Manafonistas

on life, music etc beyond mainstream

2022 7 Mrz

„Lanzarote Dreaming 2017“

von: Michael Engelbrecht Filed under: Blog | TB | 3 Comments

 

Es gibt kaum randständigere Orte als Parkplätze, alles an ihnen ist auf das Vorübergehende eingestellt, das begrenzte Verweilen, fast unvergesslich ist es, wenn ein Parkplatz mal in einem Song auftaucht, wie bei Joni Mitchell. Diesen Parkplatz im Raum von Haria werde ich nie vergessen, und nichts hat sich dort zugetragen, was einen Song hergäbe, oder eine kurze Kurzgeschichte. Zwischendurch las ich dort einen Text über Joni Mitchells frühe Jahre, und wie ihr kurzzeitiger Lover Leonard Cohen eigentlich nie aus dem Bett raus wollte. Ein Foto der Zwei hatte den adretten Charme alter Urlaubsfotos. Ich klappte das Magazin zu. Es war einfach phänomenal, bei 33 Grad Celsius und einem trockenen Wind aus Afrika diesen wundervollen Niemandsort abends um acht Uhr auf sich wirken zu lassen, mit all den Geräuschen ringsum Jameos Del Agua, und noch eine Weile diese tropischen Sphären einzuatmen, bis eine Treppe ganz in der Nähe für das Publikum geöffnet wurde, für zwei Höhlenkonzerte mit Nils Petter Molvaer sowie Francois Couturier und Anja Lechner. Es war der Tag, als Lajla mir eine kurze Lektion über Stillleben erteilte, weil ich ihr ein Foto mit einem angebissenen Fisch aus dem „Restaurant der fünf Brüder“ als solches verkauft hatte.

 

This entry was posted on Montag, 7. März 2022 and is filed under "Blog". You can follow any responses to this entry with RSS 2.0. Both comments and pings are currently closed.

3 Comments

  1. Michael Engelbrecht:

    In english words, minimally extended: There are few places more marginal than car parks, everything about them is set up for the passing, the limited lingering, it is almost unforgettable when a parking lot appears in a song, like the one from Joni.

    I will never forget that car park in the Haria space, and nothing happened there that would make a song, or a short short story.

    In between, I read a text about Joni Mitchell’s early years and how her short-lived lover Leonard Cohen never really wanted to get out of bed. A photo of the two had the neat charm of old holiday photos. I closed the magazine.

    It was simply phenomenal to be in this wonderful no-man’s-land at eight o’clock in the evening, at 33 degrees Celsius and with a dry wind from Africa (another Mitchell song ringing a bell), with all the sounds around Jameos Del Agua, and to breathe in these tropical spheres for a while until a staircase nearby was opened to the public for two cave concerts with Nils Petter Molvaer and Francois Couturier and Anja Lechner.

    It was the day when Lajla gave me a short lesson on still life because I had sold her a photo of a bitten fish from the „Restaurant of the Five Brothers“ as such.

  2. Susanne L:

    Micha. Wie kann man über fast nichts so anregend erzählen? Ich freue mich schon auf den ersten sommerlich warmen Parkplatz in Bremen:)

  3. Michael Engelbrecht:

    Dauert hoffentlich nicht mehr lange, Susanne. Im Laufe der Jahre, und speziell in Lockdown-Phasen gibt es auch auf dem Blog seltsame Fotos leerer Parkplätze auf Sylt, bei Kampen oder nahe der Sansibar… hier und da mit einem schwarzen Toyota


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