Manafonistas

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2022 23 Okt.

Live in Cuxhaven

von: Jan Reetze Filed under: Blog | TB | Tags:  | 3 Comments

 

 

Nach Live in Stuttgart 1975 und Live in Brighton 1975 nun also Live in Cuxhaven 1976. Es ist das dritte Can-Album, das mit dem Recorder aus dem Publikum heraus aufgenommen und nun im Studio etwas klangpoliert wurde. Für ein Bootleg wäre die Qualität sehr gut, für eine offizielle Veröffentlichung ist sie eher bescheiden — eine Ansichtskarte für Fans, so muss man sie wohl hören. Die Vinylversion kommt diesmal in einem „Curacao“ genannten Blauton.

Während Stuttgart und Brighton jeweils Doppelalben mit den kompletten Konzerten waren, ist Cuxhaven eine Einzel-LP, noch dazu mit einer sehr dürftigen Spieldauer von gerade mal 29 Minuten, beendet mit Irmins Ansage, man mache nun eine Pause von 20 Minuten, danach werde man weiterspielen. Aus Fankreisen ist zu vernehmen, der zweite Teil sei der weitaus bessere gewesen, aber das ist nun leider nicht überprüfbar.

Can spielt in Viererbesetzung (Irmin, Michael, Holger, Jaki) und liefert in den vier titellosen Tracks die mehr oder weniger gewohnte improvisierte Qualität, wobei Jakis Schlagzeugspiel gelegentlich ins Hektische kippt und eher an Schnellpolka als an Rockmusik erinnert, auch Michael scheint nicht seinen besten Tag erwischt zu haben.

Teile der Auflage enthielten anscheinend keinen Download-Code, andere Teile enthielten die Linernotes zum Stuttgart-Konzert. Das scheint nun in Ordnung gebracht worden zu sein. Ein viertes Live-Album soll noch kommen; für mich ist derzeit das Stuttgart-Album das beste der Reihe.

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3 Comments

  1. Michael Engelbrecht:

    Aus irgendwelchen Gründen war ich trotz schönem atlasweissen VW 1303 nicht so horizontal mobil in Sachen Live-Musik. Wäre alles möglich gewesen als Sounds und Jazzpodium-Leser, der 1975 in Würzburg Psychologie studierte, zweites Semester oder so. Ich hätte nach Stuttgart und nach Köln fahren können, 1975, zu Can und Keith. Beispielsweise. Aber ich war soga zu doof, mich gegen die Hamburger Clique und meine amgehimmelte Katrin durchzusetzen, als ich in deinem Hamburg war und Jarett dort im Congresszentrum aufspielte. Das bereue ich noch heute, aber mit einem Schmunzeln. Würzburg war eben kein musikalischer Power Spot.

    Meine Highlights im dem Mittsiebzigern sah ich als Ur-Dortmunder in den Semesterferien in Münster (Jan Garbarek / Oregon / Gateway Trio). Und, unvergesslich, die ersten drei, vier Jahre im Schlosshof in Moers…..

  2. Michael Engelbrecht:

    Und das hier hat auch Charme:

    Iggy Pop auf Radio 6 mit Brian Eno und einigen Erinnerungen an die Mittsiebzoger (Harmonia, Conny P., Can) etc etc. und Iggy und Brian singen auch mal (zweimal sogar) ein bisschen Duo, live😉

    Vom 23. Oktober, und 29 Tage nachzuhören:

    https://www.bbc.co.uk/programmes/m001d65r

  3. Jan Reetze:

    Danke für den Radiotipp — sehr hörenswert!


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