Manafonistas

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Archives: November 2021

2021 12 Nov.

Eine späte Entdeckung des Jazzjahres

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Impulsée par Gérard de Haro, des studios et du label La Buissonne, cette rencontre entre Vincent Courtois et Bill Carrothers n’aurait pu avoir lieu sans la confiance que les musiciens lui accordent. En effet, Gérard caressait depuis longtemps l’idée de voir réunis deux musiciens qu’il a très souvent accueillis et dirigés et qui ont tant de fois provoqué en lui “un émerveillement”. “Si l’idée n’avait pas été la sienne, je ne pense pas que j’y aurais répondu favorablement” confesse Vincent Courtois.

Quelques minutes après la rencontre dans l’écrin de La Buissonne, qui a été méticuleusement préparé pour eux, Courtois et Carrothers se lancent dans une improvisation habitée et mélancolique qui donnera son titre à l’album. Le temps d’une journée “haute en émotion”, le duo – rejoint par le saxophoniste baryton Éric Seva – alterne des compositions originales, des standards de jazz (“Deep Night”, “Isfahan”) et un classique de Joni Mitchell (“Circle Game”) et le tout est encadré par deux interprétations en miroir du “Água & Vinho” du Brésilien Egberto Gismonti.  (Text: bandcamp)

 

Die schönste „ECM-Platte“ des Jahres, die nicht bei ECM erschienen ist. Ein Pianist, ein Violinist, und sie haben die Ruhe weg. Spielen Joni Mitchell, Billy Strayhorn, in manch ferne Ferne geht’s, und sie bleiben doch bei sich. m.e.

2021 12 Nov.

„Die Fröhlichkeit der Karnevalisten“

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Fatale Fehleinschätzungen treffen auf ein Phänomen namens Verdrängung. Nennen wir es, um nur eine kleine Gruppe herauszugreifen, „die Fröhlichkeit der Karnevalisten“. Impfgegner haben den Schuss ohnehin nicht gehört. aber Impfung allein reicht nicht. Die Abstandsregeln müssen wieder her, und zusätzlich zum Impfpass müssen bei Treffen grösserer Gruppen aktuelle Tests her. Das „Boosten“ wird dringlich für viele. Es lohnt sich, die aktuelle Ausgabe des „Spiegel“ zu lesen:

 

In den vergangenen Monaten hatte man nicht auf ihn hören wollen. Er galt als Miesmacher, Stimmungskiller, als nerviger Onkel von der Charité. Auch die deutsche Politik ignorierte seine Warnungen vor einer schweren vierten Welle, vor einem tödlichen Coronaherbst. Fatalerweise. Denn Christian Drosten und viele seiner Kolleginnen und Kollegen aus der Wissenschaft hatten recht.

In Ländern mit hoher Impfquote wie Spanien und Portugal „dürfte man die Pandemie im Frühjahr wohl endgültig hinter sich lassen“, sagt der prominenteste deutsche Virologe nun. In Deutschland allerdings seien wir davon wegen der vielen Ungeimpften und der schleppenden Boosterkampagne „noch meilenweit“ entfernt. „Sobald Delta hier voll zuschlägt, sind die Krankenhäuser schnell überlastet“, warnt Drosten.

2021 11 Nov.

Mein Kapodaster

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Es gibt Momente im Leben, die prägen sich bildlich ein, auch wenn sie weit zurückliegen. Man sagt ja, das Langzeitgedächtnis weite sich aus im Alter, wobei zeitgleich das Kurzzeitgedächtnis schwächer wird. Wo war ich gestern noch gewesen? Heute weiss ich’s schon nicht mehr. Hinzu kommt das Schwirren von Informationen, die wie ein Störfeuer wirken für Konzentration. Vom Plauderton nun geradewegs in die erinnernde Erzählung: eines Morgens im Elternhaus, so um Neuzehnhundertsiebzig rum sass ich im Esszimmer auf einem mit blassrotem Polsterstoff bezogenen Stuhl und spielte auf meinem ersten eigenen Saiteninstrument. Berufsbezeichnung: Wandergitarrist. Irgendwie auch „Wundergitarrist“ hinsichtlich der Klangräume, die sich auf dem Griffbrett meiner Framus offenbarten. Der Plattenteller drehte sich und ich wollte mitspielen zu einem favorisierten Stück, beherrschte aber vorerst nur drei Popsong-kompatible Griffe in E-Dur, die mir der Sohn des Volksschul-Direktors auf seiner Stratocaster gezeigt hatte. Das Lied, das mich reizte, so fand ich heraus, war akustisch in G-Dur angesiedelt, also drei Halbtonschritte beziehungsweise Bünde aufwärts. Way too high – so how to climb this cliff? Ein kurzer Bleistift lag zufällig auf dem Beistelltisch, ich wühlte leicht erregt (denn etwas Grosses schien sich hier gerade anzubahnen) in der Schublade nach einem Bindfaden, drückte den Bleistift quer auf den dritten Bund und wickelte ihn mit dem Faden fest. Ich wähnte mich in der Errungenschaft einer genialen Entdeckung, denn nun konnte ich mit den E-Dur Griffen (E, A und H7) in G-Dur den Song auf dem Plattenteller begleiten. Später stellte ich fest, dass ein anderer Christofer Columbus lange vorher dieses „Amerika“ entdeckt hatte: der Name dieses quantenspringenden Wunderdinges lautete Capodastro.

