Von der Seuche befallen war ich eine gute Woche ausgeschaltet und bin zu nichts gekommen. Viel Zeit im Bett gelegen, mehr Ibuprofen gefuttert als im gesamten letzten Jahr, tags geschlafen, nachts gewälzt, gefroren. Zwei Krimis von Volker Kutscher gelesen, Marlow und Olympia. Das langsame Tempo hat es mir erlaubt, den Handlungsfäden auch mit matschigem Kopf halbwegs zu folgen, die Tatsache, dass ich einige der vorherigen Romane nicht kannte, hat wenig ausgemacht – wobei ich mich schon gefragt habe, woher Charlie und Gereon auf einmal ein Pflegekind haben. Irgendwann, als ich noch nicht gesund war, es mir aber schon etwas besser ging, habe ich mir noch einen Cormoran Strike Roman auf das Tolino geladen, Lethal White. Auch hier hatte ich den unmittelbaren Vorgänger nicht gelesen, was ich bei der Entscheidung für das Buch nicht auf dem Zettel hatte, aber wieder nicht sehr erheblich war. Die beiden ersten Krimis hatten mir schon gut gefallen, Robert Galbraith / J.K. Rowling kann wirklich gut schreiben, was Sprache, aber auch Charakterzeichnung und Handlung angeht. Lethal White fand ich noch etwas besser – ein sehr guter Krimi.
Musik habe ich komischerweise kaum hören können, wobei das wahrscheinlich immer noch vergleichsweise viel war. Am häufigsten liefen drei Alben von Steve Tibbetts, Yr, Northern Song und Exploded View. Das mittlere Album – Northern Song – gefällt mir am besten. Eine Meditation über die Räume zwischen den Klängen, die Stille zwischen den Tönen, die Verhältnisse zwischen Ruhe, Klang und Musik. Aber auch die anderen beiden Alben sind wunderschön: ineinander verflochtene Melodien, unterschiedliche Schattierungen von Klängen, eine Mischung von elektronischen und akustischen Instrumenten aus verschiedenen Kulturen. Diese Musik ist wie ein sonderbares Rätsel, dessen Lösung man immer wieder neu erfinden muss. (Die Beschreibung der Musik von Herrn Tibbetts hat mir in Teilen ChatGPT geliefert).