Die Vorstellung der Autorinnen und Autoren, man könne Frieden herstellen, indem man „Frieden!“ ruft, ist mir zuwider.
Vor Zeiten las ich mal, Faschismus sei ein Kurzschluss von Philosophie und Politik, aus dem heraus der Weisungsauftrag einer imperialistischen Landnahme und die Unterwerfung fremder Völker aufgrund einer philosophisch oder idealistisch konstruierten „nationalen Identität“ entsteht. Ein Vergleich mit Nazi-Deutschland mag hinken, aber genau dies ist der Fall: Putin und seine Schergen führen einen Angriffskrieg aus der von ihnen selbst ernannten Legitimation einer „russischen Identität“ heraus. Und ebenso wie im Dritten Reich spielen auch Ressentiments mit, als ein Volk von anderen ungerecht behandelt worden zu sein und nun beleidigt Rache zu nehmen. „Wir feiern hier ’ne Party und du bist nicht dabei!“ sang Herbert Grönemeier. Als die Menschen auf dem Maidan für Freiheit und Demokratie tanzten, da konnte das den reaktionären und verklemmten Humpelbeinen um Putin, gestützt natürlich durch die katholisch orthodoxe Kirche, nicht recht sein: „Wo schwarze Pädagogik war, soll schwarze Politik sein, immerdar!“ Mir scheint, bei den Publicity-Profis Wagenknecht und Schwarzer ist der Groschen hier noch nicht gefallen, besser: sie haben den Schuss nicht gehört! Es geht nicht um verhandelbare Ausbalancierungen von Blöcken zum Zwecke der Friedenssicherung wie einst zu Breschnevs und Brandts Zeiten, sondern schlichtweg um russischen Faschismus. Wer hätte denn mit Hitler verhandelt?