Manafonistas

on life, music etc beyond mainstream

You are currently browsing the blog archives for the month Januar 2022.

Archives: Januar 2022

2022 16 Jan

„Coco“

| Filed under: Blog | RSS 2.0 | TB | Comments off

„One of the great things about the Get Back documentary was, as a father of a four-year-old, I was excited that there was finally something on Disney+ for Dad to watch. One of the other things I discovered there was the movie Coco, which I was late coming to. I’ve now seen it probably 100 times with my son and I’m still not sick of it. It’s particularly in my wheelhouse because it’s about life and death and manages to connect the two in a beautiful, really moving way. I honestly think it’s one of the best movies ever made.“

(Mark Oliver Everett)

2022 16 Jan

Klöppeln

| Filed under: Blog | RSS 2.0 | TB | 5 Comments

 

Über den lesenswerten Newsletter von Sasha Frere-Jones bin ich auf dieses Video gestoßen, das mich seltsam anrührt, auch wenn ich fast kein Wort verstehe. Toll wäre es, einer Feldaufnahme aus so einer Werkstatt zu lauschen – ich befürchte nur, dass es die gar nicht mehr gibt.

 

2022 15 Jan

Stille Tage auf Sylt (1)

| Filed under: Blog | RSS 2.0 | TB | Comments off

 

 

Es ist eine interessante Arbeit, die JazzFacts zu gestalten.  Nachdem der „Baukasten“ der Sendung mit Hilfe einiger Hörer konkrete Gestalt angenommen hatte, aus einer ganzen Reihe spannender neuer Produktionen ein paar der Kohärenz des Ganzen geopfert werden mussten („killing your sweetest babies“ – sorry, Steven Bernstein, sorry, Tim Berne), die drei Beiträge geklärt waren, begann das „sequencing“, das heute morgen eine weitere Volte erlebte: ich tauschte die Plätze von Niklas‘ Suche nach den Bertriebsgeheimnissen des Münchner Quintetts „Fazer“ mit meiner Vorstellung des wunderbaren „Korallen-Trios“ von trumpet magus Leo Smith (80 Jahre jung, ultraproduktiv) mit zwei Gitarristen. Vor dem Finale mit „Dedication“ werden also drei Trompeter den Ton angeben – unterschiedlicher können Trompetenhorizonte kaum sein.

 

Der ganze Plan bekam vor einer Woche einen zusätzlichen Kick, als  das Basssolowerk von Dieter Ilg in der Post lag, und ich ganz und gar beeindruckt von der Musik, über Michael Gottfried, den Kontakt zum Künstler herstellte. Meine Fragen beantwortete er schriftlich. Kein Problem, wir haben gute Sprecher im Sender. Aber was für scharfe, gewitzte Antworten das waren – Dieter Ilg nimmt kein Blatt vor den Mund, und zwei Passagen seines „Briefes“ bilden den gelungenen Rahmen dieser Jazzstunde. Und es beginnt wie in einem Film: jemand erzählt, der sich „Einzelwolf“ nennt, lässt seine  Worten Töne folgen … und wir sind mitten drin im Geschehen.

 

Und dann der schöne Übermut in Zeiten blitzschneller Kontaktmöglichkeiten. Ich mailte Steve Tibbetts die „Korallenmusik“, und bat ihn – vorausgesetzt er habe Zeit (er hat derzeit sehr wenig), und fände grossen Gefallen an diesen mäandernden Gitarrensounds von Leos Reise zum Pazifik – mir seinen Höreindruck zu schildern. Vom Schlagwerker Ziv Ravitz wollte ich auch gerne was wissen, fand seine Adresse im Netz, formulierte knapp gehaltene Fragen ins Blaue („Naked Truth“ hat gewiss einen magischen Mehrwert – aber fassen Sie den mal in Worte, ohne Poesie). Und dann nahm ich mir spasseshalber noch die originelle wie wimmelbildfeudige Website von  Bill Carrothers vor, bat auch ihn um ein „audio-file“ zu meiner Frage, worin denn die Eingebungen des Augenblicks bestanden hätten, als er sich in der Provence mit Vincent Courtois Joni Mitchells „Circle Song“ zugewandt hatte, ein Song, der vielen eine Menge bedeutet.

