Es gibt kaum bessere Entertainer und Reiseführer als Stuart Baker, wenn es um die Jagd nach verlorenen Schätzen der Reggaemusik geht. Zumindest in jenen Jahren war er das, als er Coxsone Dodd besuchte. Ein Indiana Jones im Musikbusiness, gerade mehr mit kubanischen Ausgrabungen befasst.
„Es ist meine Erfahrung, dass ich die Musik einer anderen Kultur und einer anderen Zeit genauso genießen kann, wie Musik aus dem heutigen England. Hermann Hesse kann für einen 16-jährigen englischen Jugendlichen genauso spannend sein wie ein brandneuer Roman. Es geht halt um die Weise, wie man eine Umgebung präsentiert, die sich außerhalb deiner eigenen, gewohnten Kultur befindet. Und das ist die Freude daran, eine Plattenfirma wie Soul Jazz Records zu haben.“
Das erzählte mir Stuart mal vor Jahren, und brachte damit die Lust am Fremden auf den Punkt. Die Art von Fremde, in der man sich wiederfinden kann. Wenn man sich das Studio One-Reissue-Programm von Soul Jazz Records ansieht, wie ich es jüngst tat, bei der Vorbereitung zu meiner „Rhapsody in Dub“ in den Klanghorizonten, wird klar, dass das Londoner Label eine unglaubliche Anzahl von Studio One-Compilations herausgebracht hat. Weinregale sind meist sehr viel überschaubarer.