Manafonistas

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2021 26 Feb

Shai Maestro: Human

von: Hans-Dieter Klinger Filed under: Blog | TB | Comments off

 

 


Als ich “Human” zum ersten Mal anhörte, ist mir etwas widerfahren, das mir nicht mehr oft widerfährt. Ich war sofort gefangen von der verzaubernden Musik und das Album wurde gleichsam mein täglich Brot. Nicht mehr oft … Früher – ja, wann war das? – war es anders. Jetzt habe ich beschlossen, wieder wie einst lang und tief in ein Album zu tauchen von dem ich spüre, dass viele fortwirkende Kostbarkeiten zu entdecken sind. Danke Shai!


Noch bevor ich den ersten Ton hörte, sprach der Albumtitel zu mir mehr als sonst üblich. “Human” – genau das empfand ich als wir im November 2019 sein Trio in Nürnberg erlebten. Shai hatte noch keine Taste berührt, nur ein paar Worte an die Zuhörer gerichtet … Was für eine wunderbare Ausstrahlung, die dann zu Tönen und Klängen wurde. All das wird bei mir wieder wachgerufen mit dem jüngsten Album. Das Trio ist erweitert zum Quartett. Philip Dizack ist dabei, ein mir unbekannter trumpet player. Er spielt ein Instrument, das durch menschlichen Odem zum Klingen gebracht wird.

 

Dieses Album ist ein ganz besonderes für mich. Wir haben den unglaublichen Trompeter Philip Dizack in unsere Familie aufgenommen, und das hat uns unendlich viele neue Möglichkeiten eröffnet, sowohl auf der Kompositions- als auch auf der Performance-Seite. Philip, Jorge Roeder und Ofri Nehemya haben sich bei diesem Album wirklich selbst übertroffen und das Ergebnis ist etwas, auf das ich sehr stolz bin. Es war mir eine Ehre und ein Privileg, wieder einmal mit Manfred Eicher zusammenzuarbeiten, dessen Einfluss nicht nur während der Aufnahmen, sondern auch während des Komponierens und Schreibens der neuen Songs zu spüren war, was mindestens ein Jahr dauerte.  

(Shai Maestro)


Mir gefallen alle Stücke des Albums. Mit “The Thief’s Dream” wird Kontinuität zum vorangegangenen Album “The Dream Thief” beschworen. “Mystery and Illusions” ist ein höchst abwechslungsreiches Stück aufgrund seiner formalen Freiheit. Zwei besondere Lieblinge habe ich. “GG” beginnt mit einer Ostinatofigur der sich eine verführerische Melodie zugesellt. Hier scheint kaum improvisiert zu werden, denn Philip und Shai spielen die Melodielinie im unisono, soon they
Follow a Crooked Path … bei Keith Jarrett steht in Klammer (Though It Be Longer) – ich würde hier (And You Will be Surprised) ergänzen. Herrlich die Hommage an Hank Jones und Charlie Haden “Hank and Jones” und an “Ima (For Talma Maestro)”, wohl für seine Mama.

 

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