Dass ich die Romane von James Lee Burke sehr schätze, ist bekannt. Bevor ich mich dem jüngsten Streich zuwende, „Angst um Alafair“, habe ich in der Bretagne und daheim einen seiner berüchtigt „dicken Schinken“ verschlungen. „Keine Ruhe in Montana“ aka „Swan Peak“. Analog zur Ambient Music ein Pageturner, der auch langsames Lesen belohnt. Nach den verheerenden Ereignissen des Hurrikans Katrina in New Orleans haben sich der Cajun-Polizeidetektiv Dave Robicheaux und sein unberechenbarer Ex-Partner Clete Purcel zum Fischen in die atemberaubende Landschaft des Bitterroot Valley in Montana zurückgezogen. Doch Burke kann nicht zulassen, dass diese beiden Charaktere in einer friedlichen Welt existieren, und es dauert nicht lange, bis sie in die Ermittlungen zu dem brutalen Mord an zwei jungen Studenten verwickelt werden, der nur einen Steinwurf von ihren Ferienhütten entfernt begangen wurde. Wie immer ist Clete Purcel ein natürlicher Anziehungspunkt für Probleme, und diese kommen in immer stärkeren Wellen. Burke hat es verstanden, einen roten Faden durch die verschiedenen Handlungsstränge zu spinnen, und wenn er beginnt, alles zusammenzuziehen, erhöht sich die Temperatur durch die Verdichtung auf ein fast unerträgliches Niveau. Zusammen mit Burkes Fähigkeit, sich in die eindringlichen Landschaften hineinzuversetzen, die er mit so viel Liebe und Leidenschaft beschreibt, bestätigt dies einmal mehr seine Stellung als einer der besten amerikanischen Schriftsteller. Übrigens ist die Cover-Ästhetik amrikanischer Kriminalliteratur oft grottenschlecht. Pendragon liefert da erfrischende Alternativen. Nicht immer finde ich die deutschen Titelgebungen gelungen, aber die Cover, wie in diesem Fall, um so öfter. Privater Soundtrack zum Buch: Daniel Lanois: For The Beauty Of Wynona. Labradford: Fixed:Context. Johnny Cash: American Recordings 4. Bruce Springsteen: Nebraska. Nima Simone: Nina at the Village Gate. Lambchop: The Bible. John Lee Hooker: Burnin’. Und sowieso die Musik, die im Buch vorkommt.