In Texas ist bekanntlich alles größer als anderswo; so prahlt diese kleine Stadt hier mit der weltgrößten Erdnuss am Ortseingang. Im Fernsehen, hier im Motel dieser abgelegenen Kleinstadt, deren Namen der bzw. die geneigte Leser/in innerhalb von drei Minuten eh wieder vergessen würde, lief eben der Western „Santa Fe“ von 1951 (Foto 1); gedreht wurde er allerdings nicht in New Mexico, sondern in Arizona (Bild 4). Dazu: Wein aus California, vom Gut eines (ehemaligen?) Filmregisseurs. Im Anschluss läuft nun „Jeremiah Johnson“, 1972 der überhaupt erste Western im Programm des Filmfestivals in Cannes (im Wettbewerb!); er weist einige offenkundige Parallelen zum Film „The Revenant“ auf – jede Wette, Iñarittú hat den auch gesehen. „Jeremiah Johnson“ sollte ein Western von Sam Peckinpah mit Clint Eastwood werden, doch die beiden verstanden sich nicht und verließen das Projekt. Eastwood drehte stattdessen dann „Dirty Harry“; sein Ersatz Robert Redford brachte Sydney Pollack an Bord und setzte durch, dass der Film teuer „on location“ (im Winter!) in zahllosen Orten in Utah, u.a. in und bei St. George (wo ich vor zwei Wochen Foto 2 gemacht habe) in Utah und dem nahegelegenen, (heute) besucherstarken Zion-Nationalpark gedreht wurde. Die Produktion war wohl eine unglaubliche Herausforderung, Pollack verpfändete schließlich sein Haus, damit der Film fertig gestellt werden konnte – aber am Ende müssen die Einspielergebnisse wohl das 15-fache des Budgets gewesen sein. Und man bekommt etliche, oft spektakuläre, utah-typische Orte in dem Film zu sehen.
Auch wenn in Utah fünf der bekanntesten und attraktivsten Nationalparks gibt, wirkt das ganze Land auf mich ohnehin jedes Mal wie ein einziger, riesiger Nationalpark. Man kann wirklich überall herumfahren und wird ausschließlich attraktive Landschaften und einige der eindrucksvollsten Straßen (Bild 5, Scenic Byway 12) überhaupt finden. Für mich ist es immer wieder eine große Freude, durch dieses Land zu fahren, das abseits der Großstadtregion Salt Lake / Provo weitestgehend recht menschenleer ist und fast keine weiteren Städte zu bieten hat. Doch auch hier in Texas (Bild 6) gibt es endlose, beeindruckende Landschaften und die Möglichkeit, während langen Autofahrten kaum andere Verkehrsteilnehmern zu begegnen.