Es ging das aktuelle Gerücht im Dorf um, das mich staunend aufhorchen ließ: Eine Italienerin sei angereist, um Unterwasser zu malen. In meinem kleinen Fischerdorf gibt es 9 Tauchschulen, die Meerestiefen vor der Küste sollen eins der besten und schönsten Aquarien von Europa sein. Ich machte mich auf die Suche nach der aussergewöhnlichen Unterwasserdame und fand sie am Hafen, wo sie mit der Hängung ihrer Werke zugange war. Unter zwei Gemälden klebte schon ein blauer Punkt, which means: sold. Gut für die Künstlerin, die auf Lanzarote lebt. Natürlich interessierte mich am meisten, wie sie Farben und Pigmente so mischt, dass sie Unterwasser malen kann und die Meerestiere ihre Farbutensilien samt Leinwand nicht anknabbern. Erstaunlich, wie sie es meistert, mit der Gesamtausrüstung in immerhin 18 Meter Tiefe einzutauchen. Ely Phenix (1969) ist Profi. Sie erzählte, dass die eigentliche Schwierigkeit, in den Tiefen des Ozeans zu malen, die Bewegung des Wassers ist und das Anpassen an die Lichtverhältnisse. Das Blau des Meeres, das wir sehen, ist im Grunde eine Lichtmenge in Bewegung.
Ely Phenix – „Pintura Submarina“ (video)