Albums können wie Freunde sein, die man gerne ums sich hat und denen man gerne zuhört. In deren Musik man sich zuhause fühlt. Dieses Duo Album ist so eins. Ich höre sie gerade zum soundsovielsten Male seit Tagen, was schon ungewöhnlich ist und sich auch nicht abstellen lässt. Es geht eine wohltuende Ruhe von den Klängen aus, die alle Substanz haben. Ein intimes, wohlklingendes Duo von akustischer Gitarre und Kontrabass. Beim ersten Hören wusste ich nichts über den Hintergrund der Musik. Sie kam mir in der melodiösen Leichtigkeit vertraut vor. Manchmal erinnerte sie mich an Jakob Bro und Thomas Morgan, manchmal hörte ich Echos von Django Reinhardt.
Die Klänge sind einladend und singend beschaulich im besten Sinne, vermitteln Einigkeit mit dem Moment des Spielens und den Reminiszenzen, aus denen heraus die Musik entsteht und mit denen die beiden Musiker verbunden sind. Die Musik ist einfach schön, stark und sehr anwesend. Sie entspringt, wie man lesen kann, den Landschaften von Nord-Jütland. Hasse Poulsen, der seit Jahren in Frankreich lebende und arbeitende Däne und findet sich hier zusammen mit seinem langjährigen musikalischen Freund Henrik Simonsen, mit dem zusammen er in Sturm- und Drangzeiten der Welt vielgestaltig auf den Leib rückte. Das macht, dass sie bei inzwischen erreichter Reife so konzentriert und leicht miteinander spielen können. Ja, und das Album ist auf dem Label der Gruppe Das Kapital herausgekommen, der formidablen Gruppe von Poulsen mit Schlagzeuger Edward Perraud und Saxophonist Daniel Erdmann. Auch über die lieBe sich etwas sagen. Demnächst mal!