 

JazzFacts – 4.11.21 – 21.05 bis 22.00 Uhr – Deutschlandfunk – von und mit Michael Engelbrecht / Redaktion: Odilo Clausnitzer

 

Zu Neuem von der improvisierten Musik begrüsst Sie Michael Engelbrecht. In einer Zeit vehementer Klimabedrohungen rücken eine fahrlässig behandelte, rigoros ausgebeutete Natur, eine schon lange nicht mehr unversehrte Heimat, auch in den Fokus von Jazzmusiker*innen. An die Stelle vertrauter Naturromantik tritt eine mitunter dem Unheimlichen Raum gebende Erkundung. Zugleich kann die Natur immer noch als Zufluchtsort dienen.

Einige Werke der kommenden 55 Minuten befassen sich mit unseren Erfahrungen von Heimat, zwischen Geologie und letzter Wildnis, zwischen Schadensmeldung und Rückversicherung. Im Zentrum eine jazzhistorische Ausgrabung ersten Ranges. Und das Finale dieser Stunde gehört dem Bassisten Eberhard Weber, der seit den frühen Siebziger Jahren einige Kapitel  deutscher Jazzgeschichte mitgeschrieben hat.

Zu Beginn drei junge Künstlerinnen, drei Ansätze der Improvisation. Wenn eine seit gut zehn Jahren in Oslo lebende Japanerin kundtut, dass sie sich von früh an begeistert habe für norwegischen Jazz und dessen Naturklanginspirationen, erwartet man, noch dazu im allgegenwärtigen Piano-Trio-Format, wohl eher eine lyrische, virtuos-nostalgische Wanderung auf nordischen Klangspuren, und nicht eine dermassen radikale Zuspitzung raumbewusster Gestaltungskunst, Jahrzehnte, nachdem Jan Garbarek auf seinem Meilenstein „Dis“ zu den Sounds einer Windharfe auf seinem Saxofon improvisierte.

Das Album des Trios der Pianistin Ayumi Tanaka, mit dem Bassisten Christian Meaas Svendsen und dem Schlagzeuger Per Oddvar Johannsen, trägt den Titel „Subaqueous Silence“ – „Unterwasserstille“. Seltsam roh und feinnervig zugleich, widerstehen  diese asketischen Stücke jedem Anflug lyrischer Schwelgerei. Stattdessen werden kleinste melodische Motive auf eine Art erkundet, dass sie sich in nahezu puren Sound verwandeln. Der Raum zwischen Noten und Geräuschen wird von fast unheimlicher Stille erfüllt. Alles Ruhige ist trügerisch: die extreme Dynamik dieser ECM-Produktion sorgt dafür, dass allem Erkunden entlegener, anscheinend stillster Räume, auch etwas Explosives innewohnt.

 

M1: Ayumi Tanaka Trio:  Ruins II, aus „SUBAQUEOUS SILENCE“

 

 

 

 

„Ruins II“ aus der CD „Subaqueous Silence“ des Ayumi Tanaka Trios. Während die Japanerin ihre gesammelten Erfahrungen zum Ausgangspunkt einer frappierenden Reduktion des klanglichen Materials macht, geht die Saxofonistin und Komponistin Charlotte Greve genau den umgekehrten Weg. Auf „Sediments We Move“ finden sich Elemente von Ambient, Noise, alter und neuer Chormusik , Free Jazz, Art Rock, und Pop im Gewand der Achtziger Jahre.

Die im Albumtitel vorkommenden Sedimente, uralte Ablagerungen von Gesteinen, über Jahrtausende hinweg entstanden, werden verknüpft  mit Stammbäumen von Familien, der Weitergabe der DNA von Generation zu Generation. Ein solch weitreichendes Konzeptalbum wirft die Frage auf, wie die Komponistin die  Kontrolle über ihr vielschichtiges Material beibehält, ohne sich in einem allzu opulenten Stilgebräu zu verzetteln. Thomas Loewner folgte den einzelnen Etappen dieses Projekts.

