Das vergangene Jahr war so voll mit bemerkenswerter neuer Musik, dass ich mich dieses Mal entschieden habe daraus zwei Beiträge zu schreiben: den ersten über meine Ranking-List und einen weiteren über die Alben und Klänge, die ich bemerkenswert finde obwohl sie es aus verschiedenen Gründen nicht auf die Bestenliste geschafft haben. Zum ersten mal belegt hier auch ein Musiker 3 Plätze unter den Favoriten, der aber auch wohl zum ersten mal mehr als 3 Alben in einem Jahr aufgenommen hat. Die Rede ist hier von Stephan Thelen, der für seine komplexen und polyrhythmischen Exkurse demnächst auch eine eigene Rezension bekommt.
Und natürlich gibt es auch wieder Pianohighlights, die dieses Jahr von den 3 Pianisten Francesco Tristano, Koki Nakano und Moritz Fasbender gestellt werden, weil sie neben einem äußerst feinen Sinn für subtile Klangstrukturen auch pianistisch eine bemerkenswertes Niveau halten und dabei neue Räume erschließen. Hier mag es vielleicht verwundern, dass der sonst von mir sehr geschätzte Daniel Lanois nicht auf der Liste auftaucht, aber ich fand sein Album Player, Piano zwar studiotechnisch exzellent, aber musikalisch schlichtweg banal. Da erinnert es mich eher an die Sonatinen von Clementi, durch die sich jeder Klavierschüler früher oder später einmal hindurcharbeiten darf, als an die Innovationen, die ich auf dem Boden Lanois‘ sonstigem Werk wenigstens in Ansätzen erhofft hatte. Auch mehrfachen Hören machte es, in der Hoffnung doch etwas übersehen zu haben, leider nicht besser.
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- Björk – Fossora
- Brian Eno – Foreverandevernomore
- Evgueni Galperine – Theory Of Becoming
- Midori Takada – Cutting Branches For A Temporary Shelter
- Wolfert Brederode – Ruins and Remains
- Flock – Flock
- Francesco Tristano – On Early Music
- Kali Malone – Living Torch
- Stephan Thelen – Fractal Guitar 3
- Toechter – Zephyr
- The Comet Is Coming – Hyper-Dimensional Expansion Beam
- Dai Fujikura & Jan Bang – The Bow Maker
- Moritz Fasbender – 13 Rabbits
- Michael Rother & Vittoria Maccabruni – As Long As The Light
- Stephan Thelen – Fractal Sextet
- Deathprod – Sow Your Gold in the White Foliated Earth
- Park Jiha– The Gleam
- The Smile – A Light for Attracting Attention
- Steve Reich – Reich/Richter
- Shabaka – Afrikan Culture
- Uwalmassa – Malar
- Stephan Thelen & Jan Peter Schwalm – Transneptunian Planets
- Erik Satie – Fragments
- Koki Nakano – Oceanic Feeling
- Sigurd Hole – Roraima
- Kreidler – Spells and Daubs
- Son Of Chi & Arthur Flink – The Fifth World Recordings
- Group Listening – Clarinet & Piano: Selected Works Vol 2
- Roedelius & Tim Story – 4 Hands
- Oren Armbachi, Johan Berthling, Andreas Werliin – Ghosted
- Pascal Schumacher – Luna
- Ustad Noor Bakhsh – Jingul
- Plastikman & Chilly Gonzales – Consumed In Key
Unter den Wiederveröffentlichungen ist natürlich Robert Fripp’s Exposures das absolute Highlight, gefolgt von einem japanischen Cluster von Sakamoto/Noto, Shimizu und Takada. Alles wunderbare, zeitlose Alben.
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- Robert Fripp – Exposure Box
- Alva Noto & Ryuichi Sakamoto – Insen/utp/Svmmvs
- Yasuaki Shimizu – Kiren
- Midori Takada – Tree of Life
- David Toop – Pink Spirit/Noir World
- Djivan Gasparyan – I will not be sad in this World/Moon shines at Night
- Harold Budd – Pavilion of Dreams
- NEU! – Box Set
- Richard Pinhas – Iceland
- Vladislav Delay – Anima