Der Reggae scheint manchem so limitiert zu sein wie der Blues, aber weder ist der Blues limitiert, trotz seines 12-Takt-Schemas, noch der Reggae, der tatsächlich in seiner langen Historie Horizont um Horizont freilegte. Ich verstehe die Hartnäckigkeit, mit der einige als Journalisten getarnte Reggae-Lover die entlegendsten Dub-Mixe ausfindig machen, oder sich auf die Suche verschwundener Roots-Schätze machen. Es gibt immer wieder grossartige Editionen wie diese drei LPs/CDs umfassende Zeitreise in die späten Siebziger Jahre. Von „Culture“. Absolute Klasse. Instrumentaltechnisch brilliant, aber immer mit der vollen Ladung Emotion. Und rund um das Versinken in diese Musik dann mal die zwei Filme von Steve McQueen als DVD anschauen, „Lovers Rock“, und „Alex Wheatle“. Man wird sie wieder und wieder sehen wollen, wenn man Reggae liebt und, wie hier, in London landet, once upon a time.
„Dies ist wirklich ein exzellentes Set von erstklassigem Roots Reggae, direkt aus den 1970er Jahren, mit musikalischem Talent, lyrischem Verständnis und Energie zum Verbrennen. Die Dubs sind vielleicht nicht die wildesten Sound-Exkursionen aller Zeiten, aber sie werden reibungslos ausgeführt und funktionieren extrem gut, da sie natürlich zu den Songs passen. Culture waren in den späten 1970er Jahren auf dem Höhepunkt ihrer Kräfte, als sie wohl der heißeste neue Act in der Reggae-Szene waren, und die Stärke ihrer Kompositionen und gesanglichen Fähigkeiten werden hier klar dargestellt. Wenn Sie bisher nur Two Sevens Clash zu hören bekamen, ist dies der ideale nächste Schritt.“
(Ian Canty, Louderthanwar, translated by D.L.)