Nach dem Genuss eines fantastischen Cappuccinos mit der Salimbene Bohne (s. Kaffeezentrale.de, hoher Röstgrad, ölige Bohne, berauschende Geschmacksnoten) hier, anbei, ein Selfie. Statt meines Gesichts (an einem Mundwinkel wäre noch eine Spur Milchschaum zu entdecken, von meinem neuen und allerfeinsten elektrischen Milchaufschäumer „Stelio“), also ein aktuelles Blutbild. Ein Selfie, vor dem zweiten Boost. Keine Sorge wegen des leicht erhöhten Harnsäurewerts, das scheint bei mir fast Norm zu sein, keinerlei Neigung zu Gicht.
Übrigens, mit dem Kaffeevollautomaten Delonghi Dinamica bin ich rundum zufrieden, nur den zugehörigen Milchschäumer kann man in die Tonne hauen. So aber gelingt mir nun endlich, mit „Stelio“ und den Bohnen meines Dealers aus Bochum, sensationeller Cappuccino, vom Milchkaffee ganz zu schweigen.
„One more cup of coffee for the road“, sang Dylan einst – für daheim empfehle ich zum koffeinhaltigen Rundumerlebnis Dieter Ilgs Solobassalbum „Dedication“. Dass er ein faszinierender Musiker ist, wusste ich schon lange, man denke nur an das eine Piano-Trio-Album von Marc Copland. Mit dem Trompeter Till Brönner kann man mich bekanntlich jagen, aber ich weiss dass er abseits seiner smoothy boozy Barhockermusik sein Instrument gut beherrscht. Vor ein paar Wochen hörte ich denn ein Stück, mit dem es ihm wohl gelungen wäre, einmal in dreissig Jahren Teil einer playlist der Klanghorizonte zu werden: seine Interpretation (im Duo mit „Einzelfuchs“ Dieter Ilg) von Leonard Cohens „Thousand Kisses Deep“ ist richtig gut.
Vielleicht hat Herr Brönner Lust, abseits seiner Weihnachts- und Osterjazzhasenmusik mal ein gewichtigeres Duoalbum mit dem Einzelfuchs aufzunehmen: „Music For Coffee Lovers In Dark Corners“, mit ausgewählten Coverversionen aus der „gothic scene“ der Popkultur, von Dead Can Dance, The Cocteau Twins, This Mortal Coil, und ähnlichen Kalibern. Leave the comfort zone. Paint It Black, Till. No sugar required. Spiel deinen Jazz wie Chuck Norris seinen Kaffee trinkt: schwarz und ohne Wasser. Und auf keinen Fall „Wohltemperiertes“.