 

Aber auch, wenn bis zur Produktion am frühen Morgen des 3. Februar keiner der Drei Laut gibt – es ist einfach ein gutes Gefühl, konzentriert dieser Handvoll Platten der kommenden Ausgabe mit Neuem von der improvisierten Musik ausgiebig zu lauschen, hier und da kleine Texte dazu zu verfassen, und ganz beiläufig darauf gefasst zu sein, kleine Audiodateien aus der weiten Welt zu erhalten. Aber warum so weit in die Ferne schweifen, ladies and gentlemen – die Post des „Einzelwolfs“ (aka Dieter Ilg) liess keine Wünsche offen und überraschte zudem. Zum Ende hin fragte ich ihn, wie es ihm denn an jenem Tag ergangen sei, als „Dedication“ seinen letzten Schliff erhalten hatte, und er antwortete:

 

„Auf dem Nachhauseweg stromerte ich an den Hängen des Schwarzwaldes entlang und siehe da. Meine gute Stimmung nach produktiver Arbeit verleitete mich etwas vom Weg abzukommen. Nein, Rotkäppchen lief mir nicht über den Weg. Aber einige Prachtexemplare von Steinpilzen lockten mich down, Verzeihung, zogen meine Blicke an, und verkündeten wohlschmeckende Berichte aus den Mysterien des Myzelreiches. So stieg ich hinab in die Untiefen des Pilzglücks und widmete mich stundenlang den Fruchtkörpern irdischen Glücks. Carlos Castaneda wäre neidisch gewesen.“

2022 14 Jan

Plex / Perplex

| Filed under: Blog | RSS 2.0 | TB | Tags: , , | Comments off

 

Die Musik des Münchner Quintetts Fazer packt mich wieder und wieder, aber warum. Ganz nett, werden manche nach kurzem Reinhören sagen, aber, nein, nein, das ist  nicht einfach nur nice. Vielleicht sind diese, jedem Extrem, Exzess, jeder ausladenden Emotion widerstehenden, Kompositionen von „Plex“ deshalb so faszinierend, weil alle Bausteine der fünf Freunde so lebendig ineinander greifen, so trickreich verschachtelt sind. Ich bin positiv ratlos. Wie eine verlockende Schnitzeljagd aus einem Abenteuerbuch für Gross und Klein – Enid Blyton-Jazz 2.0. Schliesslich kommt in Niklas‘ kleiner Radionummer auch eine richtige „Schwiegeroma“ vor. Man kann die LP sogar nachts hören. Wer hat die schönste Sentenz parat für dieses Album? Ghostwriter für eine Satz gesucht! Von ferne kommt mir Volker Kriegels Mild Maniac Orchestra in den Sinn. Mild maniacs…

 

2022 13 Jan

News from Steve Tibbetts

| Filed under: Blog | RSS 2.0 | TB | Comments off

I’m still working on the next album. It’s a good one, so I’m taking my time. I have one year left in my studio before I get ejected, so I am in no hurry.

I’ve finally got them to agree to put out the „best-of“ acoustic and electric, and will be in the office on the 3rd to finish the graphics with Sascha.  I will be in Munich next week starting 1 Feb, then Berlin 4 or 5 Feb to the 10th.  My wife will meet me somewhere.
I am very happy you are still on the radio.  I think your voice & selections are best for the magic hours between midnight and 4AM, but we’re all getting older, and sleep can be its own reward.  (I loved working those weekend hours at Minnesota Public Radio in my 20s–radio stations are magical at that time, even though you know there are probably only 20 people listening.)