 

BEITRAG EINS – Thomas Loewner über Charlotte Greve: SEDIMENTS WE MOVE

 

Thomas Loewner über das neue Werk „Sediments We Move“ von Charlotte Greve. Am 5. Dezember gibt es die Gelegenheit, das Projekt live zu erleben: beim „Releasekonzert“ in der Berliner Kulturbrauerei. /// Linda Frederiksson gehört seit langem zur pulsierenden Jazzszene Finnlands, und ist als Saxofonistin das Spiel in vorzugsweise experimentellen Bands gewohnt. Für ihr erstes Soloalbum „Juniper“ hat sie einen verblüffend melodischen Ansatz gewählt. Sie nennt die Stücke allesamt „Songs“, obwohl kein einziger Songtext auftaucht. Nach eigenem Bekunden hat  sie ein Faible für Songalben von Joni Mitchell bis Feist, von Neil Young bis Bill Callahan. Je reduzierter, desto besser. Und sie wollte sehen, was passieren würde, wenn sie diese beiden Welten kombiniert, die freie Ästhetik der improvisierten Musik und die  Welt der sparsam instrumentierten Lieder, in der mit kleinen Bausteinen Geschichten erzählt werden.

Ihr Saxofon sollte das Erzählen der Storys übernehmen, Transportmittel für all die tiefgreifenden Erfahrungen in Lockdown-Zeiten sein. Als unmittelbarsten Einfluss nennt sie den leisen, eindringlichen Liederzyklus CARRIE AND LOWELL von Sufjan Stevens – Trauerarbeit und Suche nach  verlorener Zeit zugleich. Tonspuren ihrer Demo-Aufnahmen in Scheunen, Hinterhöfen und kleinen Wohnzimmern finden sich auch in der fertigen Produktion, lassen den Stücken ihren fragilen Charakter. Wer nun durchweg  sanfte Saxofonklänge erwartet, wird überrascht sein, welche unvorhersehbaren Wege die einzelnen „Songs“ zwischendurch einschlagen – neben Bass und Schlagwerk sind  ältere elektronische Instrumente mit wohlklingenden Namen wie  „Juno“, „Prophet“ und „Rhodes“ im Spiel –  auch „field recordings“ aus der Nähe ihres Sommerhauses.

 

M2: Linda Frederiksson: „Transit in the softest forest, walking, sad, no more sad“, aus JUNIPER

 

 

 

 

Transit in the softest forest, walking, sad, no more sad, leaving“ – ein Song aus dem Album Juniper von Linda Frederiksson. Taucht die Natur hier immer wieder als Spiegel persönlicher Erfahrungen auf, befasst sich der englische Komponist, Saxofonist und Multiinstrumentalist James Mainwaring auf dem Album „Mycorrhiza“ mit den vielgestaltigen Überlebenschancen der  Wälder. Dass  bestimmte Pilze in beschädigten Naturräumen an Repararurmassnahmen beteiligt sind, etwa durch den Austausch von Botenstoffen mit dem Wurzelwerk, ist unstrittig, nicht erst seit Peter Wohllebens Bestseller „Das geheime Leben der Bäume“. Solchen symbiotischen Waldorganismen spürt James  Mainwaring nach, in seinem Sextett mit Cello, Bass, Schlagwerk, Elektronik, Gesang, und behutsamem Einsatz von Feldaufnahmen.

James Mainwaring widersteht dabei jener Falle, in die selbst die aussergewöhnlichen Soundtracks von Sir David Attenborough, einem Pionier  von Dokumentarfilmen über gefährdete Lebensräume, tappen: statt mit typisch hollywood-artigen Sounds zu arbeiten, gibt er den vom Waldsterben bedrohten Regionen auf „Mycorrhiza“ mit Klangspuren aus Free Jazz und Konkreter Musik ihr Eigenleben zurück. Das Wechselspiel aus schroffen, widerspenstigen und dann wieder lyrischen Passagen, fordert eine aktive Auseinandersetzung heraus, und beschert ein gleichermassen zum Nachdenken anregendes, verstörendes wie abenteuerliches Hörerlebnis. Hier die Komposition „Komorebi“: Das japanische Wort für Sonnenlicht, das durch die Blätter der Bäume gefiltert wird.

 

M3: James Mainwaring: Year of the Snake, aus MYCCHORIZA

 

„Year of the Snake“, aus dem Album „Mycorrhiza“ von James Mainwaring.  ///  Obwohl man glauben könnte, die Archive seien durchforstet und alle wichtigen Aufnahmen der Klassiker des modernen Jazz veröffentlicht, gibt es immer wieder erstaunliche Entdeckungen. Neben bisher unbekannten Einspielungen von Thelonious Monk und Miles Davis tauchten in den letzten Jahren auch bemerkenswerte Aufnahmen von John Coltrane auf – die mit seinem „klassischen Quartett“ entstandene Platte „Both Directions At Once“, und die für einen Film des Regisseurs Gilles Groulx eingespielte Musik mit dem Titel „Blue World“. Nun gibt es mit einer bis dato unbekannten Version von Coltranes „A Love Supreme  – Live In Seattle“ eine weitere Überraschung. Bert Noglik berichtet im folgenden Beitrag, warum er dieses Album nicht nur für eine willkommene Ergänzung, sondern aus jazzhistorischer Sicht auch für eine, wenn nicht die wichtigste Neuentdeckung der letzten Jahre hält.

