»In ihrer Geschichte hat die Ukraine immer wieder einen hohen Preis dafür gezahlt, dass sie es wagte, sich dem russischen Autoritarismus zu widersetzen – und tut dies bis heute. Mitte des 19. Jahrhunderts verbot das Russische Kaiserreich die ukrainische Sprache für ein halbes Jahrhundert aus dem gesamten öffentlichen Leben und verbannte führende Vertreter der ukrainischen Kultur in Gefängnisse oder ins Exil. Im 20. Jahrhundert zerschlugen die russischen Bolschewiki die ukrainische Unabhängigkeit, löschten die ukrainische Intelligenzija aus und töteten in der künstlich forcierten Hungersnot von 1932-1933 rund vier Millionen Menschen in der Ukraine. […] In den 1970er und 1980er Jahren schickte die Sowjetunion systematisch ukrainische Menschenrechtsaktivisten in Straflager. Die russische Besetzung der Krim 2014 und die sich anschließende langwierige militärische und soziale Katastrophe in der Ostukraine sind nur eine Fortführung dieser langen Geschichte«
Ein paar Hintergründe zum Jahrhunderte lang andauernden Kampf der Ukraine um Unabhängigkeit und der wiederkehrenden Dominanz von Russlands Seite, aus einem aktuellen Diskussionsbeitrag des ukrainischen Philosophen/Autors Wolodymyr Jermolenko.