Manafonistas

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2021 13 Mrz.

Ein kleiner Beitrag zur Chaospraxis

von: Michael Engelbrecht Filed under: Blog | TB | 1 Comment

Man sollte doch vorsichtig sein, wenn man diverse Formen existenziellen Elends „gegenrechnet“. Als könnte man die steigenden Suizidraten und die steigende Zahl von Depressionen als Argument für kontrollierte Öffnungen verwenden! Die sich als zunehmend unkontrollierbar entpuppen. Recherchen in NRW haben ergeben, dass die Schulen miserabel vorbereitet sind, was die Praxis von Schnelltests, angemessenen Räumlichkeiten, Sicherung von Sicherheitsabständen, etc. angeht. Geht man davon aus, dass die B.1.1.7-Zahlen weiterhin so steigen, ist laut RKI in der Woche ab dem 5. April »mit Fallzahlen über dem Niveau von Weihnachten« zu rechnen. Konkret schätzt das RKI für die Woche ab dem 12. April eine Sieben-Tage-Inzidenz im Bereich zwischen 220 und mehr als 500. Die mittlere Schätzung liegt bei 350 pro 100.000 Menschen. Das entspricht gut 41.000 gemeldeten Coronafällen pro Tag. Kürzliche Öffnungen und Lockerungen sind bei diesem Blick in die Zukunft nicht eingepreist, wie Der Spiegel es deutlich sagt. Und man halte sich ganz sachte vor Augen, was durch die Öffnungen der Schulen zwei Wochen vor den Osterferien in Gang gesetzt wird (s.o.). Es gehört zum Drama dieser Pandemie in Deutschland, dass jetzt langsam fast alles schiefläuft, was schieflaufen kann. Das Murphy-Prinzip. Und statt zu lernen von den USA (unter Biden), von Israel, sogar England, was die Impfpolitik betrifft, greift hier seit Wochen ein logistisches Wirrwarr um sich, das das Bild von Deutschen als Organisationsgenies ad absurdum führt. Zum Schwarzsehen hat keiner Grund, wenn er nach Australien oder Neuseeland (mit ihrer rigorosen Handhabung einer klugen, verdammt klugen Zero Covid-Politik) übersiedeln kann. Kann halt kaum einer. Es geht von Lockdown zu Lockdown, von einem Stotterrhythmus zum nächsten. Was die eingangs zitierten Depressionen und Erschöpfungszustände chronisch werden lässt. Bald sind auch die Ü-40-Menschen vermehrt auf Intensivstationen, wie vermutet wird, dramatische Verläufe gehen bei den Alten aus bekannten Gründen sachte zurück. Auf seine Weise ist das Virus in seiner tückischen Mutationsfähigkeit „intelligenter“ als all die supervernetzten Zeitgenossen und ihre Aufrufe zu massvollen Öffnungen. Als wäre die brasilianische Variante hier nicht bald anzutreffen! Und das im sog. Superwahljahr. Laschet gibt schon jetzt den Weihnachtsmann. Wie sagte er vor ein paar Wochen, grundgütig in die Kamera lächelnd wie einst Doc Welby auf Hausbesuch: „Es dauert noch ein paar Tage.“ Aber was regen wir uns auf. Schon Hans Magnus Enzenberger schrieb in einem Prosagedicht, dass die Toten ohnehin in der Mehrheit seien. Und  Leben, so schrieb Michel De Montaigne, heisst schliesslich sterben lernen. Aber bitte nicht die Art von Sterben, die von politischer und sozialer Wirrnis befeuert wird.

 

Über 73000  Corona-Tote. In Deutschland.  Es ist ethisch hochproblematisch, zu implizieren, die „Alten“ sterben sowieso : die sog. „Alten“  hätten noch  gut zehn Jahre oder mehr leben können. Durch die neuen Mutationen verändert sich das Bild wieder, weil auch „Jüngere“ die Intensivstationen füllen werden. Bekanntermassen ist die britische Mutation mittlerweile am weitesten verbreitet und ansteckender. 

 

AKTUELL: 14.3.2021. Im Kreis Düren liegt die Inzidenz über 100. Ein Antrag des Kreises Düren, die Schule geschlossen  zu halten, wurde von der NRW-Landesregierung abgelehnt. Wahnsinn. Dass Frau Gebauer eine komplett inkompetente Bildungsministerin ist, ist schon lange bekannt. In vielen betroffenen Familien regt sich massiver Widerstand.

 

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1 Comment

  1. Michael Engelbrecht:

    Intensivmediziner fordern sofortige Rückkehr zum Lockdown. Und das mit verdammt guten Gründen.

    So wie wie Politik sich gerade anstellt, werden wir Italien im April in den dritten Lockdown folgen.

    https://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/corona-intensivaerzte-fordern-sofortige-rueckkehr-zum-lockdown-in-deutschland-a-720faa60-e4c9-474c-b5d0-8ef4c3209058


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