Manafonistas

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2022 9 März

Stromae

von: Jan Reetze Filed under: Blog | TB | Tags:  | 6 Comments

Ich glaube, es ist ein in Frankreich gebräuchliches Sprachspiel, Silben zu vertauschen. So wurde der Maestro zu Stromae. Aufgefallen ist mir dieser belgische Künstler vor einigen Jahren, seltsamerweise auf einer Klassik-Webpage, nämlich der von Norman Lebrecht. Der wies auf „Papaoutai“ hin, das sofort bei mir hängenblieb, unter anderem, weil ich bemerkenswert fand, wie gut ein französisch gerappter Text klingt.

Dann kam lange nichts. Anfang Januar war es dann, dass Stromae einen neuen Song vorstellte, „L’enfer“ — eigentlich nichts, was besonders spektakulär wäre, hätte es davor nicht eine immerhin siebenjährige Pause gegeben und hätte er dies nicht in einer Nachrichtensendung von TF1 getan. Das ging natürlich durch die Presse. Und jetzt ist das dazugehörige Album da, Multitude. Es ist sehr, sehr hörenswert, auch wenn mein Französisch wirklich sehr, sehr rudimentär ist. Norman Lebrecht zog seinerzeit einen Vergleich zu keinem Geringeren als Jacques Brel, und mir scheint, da ist etwas dran.

Hier übrigens gibt es ein vollständiges, zweistündiges Live-Konzert von Stromae, 2015 in Montréal aufgezeichnet.

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6 Comments

  1. Lajla:

    Stromae is back, formidable. Ich hatte ihn 2014 hier kurz vorgestellt. Danke Jan, für die Erinnerung an ihn und den Link dazu.

  2. ijb:

    Im aktuellen Spiegel ist ein großer Bericht über ihn (ca. 4 Seiten), der in die Details geht. Findet man sicherlich auch online.

  3. Jan Reetze:

    Mittlerweile sind etwa drei Viertel des Spiegels hinter einer Paywall versteckt. Leider auch dieser Artikel.

  4. ijb:

    Ich schick dir ein PDF.

  5. Martin:

    Der Hinweis auf Jaques Brel: als ich L’Enfer zum ersten Mal hörte, kam mir sofort der französische Chanson in den Sinn. Stromae schafft, auch mit seiner Stimme, eine gerade Verbindung.

  6. Anonymous:

    Olaf (Ost)
    Ich liebe diesen Kerl, der vor Jahren urplötzlich von der Bildfläche verschwand.
    Ziemlich spät entdeckt, bewunderte ich seinen herrlichen Witz. Am besten in seinen »nicht offiziellen« »Lessons«-Videos zu bestaunen. Musikalisch zwar catchy, aber ich glaube, seine große Kunst besteht in atemberaubender Schauspielerei. Mimik, Gestik, unfassbar mitreißend, hinreißend. Glücklich, dass er wieder da ist, aber die drei, vier bisher gehörten Lieder klingen wie der Zweitaufguss alter kompositorischer Ideen.


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