Lucy und ich sind nicht die einzigen, welche The White Lotus, Staffel 1, fünf Sterne gegeben haben. Here we go again. Es ist ein Beweis dafür, wie gut die erste Staffel von „The White Lotus“ war – das Drehbuch, die Mischung aus Krimi und bissiger Satire, die Darsteller, die Regie, die großartigen Aufnahmen selbst unter Lockdown-Bedingungen -, dass so viele Szenen unvergesslich sind, und dass man kaum weniger zu entdecken bekommt beim erneuten Sehen. Jetzt ist der Schöpfer der Show, Mike White, mit einer weiteren sorgfältig ausgewählten Gruppe überprivilegierter Gäste zurück. Diesmal werden sie vom Personal – und von Sexarbeiterinnen – des White Lotus Hotels auf Sizilien statt auf Hawaii betreut, und Whites wachsames moralisches Auge gilt eher der Sexual- als der Rassenpolitik. Der Schreibstil ist so dicht und vielschichtig wie immer, die Handlung ist tadellos und die Sympathien – oder Abneigungen – des Zuschauers dürfen nie zu lange an einem Ort verweilen. Die Figuren mögen dazu da sein, sich zu entspannen, aber White ist keiner, der sein Publikum entspannen lässt. Auch hier fünf Sterne. Ich glaube, Jochen ist ebenso Teil des Fanclubs. Jetzt muss mir nur noch jemand verraten, wie man an der Amalfiküste gut unterkommen kann, dann buche ich sofort. Ich kann ja nicht immer nur in der Bretagne Solitaire spielen.LM / ME (Amazon Prime)