Können Bücher zugleich witzig und spannend sein? Und zudem noch orginell? Eine Expertin für zeitgenössische Thriller-Kunst in der New York Times schreibt genau diese Eigenschaften Alex Seguras SECRET IDENTITY zu und bemerkt, das Buch funktioniere auf vielen Ebenen: „als Hommage an den klassischen Noir, als Liebesbrief an das New York der zwielichtigen 1970er Jahre und als eindringliches Tutorial über das Comic-Publishing jener Zeit.“ Im Mittelpunkt steht (soweit ich das verstanden habe) Martina, die Sekretärin des Chefs eines kaum überlebenden Comic-Verlages, die sich danach sehnt, ihre eigenen Comics zu schreiben. Leider ist ihr Chef ein chauvinistischer Tölpel. Aber das Glück ist ihr hold, als sie sich mit einem Kollegen zusammentut und dabei hilft, eine elektrisierende neue Serie mit einer grüblerischen Heldin namens Lynx zu produzieren. (Bonus: Einige der Seiten sind im Buch enthalten.) Aber dann wird der Kollege ermordet. Und niemand weiß, dass Martina den größten Teil der Geschichte geschrieben hat – ihr Name wird nicht als Autor erwähnt. Der Versuch, ihrer unbeständigen, unregelmässig verheirateten Freundin aus dem Weg zu gehen, beruflich Fuß zu fassen und den Mord an ihrem Kollegen aufzuklären, während sie der Polizei einen Schritt voraus ist, erweist sich als schwierig. Aber es gibt Entschädigungen, wie zum Beispiel eine wilde Nacht im CBGB’s mit einer elektrisierenden neuen Band, den Talking Heads. Das scheint doch nun wirklich ein Buch für einige Manafonisten und Leser dieses Blogs zu sein: wir kennen das ja schon, dass der eine und die andere hier Bücher veröffentlichen, aber selber Heldin eines Romans zu sein, ist schon ein starkes Stück. In fünf Jahren auf Netflix, vielleicht aber schon Mitte März in Ihrem Bücherschrank.