 

BEITRAG ZWEI – BERT NOGLIK ÜBER JOHN COLTRANES FREE JAZZ VERSION VON „A LOVE SUPREME“ 

 

 Bert Noglik stellte uns John Coltranes „A Love Supreme Live in Seattle“ vor. Sie hören die JazzFacts im Deutschlandfunk mit Neuem von der improvisierten Musik – und nun die Komposition „Call“ aus dem demnächst erscheinenden  Werk „Hymn for Hope“ des norwegischen Bassisten Mats Eilertsen. Der Download ist ab dem 26. November erhältlich, die  LP- und CD-Versionen erst im Februar 2022.

 

M4: Mats Eilertsen: Call, aus HYMN FOR HOPE

 

Zwölf neue Kompositionen präsentiert Mats Eilertsen auf „Hymn for Hope“. Knapp 80 Minuten lang, ergibt sich im Vinylformat ein klassisches Doppelalbum. Die Produktion entstand im Dezember letzten Jahres in Oslo. Über eine längere Zeit  waren von ihm  fast nur  Werke zu hören, in denen Einkehr und Meditation in weiträumigen Klangbildern den Grundton bestimmten, wie etwa auf seinem Covid 19-Lamento  und  brillanten Basssoloalbum „Solitude Central“ oder der  Manfred Eicher-Produktion „And Then Comes The Night. Hier hingegen, auf „Hymn for Hope“, trotzt er landläufigen Erwartungen an norwegische Improvisationskunst und legt mit jedem Stück eine andere Gangart vor – widerspenstig, ausufernd, frenetisch, in Momenten auch herrlich traumverloren:  an seiner Seite  Tore Brunborg (dermassen entfesselt hat man den  Garbarek-beeinflussten  Saxofonveteranen selten zuvor gehört), Thomas Dahl,   Gitarre, und Hans Hulbaekmo, Schlagzeug. Szenenwechsel …

 

M5: Kappeler / Zumthor: Örf, aus: HERD

 

 

 


Auf dem Cover der neuen CD HERD des Schweizer Duos Kappeler / Zumthor ist eine Fotografie – die letzte Prozession des Dorfes Zerfreila, aus dem Jahre 1957, kurz bevor Tal und Dorf nach dem Bau einer Staumauer verlassen und geflutet wurden. Ein Dorf nimmt Abschied von der Heimat. Und damit ist das Thema des Albums umrissen: es geht um die eigenen Wurzeln, um unvergessliche Erinnerungen und  Verlustmeldungen, um den Blues, und die Lust am Leben.

An ihrem Instrumentarium erkennt man, dass die Zwei in ihrer Musik beherzigen, was der Philosoph Gaston Bachelard in seinem Buch „Poetik des Raums“ einst so formulierte: „Die Räume der Kindheit müssen ihre Dämmerung behalten.“ Vera Kappeler spielt Piano und Spielzeugpiano, Peter  Conradin Zumthor Schlagzeug und Spielzeugpiano. „HERD“ ist reflektierte Heimatmusik, die sich aller nostalgischen „Folklorismen“ enthält. Peter Conradin Zumthor schrieb mir dazu in einer E-Mail:

TEXT Peter Conradin Zumthor (Sprecher) – „Das wichtigste, worauf wir beim Entwickeln schauen, ist, dass es ganz unsere gemeinsame und höchstpersönliche Musik ist, die uns dann Heimat werden kann. Jedes Stück muss einen möglichst klaren und genauen Ausdruck haben. Nur dann vermag es zu berühren. Der Titel HERD kam erst ganz am Schluss dazu. Der Herd, die Küche, die Feuerstelle als Herz des täglichen Lebens. Ein Herd ist somit automatisch immer auch Heimat. Einfach und sehr menschlich. (das Wort „Herd“ hat seinen Ursprung im Wort „Erde“. Ein Wort zum Stück „Orthopedia Avantgarde“. Orthopedia war ein bekannter Rollstuhlhersteller, Avantgarde war der Name eines bestimmten Rollstuhlmodells. Für ein Theaterstück hab ich einen Rollstuhl dahingehend präpariert, dass beim Fahren ein Kabelbinder an den Speichen eines Rades zupfte und so Melodien spielte. die Speichen spielten exakt die Melodie, die nun das melodische Thema des Stücks geworden ist.“

 

M6: Kappeler / Zumthor: Orthopedia Avantgarde, aus: HERD

 

Musik aus der CD HERD des Duos Kappeler / Zumthor, eine Veröffentlichung des Züricher Labels Intakt. Und nun, für den Rest dieser Stunde, zu einem noch intimeren Format, der reinen Solodarbietung. Vor zehn Jahren sorgte das erste Piano-Solo-Werk des Pianisten Craig Taborn für grosses Aufsehen.

