Manafonistas

on life, music etc beyond mainstream

Lonesome fields. In diesem Jahr erzählte ich öfter, eingerahmt von Stories über die Solojahre von Robert Fripp, oder in kurzen Reminiszenzen, von der alten Bande von Furth i.W. – oder besser, von alten Banden, wir waren ja keine Verbrecher, wir waren mit Herz und Kopf bei der Sache, als „Pioniere“ der Behandlung von Suchterkrankungen mit dem Reservoir der Kognitiven Verhaltenstherapie. Ralf, Uwe, Petra, Willi, Gudrun, Hansjörg, und all die andern… Im Mai traf sich der „harte Kern“ wieder, im damals von uns so wahrgenommenen „Nirgendwo“.

Lifers, actually. Damals fanden auch die Go-Betweens zu meiner Soutterainwohnung am Ausläufer des Hohen Bogens. Mit ihrer ersten Platte „Send Me A Lullaby“. Aus der gar nicht so grossen Ferne nahm ich da wahr, wie Robert Forster, unweit von mir, und parallel zu meiner sehr viel kürzeren Love Story, seine grosse Liebe fand, Karin Bäumler (in Heidelberg und der Buchhandlung Dombrowsky in Regensburg). Mit Robert und Grant, und später auch Karin (Violine spielend an der Seite Roberts), flogen die Jahrzehnte vorüber. Das war und ist lebensbegleitende Musik. The deep stuff. Nach der plötzlichen Krebsdiagnose von Karin wurde das gemeinsame Spielen daheim Zuflucht, Ritual, Teil der Therapie. 

The deepest stuff. Bald  (im Frühjahr 23) tourt Robert Forster wieder durch die Lande, mit der neuen Platte im Gepäck. A family album. Und an dieser Stelle fehlt mir der zündende nächste Satz, zwei konkurrieren miteinander: in dem einen konnte ich mir Brian Eno als Teil des Hintergrundchors von „Tender Years“ vorstellen, im anderen geht es um den seltsamen Gedanken, sich gut zu überlegen, von wem man sich das Herz brechen lässt (das ist natürlich Blödsinn, denn, ja, es war ein Traum, und ich war, once upon a time (in einem früheren Leben), in the Bavarian woods, one hour from Regensburg, genau dort, wo ich einzig und allein sein wollte, in ihr, in ihren Augen, in ihren Armen).

 

 

The Candle And The Flame. Ich rief gleich, als ich den Song hörte (und ich hörte ihn wieder und wieder), in meinen Ohren einer der ergreifendsten Liebeslieder der letzten und vorletzten Zeiten, bei Robert Forsters Hamburger Label an. „Ich brauche die Platte einfach vor Weihnachten.“ In der MOJO vom Februar 2023 (bereits erhältlich) findet sich ein exzellentes, langes Interview mit Robert Forster, und eine, uns Freunden der alten Band, fraglos berührende Bildergalerie. Und, ach, ach, dieser aus der Hüfte geschossene Satz aus einem anderen, neuen Lied von Mr. Forster: i don‘t do drugs, i do time. „Tender Years“ ist ein „heartbreaker“! And it does time.

(„The Candle And The Flame“ erscheint am 3. Februar bei Tapete Records – ich spiele ziemlich sicher einen Song daraus in den Klanghorizonten, am 27. März, zwischen 21.05 und 22.00 Uhr, im Deutschlandfunk)

This entry was posted on Freitag, 16. Dezember 2022 and is filed under "Blog". You can follow any responses to this entry with RSS 2.0. Both comments and pings are currently closed.

9 Comments

  1. Susanne L:

    Oha, mir kommen die Tränen. Der Song läuft hier so oft, dass ich schon fast mitsingen kann.

  2. Michael Engelbrecht:

    Ich schicke dir noch das lange Interview, Susanne. Da erfährst du auch, was mit einer anderen Suzie passierte, in dem Song THE DARLINGHURST YEARS, die Susi, die auf einmal verschwand….aus dem grossartigen letzten Album der GoBe‘s…auch ein Song, der and Eingemachte geht…

    I opened a notebook, it read “The Darlinghurst Years”
    I snapped it shut, but out jumped some tears
    I didn’t have to read it, it all came back
    Dragging my fingers through my hair
    Hidding behind her back

    Gut rot cappuccino, gut rot spaghetti
    Gut rot rock’n’roll through the eyes of Frank Brunetti

    And always the traffic, always the lights
    Joe played the cello through those
    Darlinghurst Nights

    One more coffee, then I must go
    Back to my room more chapters to go
    We’ll meet up in an alley with more places I know

    I’m going to change my appearance everyday
    I’m going to write a movie and then I’m going to star
    In a play
    I’m going to go to Caracas because you know I’m
    Just going to have to get away

    Marjorie and Kim, Andy and Clint, Debbie, Bertie
    People came and went
    And then there was Suzie who we never ever saw again

    And always the traffic, always the lights
    Joe played the cello through those
    Darlinghurst Nights

    And always the traffic, always the lights
    Climbing that hill star studded nights
    Joe played the cello
    Alright

  3. Michael Engelbrecht:

    Tapete Records HQ:

    Following the announcement of acclaimed Australian singer – songwriter Robert Forster’s 8th solo album ‘The Candle And The Flame’, released on Friday 3rd February 2023, and its first single ‚She’s A Fighter‘ comes new single ‘Tender Years’. Written about Karin Bäumler, Robert’s wife and musical companion for the last thirty-two years and counting, it’s a love declaration of the coolest kind. It is rare enough to hear a love song expressed with such clarity and deep emotional resonance, rarer still to hear one set to such a deliciously funky groove.

  4. Susanne L:

    Ha – ob mir das auch hätte passieren können, wenn das Team von Bob Dylan sich gemeldet hätte?!

    Tolles Interview, danke.

  5. Michael Engelbrecht:

    „This was a Suzie called Suzie Pullen who you‘d see her all the time. She worked with second-hand clothes and stuff like that. In 1986 Bib Dylan came to town and ahe got phoned up by Dylan‘s people saying: „Bob needs this.“ We‘re in a café, and she gets the call – and we never saw her again – she‘s still doing Dylan‘s wardrobe! (laughs) Just like, whoosh! Disappeared.

    (Robert Forster, Mojo, Feb 2023)

  6. Michael Engelbrecht:

    Übrigens, das Wort Reservoir ist kein Flüchtigkeitsfehler, es gefällt mir an der Stelle besser als Repertoire.

    Links:

    https://www.manafonistas.de/2022/12/10/songs-so-deep/

    https://www.manafonistas.de/2015/01/10/robert-forsters-the-evangelist-ein-interview-von-2008/

  7. Michael Engelbrecht:

    Die kleine Erzählung zu Robert Fripps Solojahren:

    https://www.manafonistas.de/2022/06/01/oeffnung-einer-schatzkiste-3/

  8. H.D.:

    Fabelhafter Song, und ein aussergewöhnlicher Text von Michael.
    Leider muss ich noch etwas länger warten.
    Werde im Stadtgarten sein, Ende März!

  9. Michael Engelbrecht:

    30. März, ich werde da sein, in Köln!

    Und wer noch mal einiges aus der Bandgeschichte Revue passieren lassen möchte, hier eine documentary, die sich vor allem um das Album 16, LOVERS LANE dreht.

    https://www.youtube.com/watch?v=o5427Jo4nww&t=2151s

    And the saddest song inside 16 Lovers Lane has these verses:

    Now, I dive black waters
    The waters of her dream
    Are black and forgetful
    I’d like to make them clean


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