Manafonistas

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Archives: Dezember 2022

2022 31 Dez

The Year-List Trara

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Keen on year-end lists

 

I am not so keen on making up best-of-lists at the end of a calendar year. Sure, year lists can serve a mnemonic function, Verwaltung der Erinnerung, Erinnern des Erlebten. Reading those lists can animate to check certain music, yes. And lists tell something about the persons that made it up. It can also be interesting to see which albums return more frequently in the vast variety of individual lists. 

 

Mir fehlt es wohl an ausreichend sportlichem Geist und heiligem Ernst des Feststellen, Festsetzens, Einkleidens und des Linienziehens. Natürlich bin ich des Linienziehens und Ausmachens von Zusammenhängen nicht abhold, im Gegenteil! Die zahlreichen live Konzerte und Festivals, in denen ich involviert bin und die ich erlebe, fordern mich ständig dazu heraus. Ich habe dadurch schlicht auch weniger Zeit, mir eine grössere Anzahl neuerer Alben mit der nötigen Intensität anzuhören. Also hier keine persönliche Favoritenliste.

 

Europe Jazz Media Chart

Übrig bleibt noch genug. Erstmal eine Liste mit sechs Alben, die sich aus meinen Nennungen für die monatliche EUROPE JAZZ MEDIA CHART ergeben, an der ich seit 10 Jahren beteiligt bin. Diese Charts werden von einer Gruppe europäischer Kollegen und Magazine zusammengestellt. Die von 2022 finden sich HIER auf der Website des Europe Jazz Network. Dort finden sich auch Kommentare zu den gewählten Alben sowie Videos u.a. Medien. 

 

 

EUROPE JAZZ MEDIA chart – my choices 2022

 

ALEXANDER HAWKINS MIRROR CANON

     Break A Vase (Intakt)

 

RUBEN MACHTELINCKX/ARVE HENRIKSEN

     A Short Story (Aspen Edities)

 

VADIM NESELOVSKYI

     Odesa – A Musical Walk Through a Legendary City (Sunnyside)

 

MARTA WARELIS 

      A Grain of Earth (Relative Pitch Rec.)

 

SUN-MI HONG

      Third Page (Edition Records)

 

PIETRE 

      First Time (Selfrelease)

 

Das Jahr begann mit den umwerfenden Spiegelkanons von Meister Alexander Hawkins, über den es auch im weiteren Verlauf des Jahres einiges zu sagen und schreiben gab. Dann erreichte mich der Klang eines rundum ergreifenden Duos von dem Antwerpen Gitarristen Ruben Machtelinckxs mit Arve Henriksen, erschienen auf dem exquisiten Aspen Edities Label. Auf dem Label finden sich auch Musiker wie Perkussionist Ingar Zach und Violinist Nils Økland.

 

Ende April konnte ich in Gesellschaft der jungen ukrainischen Pianistin Kateryna Ziabliuk das live Konzert des ukrainischen Pianisten Vadim Neselovskyi im Bremer Sendesaal erleben. Es hatte eine Intensität, die bis heute nachwirkt und durch Kateryna bekam ich wertvolle Hinweise über Hintergründe verschiedener Stücke. Neselovskyi hat eine besondere Beziehung zu Dortmund, war wohl dort auch eine Weile ansässig und gab dann auch im Sommer im Dortmunder domizil ein Solo-Konzert. 

 

Dann im Sommer wieder ein Piano Solo-Album. Diesmal von der polnischen Pianistin Marta Warelis aus Amsterdam. Marta Warelis hat etwas Geheimnisvolles wie auch freudig Funkelndes und erfindet auf dieser Achse wunderbar wunderliche und kostbar freie Klangfiguren. Marta ist zweifellos eine ganz besondere (musikalische) Persönlichkeit. Auf MANAFONISTAS gibt es ein Foto von ihr, das vielleicht der eine oder andere identifizieren kann. Das New Yorker Relative Pitch Label , auf dem das Album von Warelis erschienen ist, sollte man sich zu durchaus erkundend zu Gemüte führen. 

