on life, music etc beyond mainstream
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2022 11 Feb.
Manafonistas | Filed under: Blog | RSS 2.0 | TB | Tags: Als wir noch Surrealisten waren, Frank Nikol | Comments off
2022 10 Feb.
Michael Engelbrecht | Filed under: Blog | RSS 2.0 | TB | 5 Comments
Die Sache ist die, dass dieses englische Duo wohl in manch exzentrischem Jahresrückblick auftauchen wird, obwohl man sich bei diesem Foto auch fragen könnte, ob wir es mit einer neuen Netflix-Serie rund um Aliens zu tun haben. Man wird sich mitunter nach dem Hören ihrer neuen LP wie ein leicht erleuchtetes Wesen vorkommen, mutmasst Electronic Sound in seiner März-Ausgabe, die die Rückkehr von Soft Cell auf dem Cover zelebriert (auch ein spezielles Duo), aber was machen die Zwei schon anderes, als real existierenden Kompositionen von Beverly Glenn-Copeland bis Neu! eine spezielle Tönung zu verpassen, mit field recordings, Himmelsblick, und delikater Kammermusik?! Auf ihre Interpretation von Brian Enos „Events In Dense Fog“ müssen wir aber noch warten. Alles weitere, wenn das Vinyl aus England den deutschen Zoll passiert hat.
2022 9 Feb.
Michael Engelbrecht | Filed under: Blog | RSS 2.0 | TB | 1 Comment
Dieser Sänger und Gitarrist hat einen dermassen schrulligen Namen, dass er auch an der Seite von George Clooney in „O Brother, Where Art Thou“ (ein nach wie vor sehenswerter Films, auch dank eines ausgefuchsten Soundtracks) seine Rolle gefunden hätte, in einem alten Amerika, das die Coen-Brüder mit Hilfe von Homer neu heraufbeschworen. Da gab es Baumwollpflücker und Bretterbuden, in denen Bluessänger ihre Lieder aufnahmen. Jake Xerxes Fussell ist ein Folksänger alter Schule im besten Sinne, das heisst, er bleibt erfinderisch, wenn er die alten Quellen hernimmt, so erfinderisch, dass ihm dabei ein paar unerhörte Lieder gelingen. Magischer Realismus, der das Alltägliche umwandelt. Auf seinem jüngsten Reigen geht es dezent melancholisch zu, eine sanfte Orchestrierung erweitert die versammelten Pastelltöne. Soldaten sagen ihren Liebsten adieu, Windmühlen brennen nieder, und am Ende sind selbst die, die mit dem Leben davongekommen sind, schon lange tot. Vielleicht kennen einige „The Golden Willow Tree“, das sich, wie so manches hier, in uralter Zeit abspielt und auf offenem Meer. Der Multiinstrumentalist James Elkington hat das Album mit einem rundum warmen, analogen Sound ausgestattet, in dem Bläser, Streicher, Klavier, rares Trommelhandwerk und die gute alte pedal steel-Gitarre in keinem Moment mit dicker Farbe auftragen. Eine ruhige, traurige, erhebende, vollkommen unspektakuläre Angelegenheit, und ausserst hörenswert.
2022 8 Feb.
Michael Engelbrecht | Filed under: Blog | RSS 2.0 | TB | Comments off
2022 7 Feb.
Michael Engelbrecht | Filed under: Blog | RSS 2.0 | TB | 16 Comments
Nach dem Genuss eines fantastischen Cappuccinos mit der Salimbene Bohne (s. Kaffeezentrale.de, hoher Röstgrad, ölige Bohne, berauschende Geschmacksnoten) hier, anbei, ein Selfie. Statt meines Gesichts (an einem Mundwinkel wäre noch eine Spur Milchschaum zu entdecken, von meinem neuen und allerfeinsten elektrischen Milchaufschäumer „Stelio“), also ein aktuelles Blutbild. Ein Selfie, vor dem zweiten Boost. Keine Sorge wegen des leicht erhöhten Harnsäurewerts, das scheint bei mir fast Norm zu sein, keinerlei Neigung zu Gicht.
