Der Ton der Besprechung ist heiter, die Sache etwas ernster. Es ist erhebend, auf den Spuren eines alten Kinostreifens, oder auch mit den „Graugänsen über Toronto“, diverse Seitenwege der Erinnerung zu erkunden, und geschriebene Wörter nachschwingen zu lassen. Das Lesen verlangsamt sich automatisch, wie damals, als ich noch viel mehr Gedichte las, magische, von Jürgen Becker. Das Ende der Landschaftsmalerei. Zum Beispiel.
Uschi und ich haben eine lang zurückreichende Filmvergangenheit. In Gerbrunn, im siebten Stock, 1979 oder so, führte ich einen wilden Tanz auf, zuckte mit irrem Blick Richtung Fenster, und die versammelten Psychologiestudentinnen sollten aus meiner Pantomime den Film erraten: Der Stadtneurotiker, von Woody Allen.
Hätte U. mir das nicht neulich erzählt, ich hätte es vergessen. Ich schlage gerade eine andere Brücke zwischen dem Ende der Siebziger, und dem Jahr 2022, und höre Kraftwerks Hommage an die Computerwelt auf gelben Vinyl. Die Maschinen tanzen. Nummer 5 lebt noch. Eine subkutane, melancholische Schwingung.
Vorhin dem kleine Vorstadtmarkt hatte der Käsehändler mit fabelhafter Expertise einen Tipp für mich: „Michael, probiere mal den Bergkäse mit Trüffeln. So aromatisch, man schmeckt die Trüffeln gar nicht.“ Ich sagte: „Man schmeckt sie nicht, man zahlt sie nur.“ Und lachte. Aber ja, später dann, dieser Bergkäse, eine Offenbarung!