 

Gegen Ende des Jahres kam das dritte Album der koreanischen Schlagzeugerin Sun-Mi Hong heraus, was  gleichzeitig ihr Debut auf Edition Records war. Sun-Mi Hong ist eine zentrale Force der neuen jungen, äusserst vitalen internationalen Szene in Amsterdam/Rotterdam. Sie ist eine Musikerin mit aussergewöhnlich starkem inneren Konzept und einer offenen Spielhaltung, was ihr ermöglicht, mit sehr unterschiedlichen Musikern immer erstaunlich bereichernd zusammenzuwirken. Kurzum sie weiss, was sie will, was die Musik will, braucht und was im Ergebnis bereichernd ist für alle. Sie ist dann auch eine viel gefragte Kraft und wurde dieses Jahr mit dem Internationalen Giorgio Gaslini Preis ausgezeichnet. Giorgio Gaslini (1929-2014) war eine zentrale Figur des italienischen Jazz und u.a. in den 90er Jahren Mitbegründer des Italian Instabile Orchestra.

 

Ich hatte die Gelegenheit vor einem Jahr mit Sun-Mi Hong in einem Duo-Konzert (Schlagzeug/Perkussion und live Zeichnen) im Rahmen einer Residenz beim Rotterdamer North Sea Round Town Festival zusammenzu- arbeiten, eine aussergewöhnliche und prägende Erfahrung, die meine Zusammenarbeit mit dem Chironomic Orchestra in Parma und der Wiener Gruppe Synesthetic 4 in Berlin prägte und 2023 Fortsetzung in einem Trio mit der Vokalistin Sanem Kalfa und der Perkussionistin Sofia Borges finden wird (siehe HIER). 

 

Die erwähnte neue junge Szene verzweigt sich munter und expandiert fröhlich. Die Musiker unterstützen sich untereinander und spielen in den zahlreichen Formationen ihrer musikalischen Freunde. Da gibt es keine Schismen mehr oder Konkurrenzstreben. Vielmehr werden alle stärker werden durch gegenseitige Unter- stützung. Aus diesem Geist entstand die Formation Pietre des italienischen Bassisten Alessandro Fongaro mit den Saxofonisten Nicolò Ricci und Jesse Schilderink sowie Sun-Mi Hong auf dem Schlagzeug. Die Musik der Gruppe ist von umwerfender treibender Direktheit, die sich gewaschen hat:

„Fongaro is a Mingus-type of bassist that forcefully rushing forward drives the music up in a straight into the face attack. Flanked by the two mighty horns and fired by the high dynamics of the best drummer around, the group sets the audience on fire immediately and adheres to the rolling thunder running through forcefully. For many this fully captivating band was the best of all at International InJazz Meeting in Rotterdam this summer.“

 

Es gibt noch so einiges über diese Szene zu erzählen. Demnächst mehr in diesem Theater. 

 

 

EL INTRUSO Poll 2022

 

Weiterhin werd ich Anfang 2023 eine Liste der höchst geschätzten Live Konzerte aus 2022 präsentieren. Und ich bin am International Critics Poll von EL INTRUSO beteiligt, der im Laufe von Januar 2023 erscheint. HIER kann man den Poll von 2021 finden. Also es kommt noch einiges (auch an Arbeit, hahaha). HIER kann man den Poll von 2021 finden. Also es kommt noch einiges (auch an Arbeit, hahaha). 

 

 

 

 

Xavana, mon amor“Some low brow excellence! 😂 Es war das Jahr 1981, da erschien der originale Soundtrack des Soft Porno-Klassikers „Xavana, Uma Ilha do Amor“ mit einer verdammt gut aufgenommenen Mischung aus Jazz, Bossa Nova und Psych. Kinder der Sonne, Teil 2. Hareton Salvanini kreierte eine Platte voller grooviger Gitarren, feiner Streicher und delikater orchestraler Klänge. Der polnische Filmemacher Zygmunt Sulistrowski leistete damals Pionierarbeit, indem er Low-Budget-Softpornos an exotischen Orten drehte. Am 27. Juli ist Hochsommer, und meine nächste Ausgabe der Klanghorizonte. Das wäre doch ein Auftakt nach Mass, oder!? Und danach: „Last Tango In Paris“, von Gato Barbieri.

