Kurzum, jetzt geschieht es erstmal. Den hier begonnen Erzählsstrang werd ich danach fortsetzen …

 

“ Die Stimme, das Nebelhorn der Seele, die Perkussion als Beschwörung der Geister und die einkerbenden Linien der bewegenden Hand vereinen sich in WHISPER&CRIES im expressiven Momentum tiefer Songs, konfrontierender Lautung und verwegener Läuterung im freien Fluss. First meeting improvisierender Musikerinnen mit improvisierendem Zeichner.“

2023 23 Feb.

Out today!

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Symphony No.2 “Resurrection” / Otto Klemperer conducts the Phillharmonia Orchestra and Chorus Symphony No. 2 / Released (and sold out): Early January 2022 / Stereo LP x 2 – Catalogue Number. ERC071-72. Only 300 copies of each were sold. ERC does not undertake a repress of any of its releases  at any future point.

 

Mich interessiert es, einmal, über ein paar Tage und sehr konzentriert, ausgewählte Schallplatten-Editionen  der berühmt-berüchtigten Electric Record Co. zu hören. Die extrem aufwändig hergestellten und sündhaft teuren Ausgaben verwandeln sich, kaum sind sie erschienen, in nahezu vergrabene Schätze. Ich kenne in Deutschland drei Menschen, die ihre Anlagen gerne mal mit Vinyl der Londoner Firma „füttern“. Man kann sie durchaus als Schatzjäger bezeichnen. Ich leihe mir demnächst drei dieser Arbeiten aus. Aus dem weiten Feld der Klassik eine  meiner fünf Lieblingssymphonien von Gustav Mahler, und zwar die oben ausgwiesene. Allerdings besitze ich von der Zweiten Symphonie nicht Klemperers vielgerühmte Version, sondern die von Georg Szolti (ein Traum) und Leonard Bernstein. Die beiden anderen stammen aus dem Rock, und dem Jazz: The Doors, von The Doors, genau, das Album mit „The End“. Und „Workin‘“, vom ersten Miles Davis Quintet. (Der unmittelbare Kick, mir das mal intensiv zu gönnen, war meine Erfahrung, als ich vor Tagen bei einem der drei hard core-Vinylisten dem Eröffnungsstück von „Workin’“ lauschte.) Unter grossen Sicherheitsbedingungen (wir sind ja nicht in einem Heist-Movie!) werden die Schallplatten in  meine „elektrische Höhle“ transportiert – die Ware wird von mir nach einigen Tagen wieder beim Besitzer abgeliefert. Im Kommentar 1 liefert der gewiss, was britsche Exzentrik angeht, ganz hoch zu handelnde David Sheppard (nicht identisch mit dem Eno-Biographen, vermute ich mal), ein paar Fakten zu seiner Electric Record Company. Übrigens, als vor Wochen das Debut-Album der Doors auf einer internationalen Email-Liste angekündigt wurde (ich bekam sie auch), waren die 300 Exemplare in 86 Sekunden verkauft. Es gibt sie, die Parallelwelten. Vinylrausch, Kapitalanlage, Fetisch, oder audiophiler Mehrwert.

 

2023 23 Feb.

Zur Gitarre

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„leaning back“

 

„pushing forward“

 
 

Zum Gehör heisst das kleine Büchlein des Philosophen Jean-Luc Nancy, über das Lajla kürzlich schrieb und das sie mir netterweise mit Grüssen aus Spanien schickte. Wie nähere ich mich ihm an? Nun, ich werde es sicherlich eine Weile mit mir herumtragen, mich dem (spröden?) Text vorsichtig nähern. Was hilft, ist eine noch nicht erloschene Liebe für den „Text an sich“, in dem Inhalt nicht unbedingt transportiert werden muss, sondern die Buchstaben tanzen. Eine alte Gewohnheit schlief nie ein: nachdem ich eine Weile mit Dingen wie Lesen, Filme sehen und dergleichen beschäftigt bin, zieht es mich fast zwanghaft in die Klangwelt. Früher legte ich eine Platte auf den Teller, schob eine CD ein oder griff zur Konzertgitarre. Heute ist es die Fenderwelt. Es ist ein Sog: kein Markus Lanz, kein Mummenschanz ohne den Gegenpol, den Kosmos im Gehör. Nur so gehört man sich. Es ist wie Kämmen. Oben zwei Proben aus dieser Woche.

