Symphony No.2 “Resurrection” / Otto Klemperer conducts the Phillharmonia Orchestra and Chorus Symphony No. 2 / Released (and sold out): Early January 2022 / Stereo LP x 2 – Catalogue Number. ERC071-72. Only 300 copies of each were sold. ERC does not undertake a repress of any of its releases at any future point.
Mich interessiert es, einmal, über ein paar Tage und sehr konzentriert, ausgewählte Schallplatten-Editionen der berühmt-berüchtigten Electric Record Co. zu hören. Die extrem aufwändig hergestellten und sündhaft teuren Ausgaben verwandeln sich, kaum sind sie erschienen, in nahezu vergrabene Schätze. Ich kenne in Deutschland drei Menschen, die ihre Anlagen gerne mal mit Vinyl der Londoner Firma „füttern“. Man kann sie durchaus als Schatzjäger bezeichnen. Ich leihe mir demnächst drei dieser Arbeiten aus. Aus dem weiten Feld der Klassik eine meiner fünf Lieblingssymphonien von Gustav Mahler, und zwar die oben ausgwiesene. Allerdings besitze ich von der Zweiten Symphonie nicht Klemperers vielgerühmte Version, sondern die von Georg Szolti (ein Traum) und Leonard Bernstein. Die beiden anderen stammen aus dem Rock, und dem Jazz: The Doors, von The Doors, genau, das Album mit „The End“. Und „Workin‘“, vom ersten Miles Davis Quintet. (Der unmittelbare Kick, mir das mal intensiv zu gönnen, war meine Erfahrung, als ich vor Tagen bei einem der drei hard core-Vinylisten dem Eröffnungsstück von „Workin’“ lauschte.) Unter grossen Sicherheitsbedingungen (wir sind ja nicht in einem Heist-Movie!) werden die Schallplatten in meine „elektrische Höhle“ transportiert – die Ware wird von mir nach einigen Tagen wieder beim Besitzer abgeliefert. Im Kommentar 1 liefert der gewiss, was britsche Exzentrik angeht, ganz hoch zu handelnde David Sheppard (nicht identisch mit dem Eno-Biographen, vermute ich mal), ein paar Fakten zu seiner Electric Record Company. Übrigens, als vor Wochen das Debut-Album der Doors auf einer internationalen Email-Liste angekündigt wurde (ich bekam sie auch), waren die 300 Exemplare in 86 Sekunden verkauft. Es gibt sie, die Parallelwelten. Vinylrausch, Kapitalanlage, Fetisch, oder audiophiler Mehrwert.