 

fade-out with Gavin Bolton: „My dad had this album when I was 12 years old, I used to listen to Salvanini’s albums in the lounge after school the late afternoon sun streaming through the windows, my mind drifting off to exotic destinations, sun dappled, palm fringed beautiful beaches, smell of the ocean and coconut suntan lotions, bronzed bodies, gentle laughter and ocean breezes, drinking iced fresh fruit drinks, distant laughter of people. Years later I made it my life to seek out these locations. Today I live on a beautiful island in the Gulf of Thailand. My dreams became my reality.“

 

2022 31 Dez

Cala Boca Menino

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2022 31 Dez

2018 / 1977 – „nostalgic heartbreaker“

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2022 31 Dez

Meine Lieblingsplatten der Jahre 2011 bis 2023

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1) Brian Eno: The Ship
2) David Bowie: Blackstar
3) Leonard Cohen: You Want It Darker
4) Thomas Köner: Novaya Zemlya
5) Damon Albarn: Everyday Robots
6) Floating Points /  Pharoah Sanders: Promises
7) Dysnomia: Dawn Of Midi
8) Fire! Orchestra: Echoes
9) Bill Callahan: Apocalypse
10) Anouar Brahem: Souvenance
11) Kate Bush: 50 Words for Snow
12) Jon Balke: Warp

 

Not forgetting all things lost
in the fire of our lives
(as far as we can remember).
Sometimes, from a distance, everything
(losses first, and hands still to hold)
falls into place. No catchy songs,
no singalongs, no fairytale parallel worlds,
no hooks, no future evergreens, oh,
hold on, in their own peculiar way
Brian Eno’s modern day lamentations are
a collection of future „everblues“,
haunting, uncanny, anti-
grandiose, epic, enigmatic &
beautiful in a dark way.

 

And how then could it be
That we appear at all?
In all this rock and fire
In all this gas and dust
Are we not each a flame?
All born to live in light
All born to give our light 

 

 

 

1) Brian Eno: Foreverandevernomore
2) Lambchop: The Bible
3) Oded Tzur: Isabela
4) Alabaster dePlume: Gold
5) Neil Young: Toast
6) Moor Mother: Jazz Codes
7) Daniel Lanois: Player, Piano
8) Bill Callahan: YTILAER
9) Weyes Blood: And In The Darkness, Hearts Aglow 
10) Evgueni Galperine: The Theory of Becoming
11) The Smile: A Light For Attracting Attention
12) Midori Takada: Cutting Branches For A Temporary Shelter
13) Father John Misty: Chloe and the  Next 20th  Century
14) Toechter: Zephyr
15) Jon Balke / Siwan: Hafla
16) Avishai Cohen: Naked Truth
17) Klaus Schulze: Deus Arrakis
18) Wolfert Brederode: Ruins And Remains
19) Geir Sundstol: The Studio Intim Sessions Vol. 1
20) JD Allen: Americana Vol. 2
21) Keith Jarrett: Bordeaux Concert
22) Roger Eno: The Turning Year
23) Uusi Aika: Uusi Aika
24) Daj Fujikira & Jan Bang: The Bow Maker
25) The Unthanks: Sorrows Away
26) Group Thinking: Clarinet and Piano (Selected Works Vol. 2)
27) Horace Andy: Midnight Rockers
28) Wilco: Cruel Country
29)  Makaya McCraven: In These Times
30) Kevin Morby: This is a photograph

 

 

 

 

Another little story about one of these beloved albums of mine


A propos Midori Takada. Old story, new turn: Maybe half a dozen times I played „Cutting Branches For A Temporary Shelter“ by the Penguin Cafe Orchestra in my radio nights running three decades, and only now found out (
what has been half-conscious vagueness first place) that it was the irresistible adaptation of an African template.

With the old mbira and other shiny sounds it is now  brought to new life, on the first new work by Midori Takada in decades. Very early she discovered the multiverse of a single drum, and like Cage, she had no doubts imagining that a single perfect note on a shakuhachi could exude more magic than some of the high-flying, form-obsessed Western orchestral music of past centuries. The spellbinding art of elementary textures.

