Manafonistas

on life, music etc beyond mainstream

2022 4 Jan.

Die rote Tüte von Mocambo

von: Michael Engelbrecht Filed under: Blog | TB | 2 Comments

Bekanntermassen kam aus meinem Golf (drei Wochen fuhr ich ihn bis zur letzten Ölung) nur noch schwarzer Rauch raus, die Autos hupten hinter mir, als drohte die Möhre, gleich zu explodieren. Als der Händler dann noch behauptete, der laufe doch einwandfrei (wohl nur, weil nichts brannte, und ihm das Caravaggio-Schwarz ästhetisch zusagte, das aus dem Auspuff schoss), habe ich kurz Klartext mit ihm geredet, 1500 Euro eingesteckt, und mir einige Toyotas angesehen. Geile Karren, total zuverlässig, und dieser neue, metallisch blaue, Yaris (Lorenz aus Leinfelden meinte ihn schon auf dem Parkplatz der Sansibar erkannt zu haben), lachte mich tatsächlich an, bekam aber im letzten Moment einen Korb.  Ich will nämlich etwas Zeit ins Land gehen lassen, die Jahreswagen waren nach der Flutkatastrophe alle rasch aus den Beständen verschwunden, und vielleicht hat ja ein Leser dieser Zeilen ein Schnäppchen für mich. Und so steht nun also eine Reise mit einem Leihwagen von Peugeot (oder ist es ein Renault) auf dem Programm, den ich mir als langjähriges ADAC-Mitglied recht günstig besorgen konnte.  Als Zwischenstation ist der Laden der „Kaffeezentrale“ in Bochum ausgemacht –  eine tolle Webseite hat mein Kaffeedealer, und wer einmal anfängt mit den Bestellungen, kommt leicht auf den Geschmack. Mein jüngstes Highlight ist die rote Tüte von Mocambo, im traditionellen Trommelröstverfahren hergestellt. Eine feine, verhaltene Intensität, mit Spuren von Kakao, Haselnuss und  Karamell, die auch im Cappuccino noch Bestand haben. Und die Liebhaber einer langen Tasse Kaffee werden den mild-würzigen Geschmack zu schätzen wissen. Es ist Samstagnachmittag, der Mocambo Suprema wird gleich zubereitet, die Beine hochgelegt, und Joona Toivanens neues Album „Both Only“ geht in seine zweite Hörrunde. Piano, Bass, Schlagzeug: wer da an „alte Hüte“ denkt, wird staunen, wie herrlich eigenartig die Drei ihre speziellen Tranceinduktionen anrichten, von Textur zu Textur. Bestens aufgehoben neben The Necks, Nik Bärtschs Ronin, und Dawn of Midi. Round and round and round it goes …

This entry was posted on Dienstag, 4. Januar 2022 and is filed under "Blog". You can follow any responses to this entry with RSS 2.0. Both comments and pings are currently closed.

2 Comments

  1. alex:

    Das erinnert mich doch sehr an meinen Golf II, den ich 2000 nach 10 Jahren und ich mi
    bestimmt 160.000 km für 1000 DM verscherbelt habe. Er produzierte auch so eine dicke, schwarze Abgaswolke bwenn ich Gas gab, hinter mir war aber niemand. Etwas vorher hatte das Öl so eine mayonnaiseartige Konsistenz gehabt. Es war dann die Zylinderkopfdichtung, die ich noch für 3000 DM repariert habe aber der Motor hat sich nicht mehr richtig berappelt. Der Käufer aus Ex-Jugoslawien klingelte mich dann morgens um 6 im Dunklen am Wochenende aus dem Bett. Lektion 1: Niemals den Preis eines Gebrauchtwagens zu niedrig ansetzen. Später bekam ich dann noch ein Knöllchen wegen Geschwindigkeitsüberschreitung aus dem Ausland, ich glaube Österreich. Lektion 2: Niemals einen Wagen mit dem alten, eigenen Kennzeichen verkaufen. Musste ich dann nicht zsblen weil ich den Kaufvertrag als Beweis hatte. Langer Rede kurzer Sinn: eine weise Entscheidung, die Kiste zu verscheuern.

  2. Michael Engelbrecht:

    Coffee, cars & cool music…

    Alex, nichts ging über meinen Toyota Yaris.

    Und, wie du an anderer Stelle bemerktest: klar, SUN BEAR CONCERTS, ganz gross!!! Steve Tibbetts hat mal ne tolle Story erzählt, über Jarrett und Eicher bei diesem Trip durch Japan.

    Old blog entry:

    Everybody who fell in love with Keith Jarrett in the 70‘s, may remember the excitement with which we expected nearly each of his albums. The ten-lp-collection of the „Sun Bear Concerts“ was the ultimate drug, five live concerts recorded within a short span of time in Japan. I have no doubts that even in our era that likes to complain that „thinking in albums“ is more and more replaced by „thinking in files“, one can simply prove this notion at least temporarily wrong by diving into a well-chosen „big box“. A treasure grove.


Manafonistas | Impressum | Kontakt | Datenschutz