Manafonistas

on life, music etc beyond mainstream

2021 15 Mrz.

Ein kleines Musikrätsel

von: Michael Engelbrecht Filed under: Blog | TB | Tags:  | 7 Comments

Ich mag diese Platte total gerne. Ursprünglich als Soloalbum eines nicht ganz unbekannten Musikers gedacht (der einst in den 80ern die Sahne auf die Torte eines Hits einer singenden Schmalzlocke zauberte), wird sie bei denen, die diesen Meister seines Instruments kennen, wahlweise für Irritation / Faszination sorgen. Es ist zurecht ein Duo-Album geworden, ausgestattet mit einer raffinierten Portion Jazz. Rein instrumental, fragmentiert, in Sekunden höllisch funky & dann wieder seltsam verloren. Das Gebräu weigert sich strikt, einem steten Groove zu folgen, wechselt nahtlos von einem halluzinatorischen Halbstil zum anderen. Das Spiel der Akteure ist sowohl abenteuerlich als auch strukturiert, und das überraschende, wohltuende Resultat hätte auch eine Veröffentlichung verdient gehabt auf Enos Obscure-Label aus den 70ern. Es wäre Obscure No. 11 gewesen. Nur ist eben eine Neuheit, und das Cover setzt genauso auf Unauffälligkeit wie der Titel dieser Langspielplatte. Die Frage ist: um welches Opus handelt es sich hier? Die Antwort wird nicht wirklich weiterhelfen, denn die Musik bleibt ein Rätsel. Wie Lana Del Ray.

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7 Comments

  1. Olaf Westfeld:

    Pino Palladino w/ Blake Mills?!

  2. Michael Engelbrecht:

    How did you find out. Erzähl!
    Yes: NOTES WITH ATTACHMENTS.
    In my ears, a really great album.

  3. Olaf Westfeld:

    NOTES WITH ATTACHMENT war bei mir auch schon auf dem Radar aufgetaucht, ein, zwei Stücke liefen auch schon mal nebenbei über Spotify. Die „singende Schmalzlocke“, Paul Young, war dann tatsächlich der Schlüssel:)

  4. Michael Engelbrecht:

    Ein treffender Satz von Tim Clarke:

    „The album certainly leaves you with a sense of dislocation and déjà vu, as if hearing musical avenues open, meander deliciously, then abruptly slam shut. It’s disorientating, surprising, at times deeply funky, and often very beautiful.“

  5. Lorenz:

    Olaf war einfach schneller. Seit „mutable set“ bin ich Blake Mills Fan und verfolge was er so macht. Paul Young … ich glaube Harald Schmidt war es der mal den Netten Spruch brachte: „Ich wusste gar nicht, dass Rex Gildo jetzt auch englisch singt.“

  6. ijb:

    Das Album von Pino und Blake ist mir auch schon über den Weg gelaufen. Irgendwo hatte ich eine sympathische Besprechung gelesen und dann mal zwei, drei Stücke digital angehört. Ich muss dem auf jeden Fall noch mehr Aufmerksamkeit schenken.

    Paul Young kenne ich eigentlich gar nicht (der hatte einen Hit, den man immer erkennt, glaube ich… „Hungry Eyes“? Ich würde ihn aber vermutlich weder visuell noch akustisch erkennen…)
    Palladino allerdings kenne ich namentlich schon lange von Elton Johns [Puh, keine Schmalzlocke ;-) ] Album zwischen Mitte der 80er und Anfang der 90er, von Paul Simon, Joan Armatrading und D’Angelo. Auf Don Henleys Hitalbum „Building the Perfect Beast“ spielt er auch mit.

    Und Blake Mills war doch irgendwie an einigen Aufnahmen von Fiona Apple beteiligt. Genaueres weiß ich hier allerdings nicht.

  7. Olaf Westfeld:

    Ich glaube, Blake Mills hat auch am letzten Dylan Album mitgewerkelt. Mir war „Mutable Set“ letztes Jahr zu teuer, ist aber bestimmt ein gutes Album. Paul Young mochte ich als ca. 10jähriger, weil meine große Schwester den toll fand. Vor ein paar Jahren habe ich mal auf YouTube gesehen, wie Palladino die Bassline von „Every Time You Go Away“ gebaut/gespielt hat – daran habe ich mich erinnert, als ich von der 80er Schmalzlocke las.


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