„Avenging Angel“ reihte sich ein in die Tradition besonderer Solo-Piano-Alben des Labels ECM, und, auch wenn der Jazz lang schon seine postmoderne Phase erreicht hatte, konnte dem Werk aus dem Jahre 2011 eine ähnliche Kühnheit attestiert werden wie den stilprägenden Soloexkursionen von Chick Corea, Paul Bley, und Keith Jarrett.

Wie hat sich sein Solospiel seitdem entwickelt? Craig Taborns „Shadow Plays“ wurde live in Wien aufgenommen am 2. März 2020. Wie entstehen hier aus kleinen Bausteinen Kompositionen, in denen keine Note geplant ist, und doch alles einem organischen Plan zu folgen scheint? Karl Lippegaus hat sich auf Spurensuche begeben.

 

BEITRAG DREI – KARL LIPPEGAUS ÜBER CRAIG TABORNS CD SHADOW PLAYS

 

Karl Lippegaus stellte uns Craig Taborns Album „Shadow Plays“ vor. Die heutige Ausgabe der JazzFacts mit Neuem von der improvisierten Musik klingt aus mit einem weiteren Soloalbum, Eberhard Webers „Once Upon A Time – Live in Avignon“. Melodisch, reichhaltig und eigenwillig – Merkmale, die den  Sound und die Spielweise seines Elektrokontrabasses so einprägsam machen, seit frühen Klassikern wie „The Colours Of Chloe“, „Yellow Fields“ und „The Following  Morning“. Morgen erscheint, fast überrascht es, das einzige Dokument eines Solobass-Konzertes des gebürtigen Schwaben, der im ländlichen Frankreich eine zweite Heimat gefunden hat.

Und was für eine Freude muss es für die Zuhörer gewesen sein, im August 1994, diesen Solo-Exkursionen zu folgen, die so orchestral und intim zugleich anmuten können! Das notengetreue Nachspiel eigener Stücke war nie Webers Sache, und so hält er die Aufmerksamkeit im Hier und Jetzt gefangen, in freizügigen Auslegungen von Stücken seiner vorrangig basssolistischen Unternehmungen „Orchestra“ und „Pendulum“ aber auch, wenn er einmal mit einer gewitzten wie gefühlvollen Version von „My Favourite Things“ eine Spur legt zu Rodgers & Hammerstein, und zu John Coltrane.

Auf dem Cover ein humorvolles Bild in der Tradition Naiver  Malerei, von Maja Weber, das an viele ihrer  eigensinnigen  Cover für ECM  und Eberhard Weber erinnert – hier handelt es sich wohl um ein augenzwinkernd-frankophiles Portrait des einstigen Paares als Monsieur und Madame Weber.

Manche Hörerinnen und Hörer werden sich – so sie sich diese wie im Fluge vergehende Zeit dieses Solokonzerts gönnen – erinnern, wieviel erfüllte Zeit, wieviel, neudeutsch, „quality time“, sie ihm  verdanken – die Meilensteine aus den Siebziger Jahren halten heute noch ihre Überraschungen und Horizonterweiterungen parat. Die „Colours of Chloe“ verblassen einfach nicht. Bon voyage! Für ihre Aufmerksamkeit bedankt sich Michael Engelbrecht.

 

M7: Eberhard Weber: Silent For A While, aus: Once Upon A Time (Live In Avignon) (Ausschnitt, auf Ende spielen, und ein Stückweit dem vorigen Text unterlegen)

2021 11 Nov.

Meine fünf Lieblingsalben 2021 (Platz 5)

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„We’d always wanted to make an album about the lost pier towns like Blackpool and Morecambe. It wasn’t an effort, it developed as it went on. I wrote liner notes and the band said, “We should record these, let’s get an actor to do it.” But James and Ian’s grandad was always this storyteller. We used to come in on acid and he would sit there and get his diaries out. He’s this really storied, beatific kind of guy. So we got him, and James put him through the space echo.“ (Nick Power)


“In a bar called The Calico Girl, a Jukebox plays an echo of music from another time, another place, maybe. It‘s hard to pin. But the sound is of railroads and Wurlitzer notes. It washes over you like dandelion floats. The rush of childhood and the arms of the arcade. Here‘s where hallucinations are made.“ 

 

„Ideen wie diese entstehen immer nachts um 1 Uhr während dunkler Autobahngespräche. Wir dachten uns: Warum fassen wir nicht einfach unsere Erfahrungen zusammen, die wir gemacht haben, als wir in einer kleinen Stadt an der Küste aufwuchsen, im Schatten von Liverpool und Wales, in diesem Niemandsland zwischen diesen beiden wirklich starken magnetischen Kräften, ohne jemals Teil einer von beiden zu sein.“ (Nick Power)

 

