Es ist immer schön, wenn man dem lieben Gott, den es nicht gibt, einen Tag stehlen kann. Ich bin heute sehr früh aus dem Bett gefallen, und nach dem Beeren-Müsli hatte ich grosse Lust auf ein paar Vormittagsstunden voller Vinyl-Abenteuer. Welche Alben ziehen mich gerade magnetisch an, das war die Frage. Ich blickte in meiner elektrischen Höhle herum, und traf eine Wahl von Platte zu Platte. Die einzige Regel war: jedes Album sollte eine komplett andere Welt öffnen. Zuerst hörte ich das Album, das gestern mit der Post kam, und das Pharoah Sanders einst im Leihwagen an der Ostküste der USA hörte, und der Initialpunkt war, Sam Shephard zu kontakten: „Elaenia“. Danach eine Tasse grünen Tee aus Korea, und folgende Alben drehten sich, bescherten mir flow auf flow auf flow auf flow auf flow: Dead Can Dance: Aion, Zazou/Bikaye/Cy1: Noir et Blanc (hier habe ich aufgedreht, da ist sicher meine Nachbarin aus dem Bett gefallen, aber sie hat ein grosses Herz und viel Humor), Keith Jarrett & Jack DeJohnette: Ruta and Daitya, Dadawah: Peace and Love (one of my fave reggae albums, with deep dyabinghi), Muddy Waters: Folk Singer (Aufnahmejahr: 1964. Wenn mir jemand ein Blues-Album mit einem ähnlich überragenden Sound (und zugleich solcher Qualität) nennen kann, wäre ich dankbar, mir fällt nur die SACD-Version von Jon Lee Hookers einzigem Impulse-Records-Album ein, „It Serve You Right To Suffer“).