Manafonistas

on life, music etc beyond mainstream

2023 10 Jan

Mission accomplished

von: Ursula Mayr Filed under: Blog | TB | 21 Comments

 
 

Man war in AVATAR 2.

Als Cineastin mit immer einem Auge auf die Entwicklung des Trivialfilms, kommt man natürlich an den jetzt erwachsen gewordenen blauen Schlümpfen nicht vorbei. Eines steht fest: Um der Handlung willen geht niemand in „Avatar“ oder dergleichen, da kann man sich ebenso gut Winnetou oder Pocahontas oder den König der Löwen als Culture-Clash-Melodram reinziehen. Der Evaluationsstatus der special effects und 3D-Kapriolen ist bekanntermassen immer umgekehrt proportional zum künstlerischen Wert des Filmwerks und der Differenziertheit der Figurenzeichnung. Lohnt also nicht, denn 3D hat man ohnehin den ganzen Tag. Wenn man um derlei Einschränkungen weiss, ist man auf alles gefasst und hält dergleichen aus, auch wenn noch so viel geemmericht wird. Das All-in-one-Paket „The Way of Water“ arbeitet sich gerade wacker zum Titel „erfolgreichster Film der Pandemiezeit“ mit bereits 1,5 Mrd Einspielergebnis nach vorne und hat den Doppelnullagenten samt Olive bereits geschüttelt, durchgerührt und überholt.

Dabei begann alles durchaus charmant: Teil 1 „Aufbruch nach Pandora“ (aus deren Büchse allerlei Unheil über die Welt kommt; ein Schelm wer bei diesem Mythos an Sexualsymbolik denkt!) hatte ja anno 2009 noch den Reiz der Neuheit und die Na’vi – Schlümpfe, ein spirituelles und im Einklang mit der Natur lebendes Volk (den Apostroph nicht vergessen, es handelt sich nämlich nicht um das Dingens, das einen beim Autofahren immer in den Wahnsinn treibt) vermochten das Herz derer zu rühren, die immer schon gern Indianerfilme geguckt und blutige Stammesfehden, Skalpierungen, Folterungen und Marterpfähle geflissentlich ausgeblendet hatten. Ab 1962 gehörten die Indianer zu den Guten, aber das ist eine andere Geschichte und hat mit deutscher Nachkriegspsychodynamik zu tun.

But back to Pandora Teil 1: eine kühne Mischung aus Western, Science-Fiction, Antikriegsfilm und Magic-Mushroom-Drogentrip mit Anklängen an das schon in der „Matrix“ intelligent angerissene Thema über den Charakter von Realität, und wie wir uns ihrer Authentizität versichern können – nämlich eigentlich gar nicht. Das hat ja schon die alten Griechen beschäftigt. Das Ganze natürlich in 3D, ein Effekt, der zunächst überwältigt, aber den Film nicht über Stunden zu tragen weiss.

Doch bekommt die Räumlichkeit eine eigene Poesie – weniger in den hintereinander gestaffelten Landschaften, die wir betreten dürfen, sondern in den kleinen Dingen: dem Wassertropfen, dem Funkenflug, den kleinen Insekten und Medusen, die in den Zuschauerraum zu schweben scheinen und für kurze Momente eine Verbindung zwischen irdischem Kino und Pandora herzustellen verstehen. Freilich donnern uns auch Pfeile entgegen. Und wir teilen die Freude des querschnittgelähmten US-Marines Jake Sully, der sich in einem unversehrten Avatarkörper wiederfindet und damit auf einen anderen Planeten geschickt wird und dort keinen Rollstuhl mehr braucht, sich wie ein Schimpanse von Ast zu Ast schwingt und dann die schöne Häuptlingstochter kennenlernt, die allerdings blitzblau ist; aber wer fragt danach in einer Schäferstunde? Hier lassen schon mal Tarzan und Pocahontas grüssen. Das ganze gekonnt gemacht mittels des aufwendigen Motion-Capture-Verfahrens, wofür sogar Schauspieler von Rang und keineswegs No-Names herhalten mussten, damit der Sigourney Weaver-Avatar auch wirklich wie Sigourney ausschaut.