„Es geht auch um den Versuch, eine Idee von der Küste einzufangen, die in unserer Vorstellung existiert. Ich habe am Meer gelebt, aber Mama und Papa besaßen Pubs, also bin ich auch viel umgezogen. Ich bekam meine Ideen aus Büchern und Musik, aber ich fühlte mich immer von dem Gefühl dieser Küstenwelt angezogen. Ich fasse es so zusammen: Wenn dz jemals das Geräusch des Windes zwischen den Segeln der Boote im Hafen gehört hast …  für mich klingt das wie die Musik von Joe Meek, Jahrmarktsmusik. Es ist der Klang von Geistern; der Klang einer Welt zwischen den Welten. Der Klang der Koralleninsel.“ (Richard Skelly)

 

Ich war 17, hatte meine Baskenmütze auf dem Kopf, und sass auf einem Pier in Torquay. Ich sah auf die Palmen und hatte bis zu diesem Trip nach England nichts von den Palmen und dem Golfstrom dort gewusst. Vor mir auf der Kai-Mauer lag ein kleines Taschenbuch über das richtige Pfeiferauchen. Ich hatte alles Nötige dabei, und auch den Tabak meiner Wahl. Da es der einzige Tabak ist, den ich je in einer Pfeife rauchte, habe ich ihn nie vergessen: „Mac Baren‘s Mixture Scotish Blend“ verströmte einen süssen Honigduft, das Whisky-Aroma liess sich allenfalls erahnen. Er galt, wie ich las, als zungenfreundlich, ein Tabak, der langsam und kühl abbrennt, wenn er mit Bedacht genossen wird. Ich befolgte die Anweisungen zum Stopfen der Pfeife sorgsam, aber im Endeffekt scheiterte ich, immer wieder ging mir nach wenigen Zügen die Glut aus. Eine klare Niederlage. Wie in der Zeit davor, in der ich mir das Bridgespielen beibrachte, aus dem dann ein Solo für Vier wurde, weil kein Kumpel das Spiel lernen wollte. Ich hatte die Lektion gelernt, und mir später ein Buch mit Patiencen besorgt.

Das alles kommt mir in den Sinn, weil gerade „Coral Island“ läuft, das neue Doppelalbum von The Coral: und wenn man auch nur das kleinste Faible für englische Küstenkäffer hat, sind bei diesem Album Zeitreisen garantiert. Echos von den Beatles bis Leonard Cohen, von den Small Faces bis zu den Kinks, aber doch eine ganz eigene „Geisterwelt“.

Damals, auf diesem Pier in Torquay, als ich an der Pfeife scheiterte, ist noch etwas passiert, das ich nie vergessen werde. Ein grosser Hund mit Schlappohren, eine Promenadenmischung, kam zu mir angetrottet, kein Besitzer war weit und breit zu sein, und er hockte sich zu mir. Wir erzählten uns ein paar Geschichten, jeder auf seine Art. Er hiess Joe. Irgendwann signalisierte er mir, ihm zu folgen, und über einen Steg gelangte ich auf ein luxuriös augestattetes Boot. Klein, aber oho! Wir machten es uns dort gemütlich, er mit einem, Knochen, ich mit einem Fernrohr, das ich in der Kajüte fand.

Dann muss ich eingeschlafen sein. Als ich aufwachte, waren wir auf offener See, und ausser dem Hund und mir war weiterhin niemand an Bord. Ich sah in der Abenddämmerung das Funkeln der Lichter der Küstenpromenade, und pure Freude durchströmte mich. Ich erkannte Fetzen eines Songs, wohl aus einer Jukebox, und aus weiter Ferne, „Mellow Yellow“ von Donovan. Wie kann ein Lied so unbedrängt aufs Meer hinaus fliegen? „…Born-a high forever to fly….A-wind-a velocity nil….Born-a high forever to fly…If you want, your cup I will fill…“ Aus meinem Rucksack holte ich ein Büchlein über das ABC des Bootfahrens. Wir waren gerettet.

 

(Diese Geschichte beruht auf wahren Begebenheiten. So hinreissend, wie auf „Coral Island“  Song und spoken word einander bereichern, so schwebend und profund gelang dies im letzten Jahr einem anderen, viel zu wenig wahrgenommenen,  Meisterstück made in Britain: „Tunng presents Dead Club“. Das Album ist nicht nur eine fesselnde, vielschichtige Auseinandersetzung mit dem Tod, es gibt dazu auch einen nicht weniger interessanten Podcast. Wäre ich Musiklehrer, stände dieses Album in meinem Unterrichtsplan, wäre ich Philosophie- oder Englischlehrer, ebenso.)

Robert, „Comicopera“ enthält einige Parallen zu Bob Dylans „Modern Times“: die Figuren der Lieder sichten letzte Spuren von Liebe, streunen durch die Schlachtfelder der Gegenwart und träumen schlussendlich alten Utopien hinterher.

Das Album kenne ich nicht, aber vor kurzem hörte ich mir einige Male Dylans Blood On The Tracks an, ein spukiges  Werk! Der Jazz prägte mich aber viel mehr als die Rockmusik der Sechziger und Siebziger Jahre. Denke ich an den Summer Of Love zurück, sehe ich erst mal nur den letzten Zug nach West Dulwich und einen leeren Kühlschrank vor mir.