 

2023 23 Feb.

Dream Territory

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Holmes, Mellin and Romero are drifters. The new album of the New York trio Numün opens with „beyond“, electronic and acoustic sounds entangle before a pulse clears the field from the quite high frequencies, a calm campfire groove starts, for  a while – they know how to take breaks all along the way. Simple. But beautiful.

The vinyl has the colour blue („blue is the colour of the room where i will live“  echoes of my thinking brain), and this album surely works fine in a spacey evening ambience, with a fireplace, a window with a view, candles. „steps“ is the second track, and it‘s nice again, how the balance of  mellow spheres and soft rhythms draws you into the music. Gentle does it.

Think of new age without  pathos and „rosarote schwärmerei“, and the chamber music of Nunün fits well. „sideway“ wins over you  with eastern drones and a western guitar: appalachian peace music, so to speak, greetings from John Fahey (and my sofa of free associations). Never too dense, this track is multi-layered, the percussion (tabla?) enters from the horizon, comes a tiny bit closer, never taking center stage. Pastel colours all around.

The last track of side 1, „eyes open“: Trina  Basu enters on violin. Ah, this band obviously has a knack for mellow pulses. A touch of gamelan without cross rhythms. Easy to understand, that this music is connected with the broad stream of so-called „spiritual music“.  I call it „horizontal music for the open  mind“.

 

 

 

 

The second side opens with „vespers“. A bit of cowboy melancholia filling the space (daydreaming a wooden bench, an american veranda, a warm summer evening, simple as that). Be careful to call this tasty.  There are  these higher tones swirling around (higher and higher)! For friends of Popol Vuh, Numün is a winner, calm and polite.

Oh, soft breathing (murmuring) follows at the beginning of – sic! – „voices“. The „indian violin“ of Trina Basu again… vocals „enchanted style“, I add with a smile. Nearly groovy. A strain of Ambient Americana, carefully executed.

„lighter“, the penultimate track: we get a feeling for magic‘s structure: a bit of „kling klang“ followed by a guitar that prepares the ground,  makes the dust dance (the details sharper now, dear reader, happens when tuning in more and more). Quite elementary percussion, uplifting. Modern mood music – impressive how Numün stays away from grand gestures without turning breathing quietness into precious prayers. Fine again, how, from a distance, a special melodic figur approaches on silent feet before being dissolved into texture again.

A music full of warm welcomes, no need ever to turn up the volume.

The record‘s finale: „lullaby“. I like the overall atmospheres, the mellow approach. The constant presence of higher frequencies may be their way to look „beyond“. The music wins in fact (I just did it) when turning down the volume.  I feel seduced by this ending  (i want it to stay just a little bit longer). Is that birdsong?

Okay, I start again. side 1. Listening to „beyond“: with the volume 4 db down, and the softsoftsoft pulse, i am calming down even more, have to smile, when  Mr.  Campfire calls the night in , the birds, the fireflies, the apparitions. (Haha, with words, I’m a free floater!) By the way i speak all my words into the air, meaning,  into a machine that translates spoken words in written language. Ladies, gentlemen, howling dogs and singing ghosts, I’m grooving in. No more words, i think i‘m in. A lovely affair. Dream territory.  Cerulean blue vinyl.

 

 

 

Seine Karriere begann, als er Bert Jansch im Cafe Royal begleitete. Bald darauf schickte er John Martyn eine Single, der davon so angetan war, das er diesen damals völlig umbekannten James Yorkston mit auf eine grosse Tournee nahm. Nun, so viele Jahre später, und nach dem Tod seiner beiden Vorbilder aus früher Zeit, zählt er selbst zu den bedeutendsten Folksängern Grossbritanniens. „Yorkston has become a truly masterful lyricist, forever suggesting intimacy and revelation through forensic detail while leaving the wider picture nicely fuzzy.“ Er sitzt daheim in seinem Studio und  erzählt. Er setzt sich ans Klavier, er erinnnert sich an eine Szene in einer Kneipe in Dundee, er erzählt, wie aus dem Stoff der Lyrik Lieder entstehen, was seine neue Lust am Klavierspielen ausmacht. Zwischendurch erklingen (sagen wir mal, aus einer Jukebox) „Sunny Afternoon“ von den Kinks, und der berühmteste Song von The Clash. Nicht verkehrt, nach dem Anhören des neuen Albums mit dem Second Hand Orchestra aus Schweden, wieder mal den Kinofilm „Absolute Giganten“ anzuschauen. Der Song „Peter Paolo Van der Heyden“ wäre perfekt für den Abspann gewesen, hätte dieser nur vier Minuten länger gedauert.