Jetzt, 13 Jahre später, wird die Büchse der Pandora erneut geöffnet, und es entweichen ihr neue Schrecken und Freuden. Cameron entführt uns in die Welt am, auf und unter dem Wasser, mit einer Tierwelt, die merkwürdig unschön und gestaltlos anmutet, aber dem Volk, das sie als Reittiere zu zähmen wusste, treu ergeben sind. Die Idylle wird aber immer wieder gebrochen durch den Überfall der schurkischen Komantschen in die Jagdgründe der edlen Apatschen … ähm … sorry … ich meinte der Orks in das Reich der Elben … nee … von Lord Voldemorts Dementoren nach Gryffindor … auch nicht? … wurscht! Langsam kommt man wirklich durcheinander bei diesen ständigen Deja-vus, die sich im Verlauf des Filmes immer zahlreicher einstellen.

Als die braven Na’vi zum Wasservolk der Metkayina flüchten (sehen genauso aus, nur mit Maori – Ornamenten im Gesicht) und sich dort integrieren müssen, entsteht eine Anmutung von West Side Story mit Spannungen zwischen Zugewanderten und Ureinwohnern bei gleichzeitigem Knüpfen zarter Bande zwischen den verfeindeten Fronten. Das Romeo-und-Julia-Drama in Teil 3 wäre damit auch gesichert, gottlob singt niemand „Maria“ oder „Tonight“. So manches erspart man uns doch.

Danach cirka eine Stunde ein „Flipper“ – Verschnitt, eine symbiotisch-telepathisch getragene Liebesgeschichte zwischen einem Jungen und etwas Walfischartigem, bei dem man bis zum Ende nicht dahinterkommt, wo hinten und vorne ist, aber auf jeden Fall ist es edel und herzensgut wie Lassie. Oder Fury.

Zunehmend sieht man sich also in immer kürzeren Abständen mit Versatzstücken anderer Filmgenres und deren Erzählmustern und Trivialmythen konfrontiert, ausgelutscht wie die Kaugummis, die man in der Schule zurückbekam, nachdem man sie vorher an sämtliche Freunde verliehen hatte. Und die einem den Spass an der ausgefeilten Optik gründlich verderben; nicht zuletzt die Familienpimpelei zwischen Winnetou, Ribanna und ihren adoleszenten Kindern nee, natürlich Franz Josef und Sissi, ach zum Teufel, ich brauch ne Pause!

Ich meinte den Clan um Jake und Neytiri – ganz im Sinne einer american suburbian family. Wobei es übel aufstösst, dass die Kinder ständig „Yes, Sir! „zu ihrem Vater sagen. (Bei Marines heisst es korrekt „Sir! Yes, Sir!“. Warum auch immer!). Good american education auch bei spirituellen Naturvölkern, warum auch nicht? Die unterwandern wir doch auch noch mit dem american way of life, ist schliesslich der einzig richtige … wer daran zweifelt bekommt sowieso immer gleich eins auf die Zwölf!

Ein Ziehsohn der Sullys entpuppt sich als genetischer Sprössling des Hauptbösewichts und teilt damit das Schicksal von Luke Skywalker als heimlichem Sohn Darth Vaders der auch …psst … der Vater von Prinzessin Leia … oder so! Irgendwie …! Dann hätten wir diese Herrschaften auch noch mit drin. Blickt noch jemand durch? Nö, oder? Aber warum solls Euch auch besser gehen?

Nachdem hinreichend mit Flipper geflirtet worden war, bricht für cirka anderthalb Stunden eine Orgie der Gewalt los, als die in Avatarkörper gesteckten US-Marines in die Idylle einbrechen, um Pandora zu kolonisieren und den aufrührerischen Sully zu finden, der sich auf die Seite der Pandoraner geschlagen hat wie Old Shatterhand zu den Indigenen, nur mit dem marginalen Unterschied, dass ersterer seine NschoTschi heiraten durfte anstatt sie zu Grabe zu tragen. Es hebt also ein ohrenbetäubendes Geballer, Geflüchte, Explosionen und Feuersbrünste und sonstiges Martial-Arts-Gefuchtel an, das mit einer Akribie und Begeisterung dreidimensional auf die Leinwand geklatscht wird, als wäre es das Hauptanliegen des Filmes und das die gesamte Gutmenschenbotschaft konterkariert.

