Vorsichtig schlug ich die Decke und das Laken beiseite und kroch ins Bett. Sofort kam es mir so vor, als würde ich versinken. Nicht die allerbeste Matraze, dachte ich. Ich sank tiefer und tiefer, es schien fast, als würde das Versinken nie ein Ende haben. Irgendwann war die Elastiziät dann aber doch erschöpft, und die Kuhle in der Matraze war so tief, dass es tiefer nicht mehr ging. Doch die eigenartige Empfindung des Immer-tiefer-Sinkens blieb. Das muss wohl eine Art Sinnestäuschung sein, dachte ich. Aber egal, wie mies die Qualität einer Matraze ist, letztendlich ist am Boden, auf dem das Bett steht, Schluss. Dann kann man nicht noch tiefer sinken.(Maarten `T Hart, Der Nachtstimmer)
Man liest nur ein, zwei Sätze und beginnt sogleich zu schmunzeln. Was will man mehr? Als Romanlesephobiker lese ich das Buch sehr langsam und es wird mich vermutlich bis ins nächste Jahrtausend begleiten. Schneckentempo, so to speak. An einer Stelle ist die Rede von Bileams Eselin, sie stellt sich stur und wird geschlagen, will überhaupt nicht weiter gehen. Das erinnert an die eigene Aufmerksamkeit, die sich auch zuweilen quer stellt, wenn das Objekt des Interesses anscheinend kein lohnendes Ziel bietet, um weiter voranzuschreiten: Stichwort Fernsehserien. Ich konstatierte ja schon immer: es ist genau das von Interesse, was einen interessiert. The very thing, said Krishnamurti. Bücher wie das von Maarten `T Hart stimmen vergnüglich und ziehen mitten ins Leben hinein, sie machen Lust auf Sprache und auf Schreiben. Und ja, es herrscht die gute Laune! Oder wie ein gewisser Mister Harrison mal sang: „Here comes the sun.“