Übrigens, mit dem Kaffeevollautomaten Delonghi Dinamica bin ich rundum zufrieden, nur den zugehörigen Milchschäumer kann man in die Tonne hauen. So aber gelingt mir nun endlich, mit „Stelio“ und den Bohnen meines Dealers aus Bochum, sensationeller Cappuccino, vom Milchkaffee ganz zu schweigen.
„One more cup of coffee for the road“, sang Dylan einst – für daheim empfehle ich zum koffeinhaltigen Rundumerlebnis Dieter Ilgs Solobassalbum „Dedication“. Dass er ein faszinierender Musiker ist, wusste ich schon lange, man denke nur an das eine Piano-Trio-Album von Marc Copland. Mit dem Trompeter Till Brönner kann man mich bekanntlich jagen, aber ich weiss dass er abseits seiner smoothy boozy Barhockermusik sein Instrument gut beherrscht. Vor ein paar Wochen hörte ich denn ein Stück, mit dem es ihm wohl gelungen wäre, einmal in dreissig Jahren Teil einer playlist der Klanghorizonte zu werden: seine Interpretation (im Duo mit „Einzelfuchs“ Dieter Ilg) von Leonard Cohens „Thousand Kisses Deep“ ist richtig gut.
Vielleicht hat Herr Brönner Lust, abseits seiner Weihnachts- und Osterjazzhasenmusik mal ein gewichtigeres Duoalbum mit dem Einzelfuchs aufzunehmen: „Music For Coffee Lovers In Dark Corners“, mit ausgewählten Coverversionen aus der „gothic scene“ der Popkultur, von Dead Can Dance, The Cocteau Twins, This Mortal Coil, und ähnlichen Kalibern. Leave the comfort zone. Paint It Black, Till. No sugar required. Spiel deinen Jazz wie Chuck Norris seinen Kaffee trinkt: schwarz und ohne Wasser. Und auf keinen Fall „Wohltemperiertes“.
2022 6 Feb.
Manafonistas | Filed under: Blog | RSS 2.0 | TB | Comments off
The Philosophy of Modern Song is Bob Dylan’s first book of new writing since 2004’s Chronicles: Volume One — and since winning the Nobel Prize for Literature in 2016. Dylan, who began working on the book in 2010, offers a masterclass on the art and craft of songwriting. He writes over 60 essays focusing on songs by other artists, spanning from Stephen Foster to Elvis Costello, and in between ranging from Hank Williams to Nina Simone. He analyses what he calls the trap of easy rhymes, breaks down how the addition of a single syllable can diminish a song and even explains how bluegrass relates to heavy metal. These essays are written in Dylan’s unique prose. They are mysterious and mercurial, poignant and profound, and often laugh-out-loud funny. And while they are ostensibly about music, they are really meditations and reflections on the human condition. Running throughout the book are nearly 150 carefully curated photos as well as a series of dream-like riffs that, taken together, resemble an epic poem and add to the work’s transcendence. In 2020, with the release of his outstanding album Rough and Rowdy Ways, Dylan became the first artist to have an album hit the Billboard Top 40 in each decade since the 1960s. The Philosophy of Modern Song contains much of what he has learned about his craft in all those years and, like everything that Dylan does, it is a momentous artistic achievement. Out in November.
2022 6 Feb.
