Ich habe gestern zum ersten Mal eine halbe Stunde Gregor gehört in dem „Piratensender“ aus Stuttgart. Darin stellte er die neue Arbeit von Van Morrison vor. Er ging nicht näher auf die Songs ein und warf ein paar Schlaglichter auf die Vita des „Meisters“ (OTON). „Ich frage mich, ob Van Morrison je eine schlechte Platte gemacht hat.“ Das sagte er auch. Ich knüpfe mal daran an. Seine letzten beiden Platten waren gut gefüllt mit Verschwörungstheoretikerunsinn und auch musikalisch sehr quängelig / nölig. Ziemlich schlechte Platten. Aber generell gibt es von Van Morrison tatsächlich nur sehr wenig Fades. Viele Platten von ihm präsentieren seine tolle Stimme, eine gute Band, aber selten ging er über Grenzen, selten gelang ihm etwas, das an seine grossen Alben herankam, an das alte Feuer. Und dazu muss man prinzipiell nicht jung sein. Think of Cohen or Cash. Fast immer scheint mir in den letzten Jahrzehnten ein hoher Nostalgiefaktor dabei zu sein. Ein Programm. In diesem Simme überzeugt „Moving On Skiffle“ durchaus, und der Kollege von Mojo versetzt in seiner 4-Sterne-Besprechung das Finale des Albums geradezu in „astrale Höhen“. Tatsächlich ist es das fesselndste Stück dieses Werkes, aber, ähem, lassen wir die Kirche im Dorf. Musik zum Seele-Baumeln-Lassen 😉. 3 Sterne von mir, und die Empfehlung sich mal (wieder) den herausragenden Film „Belfast“ anzusehen – Van Morrisons Songs passen da perfekt und gehen, auch im Kontext der bewegten Bilder, unter die Haut. Und dann ging ich mal seine Diskografie durch, um das letzte Album ausfindig zu machen, dem ich ohne zu zögern, vier Sterne geben würde. Weil es meinen alten Cd-Player von Akai länger in Beschlag nahm: Hymns To The Silence, 1991. Am besten sind hier die Songs, in denen die Räume und Häuser der Kindheit und Jugend ihre Dämmerung behielten. Letzteres ist in diesem Jahr ganz wundervoll Sebastian Rochford und Kit Downes gelungen auf „A short history (of loss)“. That said, my three all time favourites from Mr. Morrison are ASTRAL WEEKS, VEEDON FLEECE, and IT‘S TOO LATE TO STOP NOW. Seine kreativsten Jahre waren die zwischen 1968 und 1981. COMMON ONE wäre bei mir wohl (ganz sicher) Nummer Vier.