Zum Gehör heisst das kleine Büchlein des Philosophen Jean-Luc Nancy, über das Lajla kürzlich schrieb und das sie mir netterweise mit Grüssen aus Spanien schickte. Wie nähere ich mich ihm an? Nun, ich werde es sicherlich eine Weile mit mir herumtragen, mich dem (spröden?) Text vorsichtig nähern. Was hilft, ist eine noch nicht erloschene Liebe für den „Text an sich“, in dem Inhalt nicht unbedingt transportiert werden muss, sondern die Buchstaben tanzen. Eine alte Gewohnheit schlief nie ein: nachdem ich eine Weile mit Dingen wie Lesen, Filme sehen und dergleichen beschäftigt bin, zieht es mich fast zwanghaft in die Klangwelt. Früher legte ich eine Platte auf den Teller, schob eine CD ein oder griff zur Konzertgitarre. Heute ist es die Fenderwelt. Es ist ein Sog: kein Markus Lanz, kein Mummenschanz ohne den Gegenpol, den Kosmos im Gehör. Nur so gehört man sich. Es ist wie Kämmen. Oben zwei Proben aus dieser Woche.