Aus guten Filmen lernt man etwas über den oder die Menschen, aus schlechten Filmen etwas über den Zustand der Gesellschaft und ihrer Wünsche und Ängste – was lernen wir also hier?

Vor einigen Monaten habe ich wortreich das Verschwinden der inneren Bilder unter dem Trommelfeuer äusserer Reize beklagt (Juni 22). Den hier zu verkraftenden Bilderfluten in ihren raschen Schnitten, Schuss-, Gegenschuss-Einstellungen und den mentalen Anstrengungen der Handlung zu folgen (da sich die Bläulinge alle irgendwie ähneln, ist es schwierig zu identifizieren, wer nun gerade mit wem agiert und aus welchem Grunde er das tut, was er gerade tut) ist genauso unmöglich wie Reflexion, Nachspüren, und einen eigenen Standpunkt zu finden – die nächste lautstarke Sensation durchbricht sofort den Reizschutz.

Das ist bekannte Strategie von Kriegspropaganda und hat schon immer funktioniert, das beherrschen scheinbar nicht nur Reichspropagandaminister,  sondern auch Regisseure. Nur nicht in die Reflexion kommen – was richtig ist, sagt uns die Leinwand. Auf dem Heimweg fühlte ich mich auf Krawall gebürstet, reizbar, zuviel action, zuviel Gewalt, zuviel B-Movie. Nachdem die Vorbereitung des Filmes sich über viele Jahre hinzog, ist auch schwer zu sagen, inwieweit das Pentagon hier wieder mitgemischt hat und auf welche Aktion hier eingestimmt werden sollte.

Der Film ist ein unverbundenes und sorgfältig in der Spaltung gehaltenes Nebeneinander von Zerstörung und breitestgetretener Sentimentalität, die bekanntlich das Alibi der Herzlosen ist (nicht von mir, sondern vom geschätzten Kollegen Schnitzler so formuliert). Am Ende dann der übliche Cliffhanger: Jake Sully gibt den Selensky und teilt dem Zuschauer eben mal Auge in Auge mit, dass man für seine Heimat kämpfen muss anstatt sich aus ihr vertreiben zu lassen – klar, die Fortsetzung ist für 2024 geplant, da muss ja auch irgendetwas passieren und Krieg hat immer seinen Unterhaltungswert. An Ende beschäftigen wir uns nur noch mit Natur, Liebesgeschichten und Spiritualität …. schnarch!

Und über dem ganzen Getöse haben vermutlich sämtliche Rezensenten und Woker versäumt, den Tatbestand der kulturellen Aneignung der Dreadlocks tragenden Schlümpfe zu rügen. Für ein Wasservolk ohnehin ungünstig, die Dinger trocknen nämlich ewig nicht. Und schliesslich sind die auch keine Rastafari, wo kommen wir denn da hin? Und die Maori sind sicher auch wieder nicht gefragt worden, ob man ihr Make-up so einfach abkupfern darf. Da hätten die Designer und Maskenbildner wirklich originellere Trachten kreieren können – das wäre dann aber wirklich das einzig Neue in diesem Film.

 
 

 
 

Als Kontrastprogramm dann heute früh die immersive (das Wort kannte ich auch noch nicht)  virtuelle Ausstellung über Frida Kahlo in München genossen: ein auch räumliches Eintauchen in den Seelenkosmos einer vor Schmerzen und Kreativität berstenden Künstlerin, von deren Innenwelt man eine Stunde lang geradezu schwindelerregend umkreist wird. Das hat die blauen Schlümpfe endgültig aus dem Gehirn gepustet oder anderweitig verstoffwechselt.

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21 Comments

  1. Michael Engelbrecht:

    Einsichtsvoll und voller Witz – selbst, wo der Text garstig überdreht (das Pentagon – aber, wer weiss😉), inspirierend…

    Eine grosser Lesespass.

    Da macht das Redigieren der Flüchtigkeitsfehler in deinem Schreibrausch so viel Freude wie das fabulierende Nacherzählen von Kochrezepten aus Seilers kulinarischem Schmöker, siehe Kolumnen.