 

Endlich habe ich wieder die Einzelteile meines vpi Prime zusammengefügt – „Loftsound“ in Neheim hatte mich bestens geschult, den schweren Plattenteller unfallfrei zu platzieren – und der Tonabnehmer von Gold Note mit Namen Machiavelli klingt schon auf seinen ersten Runden quite magic. Es läuft eine Schallplatte, die nahezu jeder High End-Laden kennt und sich noch heute hervorragend verkauft – lauter dänische / skandinavische Musiker in Höchstform, besser kann eine Live-Aufnahme kaum klingen, und dass der Jazz von „Live at the Pawnshop“ eher traditioneller Art ist, stört kein bisschen, denn die pure Musikalität drängt alle Genrefragen an den Rand. Ich muss gerade mal die Seite umlegen … und was hören wir: „Struttin‘ with some Barbecue“, das schon Louis Armstrong im Köcher hatte. Schon im April soll die nächste Sylter Runde stattfinden, bis dahin werden alle Lesegefährten*innen Sarah Bakewells „Das Café der Existenzialisten“ verschlungen haben, und S. will sich drei Kompositionen zueigen machen aus Roger Enos im März bei der Deutschen Grammofon Gesellschaft erscheinendem Album. Ab morgen versinke ich in den JazzFacts der kommenden Woche, aber ein paar Schallplatten habe ich schon mal zur Seite gelegt, masterpieces of jazz, after hours, die keinerlei Kommentar brauchen und Namen haben wie „Red Lanta“, „Hanamichi“, „Duke Ellington & John Coltrane“ (Olaf hat mich heut früh dran erinnert!), und „Theme of the Gaurdian“. Das Jazzhöhlenfeeling ist garantiert. Candlelight and all. Eskapismus mit Horizonten. (Und ausserhalb des Jazz, eine Schallplatte, die Thomas Köner und ich gleichermassen lieben, „Always Coming Home – Music and Poetry of the Kesh“, von Ursula K. Le Guin & Todd Barton.)

 

2022 12 Jan

Die Fortsetzung von Sylter Stille

| Filed under: Blog | RSS 2.0 | TB | Comments off

 

 

Lieber Michael! Das war mal ein etwas anderer Vortrag, bei dem ein gutes Dutzend Bücherwürmer von der Insel zugegen waren. Und das am roten Kliff! Mir hat gut gefallen, wie du die Kindheit der Baby Boomer-Generation mit der Kindheit von Albert Camus verglichen hast. Unterschiedlicher können zwei Welten kaum sein. Die Anekdote deiner Begegnung mit „Old Shatterhand“ und Mario Adorf in einem Ferienparadies auf Mallorca, nicht schlecht, und und in solch behüteter Welt „Die Pest“ zu lesen! Wie nanntest du das: „Parallelwelten in analogen Zeiten“. Das Absurde hat viele Facetten. Camus und Sartre haben Spuren hinterlassen in unserer Generation – ich weiss gar nicht, ob die beiden, die sich nicht so grün waren, Jazzliebhaber waren. Muss mal S.  fragen. Dann wieder der Musikabend, und S. hat an dem Flügel eine gute Figur abgegeben. Zwei Stücke von Roger Eno aus seinem Album „Voices“ platzierte er am Ende, und ausser Erik Satie waren ja nur solche Komponisten dabei, die heute noch unter uns weilen, wie das Beiblatt verriet. Und die Gulaschkanone von H. war unschlagbar. Später bei unserem „Rotweingelage“ lief dann ja noch eine alte Schallplatte, die mir total gut gefallen hat, von ECM, und Steve Kuhn war der Zauberer am Flügel. Das war so ein langes wallendes Stück, ganz zauberhaft. „Ecstasy“ der Titel, vielen Dank für die Informationen dazu aus dem Manafonistas Blog. Nun geht es also nach Hause. Du hast den Rundflug und die Insel gut überstanden, ohne Prellungen und ohne Omikron. Ich hoffe, das lässt sich bald, mit neuen Themen und neuer Musik, wiederholen. In bester Stimmung alles Gute, W. H.