 

 

 

2023 21 Feb.

Moving On Skiffle

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Ich habe gestern zum ersten Mal eine halbe Stunde Gregor gehört in dem „Piratensender“ aus Stuttgart. Darin stellte er die neue Arbeit von Van Morrison vor. Er ging nicht näher auf die Songs ein und warf ein paar Schlaglichter auf die Vita des „Meisters“ (OTON). „Ich frage mich, ob Van Morrison je eine schlechte Platte gemacht hat.“ Das sagte er auch. Ich knüpfe mal daran an. Seine letzten beiden Platten waren gut gefüllt mit Verschwörungstheoretikerunsinn und auch musikalisch sehr quängelig / nölig. Ziemlich schlechte Platten. Aber generell gibt es von Van Morrison tatsächlich nur sehr wenig Fades. Viele Platten von ihm präsentieren seine tolle Stimme, eine gute Band, aber selten ging er über Grenzen, selten gelang ihm etwas, das an seine grossen Alben herankam, an das alte Feuer. Und dazu muss man prinzipiell nicht jung sein. Think of Cohen or Cash. Fast immer scheint mir in den letzten Jahrzehnten ein hoher Nostalgiefaktor dabei zu sein. Ein Programm. In diesem Simme überzeugt „Moving On Skiffle“ durchaus, und der Kollege von Mojo versetzt in seiner 4-Sterne-Besprechung das Finale des Albums geradezu in „astrale Höhen“. Tatsächlich ist es das fesselndste Stück dieses Werkes, aber, ähem, lassen wir die Kirche im Dorf. Musik zum Seele-Baumeln-Lassen 😉. 3 Sterne von mir, und die Empfehlung sich mal (wieder) den herausragenden Film „Belfast“ anzusehen – Van Morrisons Songs passen da perfekt und gehen, auch im Kontext der bewegten Bilder, unter die Haut. Und dann ging ich mal seine Diskografie durch, um das letzte Album ausfindig zu machen, dem ich ohne zu zögern, vier Sterne geben würde. Weil es meinen alten Cd-Player von Akai länger in Beschlag nahm: Hymns To The Silence, 1991. Am besten sind hier die Songs, in denen die Räume und Häuser der Kindheit und Jugend ihre Dämmerung behielten. Letzteres ist in diesem Jahr ganz wundervoll Sebastian Rochford und Kit Downes gelungen auf „A short history (of loss)“. That said, my three all time favourites from Mr. Morrison are ASTRAL WEEKS, VEEDON FLEECE, and IT‘S TOO LATE TO STOP NOW. Seine kreativsten Jahre waren die zwischen 1968 und 1981. COMMON ONE wäre bei mir wohl (ganz sicher) Nummer Vier.

 

2023 20 Feb.

Einmal Schwimmbad und zurück mit Holger und Arno

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Es ist heiß. Freibadwetter. Da sind das Schwimmbecken, die Liegewiese und der Sprungturm mit dem Siebener, der gesperrt ist seit dem Unglück damals. Aber die Vergangenheit lässt sich nicht ewig abriegeln. Das weiß Kiontke, der Bademeister, so gut wie alle anderen hier. Wie Joe und Lenny, oder Isobel, die immer mehr im Gestern lebt. Für sie alle ist das Freibad ein Ort, der ihren Lebensweg bestimmt. Arno Frank erzählt vom Weggehen und Zurückkommen, vom Bleiben und der Suche nach dem Glück. In seinem neuen Roman.