„Lost In Noise“ heisst der erste Akt deiner gar nicht nach Oper klingenden „Comic Opera“. Der Rausch der Liebe ist  oft nurmehr ein Rauschen: in dem Song „A.W.O.L.“ sendet ein altes Metronom letzte Zeitzeichen … 

… und es funktioniert kaum noch richtig, pumpt wie ein altes Herz. Der Titel bezieht sich auf das Verbrechen desertierender Soldaten: „absent without leave“. Alfie und ich kennen mittlerweile einige Witwen, die nach dem Verlust ihrer Partner ihr Leben neu konstruieren. Die freundlichen Geister um sie herum wirken gleichzeitig desorientierend und beruhigend.

Auch der Jazz geistert durch deine Songs auf eine seltsame Weise. Sie docken dabei an keiner bestimmten Ära an. Nur wenige Musiker der Popgeschichte sind so eigenwillig mit dem Jazz umgegangen, mir fallen da noch die späten Talk Talk und Joni Mitchell ein – da gab es nicht diese aalglatten gefühlsechten Imitate.

Imitation ist langweilig. Joni Mitchell wählte einen sehr persönlichen Zugang zum Jazz für ihr Album Mingus. Selbst als sie den Evergreen des schwarzen Bassisten sang, „Goodbye Pork Pie Hat“, folgte sie ihrer eigenen Stimme und entfernte sich ein Stück von dem Original. Trotz meiner Liebe zum Jazz kommt mir die amerikanische Musik des 20. Jahrhunderts oft so fremd vor wie die Musik von Aliens. Bei der rhyhtm section im Jazz mochte ich immer den Puls und die vieldeutigen Basslinien. Die rhythmische Basis wurde oft nur angedeutet, wie das Rauschen von Blättern im Wind. Ich suche gerne nach neuen perkussiven Farben für einfache melodische Linien.

Das Saxofon von Gilad Atzmon und die Posaune von Annie Whitehead klingen rau und intim. Da ist bei aller Songfinesse nichts Veredeltes im Spiel. Das gilt auch für dein Trompetenspiel. 

Ich bin  letztlich ein altmodischer Popmusiker. Die Trompete habe ich anfangs zu alten Platten von Cole Porter gespielt, und dann, um ein Stück weit die Höhen zurück zu erobern, die meiner Stimme abhanden gekommen sind. Jetzt sind meine Helden alle tot, Don Cherry, Miles, Mongezi Feza, sie können nicht mehr beleidigt sein. Im übrigen hat das Spiel alter Trompetenmeister meine Art zu singen mehr beeinflusst als irgendeine andere Stimme.

Die Ohrwurm-Melodie  „Just As You Are“, die Du mit Monica Vasconcelos vorträgst, klingt wie ein verlorener Song von Burt Bacharach …

Wenn es da eine Anspielung gibt, ist es wohl die früheste amerikanische Folkmusik. Man könnte Spuren von Gospel und Country ausfindig machen. Während der Aufnahmen in Phil Manzaneras Studio entedeckte ich Duette von Bob Dylan und Johnny Cash, die mich sehr berührten –  der jüdische Intellektuelle und der Südstaatenrocker mit dem guten Herzen …

Nachdem du in den Songs „A Beautiful War“ und „Out Of The Blue“ abwechselnd in die Haut von Attentäters und Opfers geschlüpft bist, hört man deine Stimme im dritten Akt der „Comic Opera“ nur noch spanische und italienische Texte singen.    

Für mich sind diese letzten Stücke und Songs ein Bündel von möglichen „Exit“-Strategien in einer unerträglich brutalen Welt. Da bin ich offen für Sinnsuche, für Bedeutungsreste, für jeden Lichtblick. Ich mochte die ergreifende Melodie von  „Del Mundo“; der Song basiert aber auf der mystischen, geradezu feminstisch anmutenden Weltsicht eines katholischen Komponisten. Da spukte wohl in jungen Jahren in seinem Kopf die Idee rum, daß wir es mit einer Erdenmutter besser haben würden als mit einem männlichen Gott.

Wenn du „Hasta Siempre“ von Carlos Puebla interpretierst, klingt die alte Utopie revolutionärer Ideale an. Und wo ist der Ausgang bei Federico Lorcas „Cancion De Julietta“, einem seltsam dunklen Text voller Weltferne? 

Diese dunklen Träume sind nicht immer nur alptraumhaft, sie öffnen auch eine neue Landschaft aus verstörenden Bildern. Und das macht Lorca oft. Oft sind seine Motive gleichsam unter Wassser angesiedelt, in einem Leben unter der der Oberfläche des  Ozeans. Tief unten. Das spricht mich sehr an, denn diese Zonen stelle ich mir oft vor, seit der Zeit, in der mein Album „Rock Bottom“ entstand. Mit meinem Geist scheine ich einmal dort gewesen zu sein, auf eine Weise, die ich nicht weiter erklären kann.