Funny, at the beginning, alone with a streaming device, I thought it would just consist of one long piece. But there are in fact two long pieces. Perfect  for vinyl. We are seduced by a female magician leading us deeper and deeper into an ancient African folk tune. „Cutting Branches For A Temporary Shelter“ is such a terrific perfomance that starts with strangeness and moves forward to the dance of life that life can be. (m.e.)

Von wem ist dieses unten zu hörende Musikstück? Vor und Nachname, fertig. Es wird in der ersten Hälfte des Jahres erscheinen. Wer es als erster in den comments errät – jeder hat nur einen Versuch (die Manas sind alle ehrlich, also schauen sie nicht bei den „Markern“ des Eintrags nach, und dürfen deshalb ebenfalls mitraten) – erhält ein dickes Päckchen, zuerst ein Album aus dem Klangfeld „ECM/folk/jazz“ (Überraschung; ich habe es  zufällig doppelt, und es könnte der Soundtrack einer kommenden Kretareise werden, falls es dich, Fremde(r) je dahinzieht), sowie Nanas CD „Saudades“ (endlich kam heute das Päckchen mit der „vinyl reissue“ der Vasconcelos-Scheibe an aus der neuen ECM-„luminessence“-Serie). Und, last, but not least, gibt es obendrauf noch das 3-CD-Boxset Chick Corea „Solo Piano Improvisation & Children’s Songs“ (manche erinnern sich an die beiden tollen Solo Piano-Schallplatten von Chick aus den frühen ECM-Jahren, ich liebe diese beiden Alben – und dann, ebenfalls Chick piano solo, „Children‘s Songs“. 

 

 

2022 31 Dez

Lauschrausch!

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Daytime Viewing (1979-80) is an extended narrative song, based on a casual analysis of daytime television drama and the audience phenomena such programming addresses. The piece explores the use of fantasy as a survival mechanism against loneliness, illustrating the human compulsion to inflate the mundane to mythological proportions. A central female character weaves tales, using threads of personal experience and the idea of TV as friend, as mantra, and as transformational window between imagined spectacle and the pedestrian plane.

Originally released as a private cassette edition [recorded, 1982; Chez Hum-Boom release, 1983] documenting the collaborative performance piece of the same name by Jacqueline Humbert & David Rosenboom. This heady, thoroughly enjoyable work was first made available on CD and LP in 2013 by Unseen Worlds. Jacqueline Humbert (aka J. Jasmine) is a songwriter of brains and wit on par with Robert Ashley, with whom she’s worked extensively. David Rosenboom’s complex, harmonic electronic arrangements are accentuated brilliantly by percussion from William Winant. Daytime Viewing can happily be added to a small but significant group of work that, through lesser-known paths, engaged in an equally revelatory reexamination of the Great American Songbook as Minimalism did with 20th Century composition.

2022 31 Dez

Vinyl Choices

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You are a whole year on the island of Maurizius, you inhabit a little house near a wonderful white beach, no people around. But you own a nice record-player with great speakers. Over the year you can only play three albums. And there is no lover, no friend around. Which albums do you choose, your perfect partner in a year of solitude?

Imagine, after that one year of this solitude, you have to stay for another year, and send back your three „island discs“. In return, you can order three albums by female singers. Keep in mind, you‘re alone there, just kind people who care food and drinks, no partner, no soulmate, no internet. What are the the three female singer albums that will join your life over there for another year?

 

 

2022 31 Dez

From Lankum to Paul St. Hilaire

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Lankum FALSE LANKUM 
THUNDER Stephan Micus
SUSS SUSS 
PSYCHOGEOGRAPHY Jon Hassell THE LIVING CITY
Brian Eno FOREVER VOICELESS

RARITIES Roger Eno
The Necks TRAVEL
UNE AVENTURE DE VV Aksak Maboul
Benjamin Lew / Steven Brown: LA DOUXIÈME JOURNÉE (1982)

THEORY OF BECOMING Evgueni Alperine (2022)
Paul St. Hilaire  TIKIMAN VOL. 1 


including interview excerpts with Lankum,
Marc Hollander (Aksak Maboul), and
a passage from my 1990 Jon Hassell talk on
City: Works of Fiction

 

 

 

 


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