Soeben erschien im C.H. Beck-Verlag ein fesselndes Buch über die berühmteste Garagenband Liverpools. Anthony Quinn bemerkte dazu im Guardian etwas, das jedem widerfährt, der diese Musik liebt und, so viel später, ein wenig schlauer, oder „still crazy after all these years“, über sie liest (und dieser Craig Brown versteht es, fabelhaft flüssig zu schreiben):
„Dies ist das seltsame Paradoxon der Beatles. Wenn man den Sound hört, den John, Paul, George und Ringo geschaffen haben, fühlt man sich immer noch in das „Glück und den Rausch“ versetzt, von dem ihr Produzent, der Gentleman George Martin, sprach. Über sie zu lesen, ist dagegen eine ziemlich melancholische Erfahrung, weil das Ende immer in Sicht zu sein scheint.“
Manche werden sich daran erinnern, dass ich das Buch in einer Radionacht in Köln kurz vorstellte, und es ist wahrlich nicht das klamaukige Buch, das sich manche vorstellen, wenn sie das Cover sehen. Besonders hervorzuheben ist beispielsweise, wie sich der Autor vielen Randfiguren widmet, und damit ungewohnte Perspektiven öffnet.
Zum Beispiel die traurige Gestalt des ehemaligen Polizeibeamten Eric Clague, der durch Zufall herausfindet, dass die Frau, die er Jahre zuvor versehentlich überfahren und getötet hatte, Julia Lennon, Johns Mutter, war. Selbst diese guten alten Zeiten waren, neben aller „never ending magic“, eben auch gut abgefüllt mit Drogen und Dramen, und sind doch so sehnsüchtig besetzt, mit dieser grandiosen Musik und unseren Erinnerungen, dass alle Zeitmaschinen in die Jahre 1963 bis 1970 Richtung Liverpool und London restlos ausgebucht wären.
Der schnellste Weg zurück: die „Esher Demos“. Wir sind im Wohnzimmer vom George Harrison. Mai 1968. Die Vier spielen, sie plaudern, und es klingt grossartig. Unglaublich, aber das alles war einmal unverrückbare, fast unvergängliche, Gegenwart. ENJOY THE TRIP!