BESPRECHUNG FOLGT IM MAI

 

The two reissues from Analogue Productions sound marvelous: music that never grows old, and audiophile excellence throughout to enhance the power of sound: „Lady In Satin“ was a favourite Billie Holiday album for Robert Wyatt, and „Blues In Orbit“ is a classic in Duke Ellington‘s broad discography – the background story of this night session was once brought to new life from Julio Cortazar in a wonderful short story. Numün‘s „Book of Beyond“ comes from the new old strain of American Ambient with a touch of Oregon (the band), and Jon Hassell‘s „Living City“ (another fantastic sounding set) mixes Hassell‘s urban dreamscapes, in passages, with the wilderness of the Brasilian jungle. One word about the sound quality of the recordings: apart from being a very good pressing, these vinyl editions of the two Hassell albums are magnificent, soundwise – the details, the sound stage, the horizon: 10 of 10, and no degree less than the excellent Analogue Production remasters of Ellington and Holiday. The sound and the mood (transported) are so, sorry for the word, immersive that there will be people who start loving Hassell here, with these albums, by the power of sound only. No doubts about it, one night music that would make this meeting of spirits close to perfect: „Charlie Parker plays Bossa Nova“ (Riverside 23-4211). 

 

2023 19 Feb.

[AT10] Asmus Tietchens: Litia

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Weiter geht’s mit Tietchens. Farbenfroh und knallig, nicht nur optisch, sondern auch akustisch: Litia, 1983 erstmals erschienen und letzter Teil der Sky-Records-Episode. Es spielt wiederum das Zeitzeichenorchester, welches nach wie vor aus Anagrammen des Meisters besteht.

Man merkt der Platte an, dass sie eine Art Pflichterfüllung darstellt, und ich halte sie für die schwächste der vier Sky-Alben. Das heißt aber nicht, dass sie etwa schlecht wäre; wer die anderen drei Alben der Serie mochte, wird sich auch mit dieser anfreunden können. Zwei neue Instrumente sind zu verzeichnen, ein Korg Polysix und eine programmierbare Rhythmusmaschine namens MFB-521, über die Tietchens schreibt, seine ursprüngliche Faszination sei bald der Ernüchterung gewichen. (Dieses Ding hatte ich einmal selbst, es war billig, aber kompliziert zu bedienen, ließ sich nur auf Umwegen mit meinem sonstigen damaligen Equipment synchronisieren und gehörte klanglich in die Abteilung „Klopfgeist“. Ich habe das Gerät nach ein paar Wochen wieder verkauft. Auch bei Tietchens taucht es später nicht wieder auf.) Mit diesen Geräten sowie einem verwaschen klingenden Hallgerät produziert Tietchens stark rhythmusorientierte Klanglandschaften, tragfähige Melodien sind hier vergleichsweise selten zu hören. Es ist unüberhörbar, dass sich Tietchens bereits vestärkt mit Industrial befasste, doch dafür war Sky-Chef Günter Körber nicht zu begeistern. So blieb Litia die letzte Sky-Veröffentlichung.

Es scheint ein wenig merkwürdig zu sein, dass die vier Sky-Veröffentlichungen stets als eine Art „eigenständige Werkgruppe“ gesehen werden, aber hört man sie im Kontext mit Tietchens‘ weiteren Platten, dann wird deutlich, dass sie tatsächlich eine solche bilden. „Poppiger“, wenn man das überhaupt so sagen kann, ist Tietchens nie geworden — wenn überhaupt, dann wäre an die Aroma-Club-Veröffentlichungen zu denken. Aber die sind von hier aus gesehen noch einige Jahre entfernt; die Reihe begann im Jahr 2000.
 
 

 
 
Die 10-inch-Platte Rattenheu, erschienen 1996 auf dem Hamburger Label The Bog, enthält fünf Stücke, die für die Sky-LPs keine Verwendung gefunden hatten. Sie stehen diesen qualitativ in nichts nach.
 
 

 
 
Litia wurde 2004 auf dem Bremer Label Die Stadt als CD wiederveröffentlicht. Diese Version enthält die fünf Rattenheu-Titel als Bonustracks, allesamt wunderfeinst klangrestauriert und mit Liner Notes vom Meister selbst versehen.

Bliebe noch auf Der fünfte Himmel hinzuweisen, 2014 auf Bureau B erschienen. Hier sind neben den Rattenheu-Titeln noch sieben weitere Stücke versammelt, die in die Sky-Reihe gehören würden. Diese waren allerdings bereits als Bonustracks über die Stadt-Wiederveröffentlichungen der Sky-Serie verteilt.
 
 

 
 

Litia
– Sky Records; Sky 087 (1983)
– Die Stadt; DS 80 (2004)
Rattenheu
– The Bog; Bog 003 (1996)
Der fünfte Himmel
– Bureau B; BB 156 (2014)

 


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