2022 12 Jan

Sylter Abenteuer

| Filed under: Blog | RSS 2.0 | TB | Comments off

Lieber Michael, 

das Essen wird jeden Tag geliefert. Dr. Poschel hat das vor seiner Abreise arrangiert. Lass dich nicht abschrecken von den Nachrichten: auch hier auf Sylt hören die Zahlen nicht auf zu steigen. Die Insel knackte gerade  die 1500er-Inzidenz-Marke. Aber am Meer, wenn nicht gerade ein paar Idioten / Impfgegner sich auf Wanderung begeben, ist das immer noch sehr sicher. Habe deine Nachrichten gelesen. Der Stefan Aust hat offensichtlich einen Knall. Sky funktioniert wieder für deine Fussballgrundversorgung. Dass du per Zoom in den Sylter Lesekreis einsteigst, super!  Die Autobiographie von Camus ist aber auch toll. ZOOM, alles hergerichtet. Hedwig L. möchte noch ein paar Sitzungen haben. Schlüssel, wie immer, im Gartenversteck. Der Pilot des Segelfliegers  wird am Tag deines Fluges natürlich gestestet, seinen Boost hat er schon länger.

S. – mit  nordfriesischem Gruss! 

 

Lieber Stefan,

das sind ja interessante Neuigkeiten. Ein paar Vollpfosten sind inselbekannt, und ich hoffe, auch bei den gefälschten Impfausweisen wird hart durchgegriffen. Jeder 38. Sylter ist mit Corona infiziert.

Nachdem erwiesen ist, dass die Polizei ihre Wasserwerfer in der jüngeren Vergangenheit oft direkt auf friedliche Pro-Impfschutz-Demonstrierende gerichtet hat und es bei auf Krawall gebürsteten Impfgegnern oft auf einer sanften Dusche von oben belassen hat, werden Kreise der Polizei hoffentlich umdenken, wenn ihnen von sog. Querdenkern, Reichsbürgern, und anderem rechtsradikalen Abschaum die Pflastersteine vermehrt um die Ohren geschmissen werden (wie gestern berichtet wurde).

Dass kleine Teile  demokratischer „Influencer“ mit objektiv nachweisbaren Unwahrheiten solchen Brandstiftern noch Argumente liefern, von dem FDP-Oldie Kubicki bis zu Stefan Aust  macht die Lage noch komplexer, und explosiver. Es sind Scheiss-Zeiten.

Ich freue micb auf zehn Tage Sylter Ruhe in dem von dir vermittelten Haus. Schade, dass Michael Naura nicht mehr lebt, er könnte abends zum Jazz aufspielen, und wenn dann noch Peter Rühmkorff dazu käme, wäre der Traum perfekt. Aber ich kann dort wenigstens in aller Ruhe die Jazzfacts für meinen Sender vorbereiten.

Ich freue mich auf die Sylter Leserunde mit Camus, und halte gerne meinen kleinen ZOOM-Vertrag zu seinem Klassiker „Die Pest“. Dass ich mittlerweile ein paar Klienten auf der Insel habe, und ihnen meine psychotherapeutischen Sitzungen offenbar zusagen, öffnet einige Optionen für die nähere Zukunft. Nur der Boss der Sansibar widerstand meinem Angebot, ihm das Rauchen abzugewöhnen. Was soll man da sagen?! Danke für die Erlaubnis, all das hier mit veränderten Namen zu veröffentlichen (wird Teil meiner Insel-Rundmails) – den Camus-Vortrag reiche ich eine Woche später nach. Wenn alles gut geht, sehen wir uns Sonntag. Übe schon mal den besten Eiergrog deines Lebens (Regression im Dienste des Ichs)!

M. – mit  westfälischem Gruss! 

2022 12 Jan

Stille Tage auf Sylt (2)

| Filed under: Blog | RSS 2.0 | TB | Comments off

 

 


Manafonistas | Impressum | Kontakt | Datenschutz