 

(mein letztes Interview mit Robert Wyatt, aus dem Jahr des Erscheinens von „Comicopera“ – ein Song aus „Comicopera“, oder „Shleep“, oder „Cuckooland“, oder „Rock Bottom“, oder „Old Rottenhat“, oder „Ruth Is Stranger Than Richard“, wird Teil der „Klanghorizonte am 18. 12. sein – alle gleichermassen empfehlenswert – „Rock Bottom“ habe ich unlängst rauf und runter gespielt.)

„Showtunes“ is smooth, cool, laid back and quite dreamy. Lazy even. It’s what Kurt Wagner does best – take you for a slow late night drive around less familiar territory. I’m in, and along for the ride.

(dylan37, The Guardian)

 

Like somebody’s mother, you sang the blues.“ Das erste Mal hörte ich den Namen Lambchop, als David Byrne in einem nun auch schon uralten Interview davon sprach, wie ihm das Album „How I Quit Smoking“ gefalle. Als jene Songs dann bei mir landeten, ahnte ich, das würde eine neue Lieblingsband. Der ehemalige Fliesenleger – und eine Band wie einen Malkasten einsetzen. Seitdem besorgte ich mir jedes Album. Vor Jahren wurde „What Another Man Spills“ für eine Vinyl-Ausgabe neu remastert, und dieses Remaster war so unheimlich gut, dass das Album zwei Wochen meinen Plattenteller blockierte.

Is A Woman“ galt früh als Klassiker, „Nixon“ als ihr vielleicht berühmtestes Album, und „Damaged“ war lange Zeit mein heimlicher Favorit. 1998 erlebte ich Lambchop erstmals live, in Camden, ich brachte dir ein Bier von der Bar, und hinterher gingen wir durch halb London. „Mastermind“ Kurt W. hörte nie auf, neue Wege zu beschreiten, und als er begann, die eigene Stimme zu verfremden, mit „FLOTUS“, musste ich nicht überredet werden – Effekte sind bei Lambchop keiner Mode geschuldet.

Und nun also „Showtunes“. Ein Wunderwerk, und wenn ich die gute halbe Stunde höre, etwa auf weissem Vinyl mit 45 Umdrehungen pro Minute, gibt es keinen überflüssigen Moment – all diese Samples, akustischen Vignetten, dunklen Winkel, Midi-Verwandlungen, Murmelmelodien etc. fesseln und entfesseln mich ohne Ende. Von den lyrics und dem Hund auf dem Cover ganz zu schweigen. Wie Kurt Wagner Motive des Erhabenen (Oper, Broadway, Sinatra)  in eine erfüllte Leere laufen lässt. „Maybe I’ll break into the movies / Become a star upon the screen / And blow a kiss to a song.“

Flüchtig gehört, könnte „Showtunes“ arg fragmentiert wirken (ein wildes Puzzle verlorener Momente aus verlorener Zeit), dabei ist es formvollendet. Man stelle es ins Plattentegal neben „Mark Hollis“, „Trio Tapestry“ (das erste Album), „The Marble Index“,  „Open, to Love“, „Nerve Net“, „I Trawl The Megahertz“, „Music For A New Society“, „You Want It Darker“, und Jacques Brels letztem Studioalbum, das mit den Wolken und dem blauen Himmel. In genau diesen Regionen bewegt es sich, und bleibt doch ganz bei sich. „It‘s so hard / the air has second thoughts.“ 

 

 


 
 

 

soundtrack: pat metheny – „above the treetops“

 

Ich weiß ja auch ohne xxx und ohne Innen, dass ich eine Frau bin. Ich weiß auch, dass unter meinen Geburtstagsgästen Frauen sind und dass bei der Polizei mutige Mädels beschäftigt sind. Ich stimme ausnahmsweise der schnoddrigschnauzigen Heidenreich zu, dass das Gendern die Sprache verhässlicht und ich wünsche mir zusammen mit Sloterdijk „dass dieser Irrsinn bald ein Ende haben soll.“

In der Sendung Klassik – Pop – et ceteraim Dlf, wunderte sich Wieland Speck (1951-), Berliner Filmfestival Berater, der heute durch die Sendung führen durfte, über die junge Generation, die auf einer irrwitzigen Geschlechtersuche und -orientierung ist. Das sei ja nun schon dagewesen, sagen wir mal: it was Rosa von Praunheim time.

 

Hier nun seine mich beglückende Playlist:

 

Lotte Lenya: Das Lied von der harten Nuss

Steve Winwood: I‘m à man

The Rolling Stones: Mother‘s Little helper

The Kinks: Lola

George Harrison: My Sweet Lord

David Bowie: Sound and Vision

Nina Hagen: Gretchen

Malaria!: Von hinten

Isolation Berlin: Serotonin

Der Plan: Man leidet herrlich

 


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