  2. Ursula Mayr:

    Danke, Micha!
    Ich fürchte aber da ist wenig überdreht. Ich beziehe mich auf das Standardwerk von Peter Bürger “ Kino der Angst“, das die Verflechtungen zwischen Filmindustrie und Regierung in den USA darlegt. Wer in Hollywood ( die Indies machen da natürlich nicht mit sonst wärens keine Indies ) einen Kriegsfilm drehen will der darf auf die beraterische und finanzielle Unterstützung des Pentagons rechnen, nicht anders als die UFA im 3. Reich propagandistisch genutzt wurde und sich später an den Wünschen der amerikanischen Militärregierung zu orientieren hatte. Die Wünsche im vorliegenden Fall wären Darstellung und Hochloben der ausgefeilten militärischen Hochrüstung der USA ( Top Gun, Independance Day), die Rechtfertigung und das Weitertragen imperialistischen Grundgedankens (Der Gladiator von Ridley Scott) und viele Sci Fi’s, die die kriegerische Auseinandersetzung mit den Aliens als ultimative Lösungsstrategie darstellen. Da gibts Kohle aus dem Militäretat, dafür darf man dann beim Drehbuch mitschnabeln,diese Gelegenheit der Einflussnahme lässt sich sicher kein Staat entgehen und so mancher Regisseur hat da schon seine Seele verkauft.

  3. Michael Engelbrecht:

    Ich sag ja, wer weiss, und manches weiss man mittlerweile. Aber in bezug auf diesem Film ist das erstmal Spekulatius:) – das mit Herrn Bürger und seinen Recherchen habe ich ja schon erfahren, bei zurückliegenden Filmtalks… ich lerne ja hier auf dem Blog😉

    Als die blauen Schlümpfe noch nicht erwachsen waren, und Avatar erstmals zum Blockbuster wurde habe ich in der Presse (und es war nicht die Titanic, oder eine Glosse wie das Streiflicht der SZ) gelesen, dass Psychotherapiepraxen auf einmal grossen Zulauf in Usa hätten, weil Männer sich in die blauen Frauen so sehr verguckt hätten, dass zuhause die die Emotion abhanden kam. Ob da gleich Paartherapeuten angelaufen wurden, keine Ahnung. Aber mich würde schon imteressieren, welche Wellen damals diese Ersatzwirklichkeit im realen Leben schlug….da waren ja, wenn es so war, nicht nur die üblichen Paranoiker im Spiel.

    ….

    Immersiv ist so ein Wort, das tres chic ist zur Zeit – ich meide es. Zum Beispiel, eine meiner neuen Lieblingsserien, eine Superhammerwahnsinnsserie, zu der man mich für einen fröhlichen Diskurs auf jede Bühne setzen könnte, 1883, von Taylor Sheridan… da sagen sicher einige immmersiv zu. Ich sage schlicht: es packt mich total, impact, impact… Seelennahrung!

    IMMERSIV sind auch die Stories von Helmut Mueller und mir zu DISCREET MUSIC (vor allem, wenn man die Musik mag)💥 , s. From the archives….

    A propos Seelennahrung:

    Ich habe gerade auf deinen Blumenkohlkommentar geantwortet.

  4. Ursula Mayr:

    Also ich liebe Cauliflower und bin immer scharf auf neue Rezepte, damit kannst Du mich immer erfreuen. Aber das Einmassieren von Olivenöl stelle ich mir an anderen Objekten sinnlicher vor …

    In die blauen Frauen verguckt? Also das wusste ich nicht, aber kanns mir fast vorstellen … das Feingliedrige, Überschlanke, Langbeinige, Exotische, die grossen gelben Katzenaugen. Wer sowas mag. Hierzulande ist mir ein solches Phänomen nicht untergekommen.

  5. Michael Engelbrecht:

    Virtual Reality hat und wird noch manche neurotische und wahnhafte Entgleisungen produzieren. Ich werde mir den Film ganz sicher nicht anschauen.

    Was kostbare Zeit angeht, bin ich LOST IN

    1883,

    first season.

    Du könntest aber mit dem munteren Mäandern dieses Textes ein ganzes Seminar bespassen, bis hin zum „Woken“… der alte Neil Postman mit seinem Amusement To Death funkt hier auch rein…

    Also, da erde ich mich lieber mit Thunfisch aus der Dose, dem einfachsten Rezept bei Herrn Seiler, und verbranntem Blumenkohl…

  6. Jörg R.:

    Klasse, Uschi!
    (Dann muss ich selber nicht rein.)

