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2022 31 Okt.

Zitat des Tages

von: Jochen Siemer Filed under: Blog | TB | 5 Comments

Wenn Maschinen all das produzieren, was wir brauchen, wird das Ergebnis davon abhängen, wie die Güter verteilt werden. Jeder Mensch könnte ein Leben im Luxus führen, wenn der von Maschinen produzierte Wohlstand aufgeteilt wird, oder aber die meisten Menschen werden furchtbar arm, wenn sich die Besitzer der Maschinen gegen eine weltweite Verteilung wehren. Bislang deutete der Trend auf die zweite Möglichkeit hin, da der technische Fortschritt die Ungleichheit weiter befeuert.

(Stephen Hawking, zitiert in R.D. Precht: „Freiheit für Alle“)

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5 Comments

  1. Henning Bolte:

    Dies folgt einer einfachen Logik: [mehr x, dann auch mehr y]. Aber durch Dazwischenkommen der Aneignungs-Dynamik, wird es dann zu [Mehr X, dann auch Mehr Y minus A-D]. Vielleicht sollte man weiterdenken: wenn ich individuell mehr Technologie zur Verfügung habe, unterliege ich auch der Macht der Zurverfügungsteller, die ich dann gleichzeitig durch meinen Gebrauch auch reicher mache.

    Also müsste die Zurverfügungstellung anders organisiert sein/werden. Leider gibt’s kein leuchtendes Modell dafür bislang, nicht mal en miniature. Im Prinzip ist es mit der digitalen Technologie genauso gelaufen wie bei der industriellen Revolution. Je mehr Menschen Zugang zur digitalen Technologie haben/bekommen desto exponentieller wachsen Macht und Reichtum der Zurverfügungsteller.

    Wie soll denn dann die Verteilung/Zurverfügungstellung „geregelt“ werden? Von welchem Homunculus, Golem, welcher Obermaschine, oder welchem Überkomitee? Um dem Hypertotalitarismus zu entkommen, bleibt nur der politische Anarchismus, oder?

  2. Jochen:

    Gute Frage, Henning, kann ich dir hoffentlich explizit beantworten, wenn ich die Bücher von Precht (Freiheit für alle) und Ulrike Herrmann (Das Ende des Kapitalismus) gelesen habe. Gibt schonmal einen Anreiz. Falls nicht der Putin atomar dazwischenfunkt.

  3. Michael Engelbrecht:

    Die Besitzer des Kapitals und der Maschinen werden auch weiter im grossen Stil eine gerechte Verteilung verhindern. Gegen die Ausbeutung und den Egoismus von Machteliten wird es kein Ankommen geben, ausserhalb frommer Wünsche und allzu naiver Gedankenmodelle.

    Im kleinen Rahmen wird das eine oder andere gerechte Modell vielleicht praktiziert werden, doch nationalistische Interessen, faschististische Regimes / korrupte Regierungen werden wohl nie eine solch irdische Gerechtigkeit ermöglichen. Vielleicht, wenn solche Regierungen kollabieren, aber sieht es danach aus, in China und anderswo?

    Aber natürlich, es lebe der antifaschistische und demokratisch organisierte Widerstand. Das Quantum Utopie bleibt bestehen, ich rede hier nicht der Resignation das Wort, never. Fridays for future, always.

    By the way, soviel Unsinn, wie ich von dem Zeitgeistphilosophen und Profischwätzer Precht in der Vergangenheit (es begann mit seinem lächerlich überschätzten Philosophiebuch) und von Frau Flasspöhler zu Hochzeiten von Corona vernommen habe – lässt mein Interesse an ihren Auftritten gegen Null tendieren.

    Aber natürlich: wer in meinem Augen so unsäglich viel Blödsinn von sich gibt, kann ja auch mal richtig liegen :) – der Hoeness-Effekt: Uli hat ja auch mal Recht 😉

    Ich bin aber natürlich auch Fan philosophiebeschlagener Zeitgenossen: Aurelie von Blazekovic ist so eine, und sie hat das Buch der Frau Flasspöhler in vier Minuten Lesezeit in der SZ auf seine Essenz runtergestutzt: viel Lärm um wenig und ein paar völlig falsch aufgezogene Polaritäten. Im Internet leicht zu finden.

  4. Jochen:

    Gut gebrüllt, Löwe ;)

    (der Engelbrecht-Effekt: Micha hat ja auch mal Recht)

    Spässchen beiseite: was mich tatsächlich auch wundert, ist der naive Utopie-Glaube und die Schöngeisterei angesichts globaler Realitäten und Autokratien. Klimawandel ist ja nicht das einzige Problem. Und vieles, was sich bei den Prechts, Flasspöhlers und Welzers abspielt, fällt für mich unter den Begriff „Theater der Eitelkeiten“.

    In diesem Sinne übrigens mag ich besagte Ulrike Herrmann. Sie war gegen das 9 Euro Ticket. Ich auch – eingepfercht wie die Sardine, bin nach einer Station wieder ausgestiegen.

    es grüsst,
    der Bicycle-Bourgois

  5. Michael Engelbrecht:

    So stelle ich mir fröhliche Diskurse vor 😅

    Quellenangabe:

    „Starre Sturheit“ (Süddeutsche)


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