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2021 6 Apr

An instant classic

von: Michael Engelbrecht Filed under: Blog | TB | Comments off

1 – STATEMENT –  I like to announce an instant jazz (or whatever you may call it) classic. Not really instant. It took a while, and then it blew me away, this album of Floating Points aka Sam Shephard, Pharoah Sanders and The London Symphony Orchestra. „Promises“ is will be in my top 5 of 2021. I listened to it on the highest dune of my northern island, I listened to it inside a deserted beach chair at the sea, after midnight, with crushing waves adding the fourth element to a mélange of archetypal  jazz, modern classical  & electronica. I listened to it at home, and it felt like a homecoming horizon.

 

2 – DETAILS – Die einzelnen Teile von „Promises“ fliessen nahezu nahtlos ineinander über, aber einmal geschieht etwas, dass diese Organik bricht. Was passiert da in der Schlusssequenz von „Movement 8“? Es ist etwas, das man so ähnlich schon gehört hat auf dem Klassiker der Band „Love“, und auf „Laughing Stock“ von Talk Talk. Ein unerwartetes Einreissen der Musik, als hätte ein Stromschlag ihr Weiterklingen verhindert. Ein wie aus heiterem Himmel fallender Vorhang. Hier, auf „Promises“, kommt diese Störung daher wie ein Störsound, und kurz fürchtet man einen Kapitalschaden der eigenen Lautsprecher. (Nicht, dass ich hier auf ein Mängelexemplar reinfalle, und da einen Sinn hineindichte, den es gar nicht gibt.) Diese „Verstörung“ ist eine recht tollkühne Idee, und wenn sich die Entstehung dieser Grosskomposition von Sam Shephard tatsächlich über fünf Jahre hingezogen hat, hatte er genug Zeit, über diesen Showdown der achten Bewegung nachzudenken.

 

3 – HISTORY –  Die Achtziger Jahre waren sicher nicht Miles Davis’ kreativste Dekade. Seine Popularität stieg, sein Spiel wurde gefälliger. Eine Ausnahme, vielleicht, das  Album „Tutu“, produziert von Bass-Mann Marcus Miller. Keyboards, Sequencing, Dub-Effekte, Drum-Maschinen und Tonalitäten, die oft die Helligkeit und Schärfe der Fairlight-Ära hatten: ein harter Sound, dem man aufnahmetechnische Brillianz bescheingen kann. Es ist das einzige Album von Miles Davis, aus jener Dekade, von dem ich glaube, dass ich es zuweilen noch sehr gerne hören würde. Ich mochte die Härte. Das Strahlen. Die Grooves. Brian Eno mochte es gar nicht: er empfand den Trompetenklang als geradezu „rechtwinklig eingekastelt, verschraubt, vernietet“. Er liebte weitaus mehr die Weite von „He Loved Him Madly“: Teo Macero schuf damals ein geisterhaftes Ambiente, eine fliessende Landschaft für die Trompetensounds des Meisters, der diese Schattenwelt selbst noch mit verhuschten Orgeltupfern verstärkte. Die Liebeserklärung an Duke Ellington findet sich auf dem Doppelalbum „Get Up With It“. Ich bin mir ziemlich sicher, dass Brian Eno in diesen Tagen „Promises“ von „Floating Points“ hören – und begeistert sein wird. Alles andere würde mich wundern.

 

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