    Interessanter Aspekt, diese doch sehr fremdartigen Figuren als erotische Ideale, also meins wärs ja nicht.

  7. Michael Engelbrecht:

    Meine Arche / Urtpen sehen auch etwas anders aus, einiges stimmt allerdings – alles was Richtung Amazone geht 😂

  8. Lajla:

    Nach diesem Text habe ich erstmal eine Runde „Heut sind wir da Wuide unterwegs“ von Ringsgwandl zum Runterkommen gebraucht.

  9. Ursula Mayr:

    Heit san lauta Wuide unterwegs … hoasst des!

  10. Michael Engelbrecht:

    Die Urbayerin hat gesprochen!

    🥁

  11. Jochen:

    „Nur nicht in die Reflexion kommen – was richtig ist, sagt uns die Leinwand.“

    Deshalb sind viele Tatorte ja so öde: sie wollen uns sagen, was richtig ist. Lehrer-Lempel-TV. Wie froh bin ich doch mittlerweile, dass mein Bildungshunger lustvoll auf YouTube und anderen Kanälen wildern kann, abseits des „Öffentlich-Rechtlichen“.

  12. Lajla:

    wuidern ;)

  13. Ursula Mayr:

    Genau! Lehrer-Lämpel-TV ist gut!

  14. Olaf (Ost):

    Was die virtuelle Ausstellung angeht: Mir scheint, das ist der neueste hype. Vielerorten kann man solche Präsentationen bewundern, ich selbst sah in Paris je eine mit dem Werk Kandinskys und Cezannes. So beeindruckend dieses Eintauchen in die Gemälde ist, und so phantasieanregend diese Arbeiten sein mögen: Man muss hoffen, dass sich keine Beliebigkeit einschleicht.

  15. Ursula Mayr:

    Entweder das oder – Selbstzweck, technische Spielerei ohne Bezug zum Künstler.

  16. Ursula Mayr:

    Gerade im FOCUS : Es gibt jetzt eine Post – Avatar – Depression. Die Leute empfinden die Welt als defizitär nachdem sie auf Pandora mitgecruist sind und wollen lieber dorthin. Ja sowas!
    Ähnliches hatte ich 1962 als Post – Winnetou – Depression:
    Ich wollte auch frei durch die Prärie reiten und einen so gearteten Freund haben. Damals war ich aber 14 – heute haben die Erwachsenen dergleichen Zustände. Sagt auch was aus über Eskapismus und infantile Regression dieses Zeitalters.
    Und offenbar agierten Lex Barker und Pierre Brice so steril dass ich nicht auf die Idee kam mir einen davon als Liebhaber zu wünschen. Wahrscheinlich war ich damals non – binär.

  17. Michael Engelbrecht:

    Dein Text über Avatar – The Way of Water ist das, was Musikjournalisten einen instant classic nennen….

    Sobald dieser very, very sophisticated – 😅 – Essay „hinter dem Knick“ verschwunden ist, wird er auch in den Kolumnen auftauchen …

    „Avatar -The Way Of Water“ (eine humorige Dekonstruktion) – oder so ähnlich betitelt

  18. Ursula Mayr:

    Meinst echt?

  19. Michael Engelbrecht:

    Oder so ähnlich. Humor ist da ja wohl drin in dem Text, im Ton, nicht in den Ausdeutungen.

  20. Anonymous:

    Aber es ist doch ein Novum dass hier die Amerikaner die invasiven Aliens darstellen?

  21. Ursula Mayr:

    Gefährlich! Da komm ich ins Labern …!

    Es ist IMHO einer der ersten Filme, in dem US-Soldaten in kriegerischer Absicht einen anderen Planeten kolonisieren und ausbeuten wollen, insofern könnte der Film durchaus als selbstkritisch bezeichnet werden bzw die Invasion der Europäer und die Versklavung und Vernichtung der Indigenen zitieren.

    Das wäre positiv, wenn nicht nur so ziemlich alles an Comme-il-faut-Themen angerissen und auf Publikumsgeschmack und zeitgeistige Moral hin dressiert worden wäre. Es fehlt ja nur noch eine blaue Greta Thunberg – als dass man hier eine wirkliche Auseinandersetzung mit dem Thema amerikanischer Kriegsaggressivität erhoffen könnte.


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