Jochen Siemer | Filed under: Blog | RSS 2.0 | TB | Tags: Tim Berne | 11 Comments
Jeder gesunde Mensch besitzt sie: jene Techniken, die es ermöglichen, sich selbst Einhalt zu gebieten. Der ungebremste Redefluss, die ungezügelte Esslust, oder im Sportbereich das ehrgeizige Höher, Schneller, Weiter. Mir fiel gerade auf, dass ich in früheren Zeiten oft der Tendenz verfiel, zu sehr in der Musik zu versinken, sowohl beim Hifi-Hören als auch beim Gitarre spielen. Dies traf insbesondere zu auf Material, das allzu einschmeichelnd war. Mindestens zwei selbstregulative Gegenpole fallen mir ein, neben dem allseits bekannten „Erstmal raus an die frische Luft!“: zum einen wäre da das Denken und das Lesen in Büchern, zum zweiten das Hören von freieren Formen der Musik, die diese voreiligen Sentimentalitäten erstmal gründlich trockenlegen. Haben Sie schon einmal etwas von Anthony Braxton gehört, verehrter Leser, oder von Alexander von Schlippenbach? Auch Aki Takase wirkt, erst recht Tim Berne. Ausschliessliches Verweilen im ewig melancholischen Moll, Moll, Moll ist der Gesundheit ebenso abträglich wie das hochtrabend Vergeistigte der Bach’schen Fugen, die bei Unsereins, wie sonderbar und hierin Songs von Eric Clapton ähnlich, schon immer einen leichten Anflug von depressiver Leere hinterliessen. Hier half auch kein Glen Gould. Unvergesslich hingegen eine Wirkung beim intensiven wiederholten Hören von Tim Bernes Bloodcount Konzert in Paris. Ich hatte den Eindruck, mein Gehirn sei gedopt und zu schärferer Wahrnehmung fähig: nüchtern, hellwach, analytisch.
„Station Eleven“ ist wahrscheinlich das Letzte, was Sie jetzt sehen wollen. Und wenn es zu viel und zu früh ist, ist das auch richtig. Aber da wir uns an der Schwelle zum dritten Jahr der Pandemie befinden, könnte sich die Art und Weise, wie diese spezielle Geschichte den Blick auf das Ende der Welt neu gestaltet, als wesentlich erweisen. Die Episoden befassen sich nicht zu sehr mit dem Tod, mehr mit der Wertschätzung des Lebens. Das Motto der Traveling Symphony lautet „weil Überleben nicht genug ist“, und die Serie verkörpert diese Überzeugung. Wie bei „Lost“ und „The Leftovers“ ist die drohende Präsenz eines unsichtbaren Todes lediglich ein Mittel, um die Charaktere und uns alle, die wir zuschauen, zu einer tieferen Wertschätzung unserer Zeit auf der Erde anzuspornen. Gnade, Hoffnung und Ermutigung sind die grundlegenden Elemente von „Station Eleven“, die dazu beitragen, dass das, was eine sehr schlechte Idee hätte sein können, zu einer kathartischen Erfahrung wird.
(Ben Travers)
Das ist der von der Kritik schon lange vor der Pandemie gerühmte Roman, auf dem „Station Eleven“ basiert. Wie so oft, ist der Titel der deutschen Übersetzng etwas blumig geraten. Ich habe gestern abend die erste Folge von „Station Eleven“ gesehen, und war berührt und beeindruckt. Die Serie ist hierzulande bei amazon prime (starzplay) zu sehen, bislang die ersten drei der zehn Episoden, die alle wohl im wöchentlichen Rhythmus ins Programm genommen werden. Den Worten von Ben kann ich nur zustimmen – und möchte hinzufügen, dass in der ersten Episode – neben vielen Dingen – auch die Zusammenstellung der bewegten Bilder mit Instrumentalmusik und ausgewählten Songs exzellent ist. Der Dylan-Song am Ende von Episode 1 – Gänsehaut pur. Wenn die gesamte Serie das hält, was die erste Folge verspricht – chapeau!
(m.e.)
Barring a trip to Asia you can engineer a total sense immersion in the comfort of your home. Get one or two of the Nonesuch CDs: Java: Court Gamelan or Bali: Gamelan & Kecak are good places to start.Then move your stereo into your bathroom, release 37 frogs and 100 crickets, run hot water until it’s nice and steamy, light a clove cigarette and start playing the CDs. Turn the shower on and off to simulate falling rain. Arrange for an occasional earthquake.
(Steve Tibbetts)