Auch in der Nacht wird gespart. Keine persönlich moderierten Klangreisen mehr ab 2023. Somit fallen auch die „Klanghorizonte“ im Dlf dem Rotstift zum Opfer, obwohl diese und andere Nachtsendungen mit einer weit über den Mainstream hinausweisenden Stilvielfalt in den letzten drei Jahren, mit einwöchigen Nachhörmöglichkeiten, an Reichweite gewannen. Die von der Gema unseligerweise höher dotierte „Klassik“ wird ihre über den Tag verteilten Oasen landesweit aufrechthalten, während zahllose andere abenteuerliche Klangwelten, unter der lächerlichen Rubrizierung „U-Musik“, mit tatsächlich biederen „Unterhaltungsmusiken“ gleichgeschaltet werden. Das sind Verteilungskämpfe, die (schon lange ausgefochten) Seilschaften von Bach bis Bayreuth stärken. Alter Quark, steifgerührt sozusagen. Nichts wäre für Musiksendungen der Öffentlich-Rechtlichen spannender, als, statt, nach der alten, eine neue Generation DJ‘s und „nighthawks“ zu etablieren, die keineswegs hip und trendig eine neue „In-Kultur“ inszenieren, vielmehr Raum schaffen für gutes altes zeitloses Storytelling – und Klänge, die E und U pulverisieren. In anderen Worten: Long live Count Ossie!