Die unbestrittene „Königin des Lovers Rock“, Carroll Thompson, war eine der ersten britischen Reggae-Sängerinnen, die ihr eigenes Material schrieb und produzierte. Aus Letchworth in Hertfordshire stammend, wuchs sie mit den Ska-, Vocal Jazz- und Rocksteady-Alben ihrer Großmutter auf und sang als Backgroundsängerin in Gruppen wie Imagination, bevor sie eine Solokarriere einschlug und 1980 mit I’m So Sorry und im folgenden Jahr mit Simply In Love die Nummer 1 im britischen Reggae erreichte. Beide stammen aus eigener Feder und sind auf diesem Debütalbum von 1981 enthalten, das zusammen mit Anthony ‚Chips‘ Richards produziert wurde. Soul yjazz Records hat das Album als Schallplatte vor zwei Jahren neu aufgelegt. Liebe hin, Liebe her, diese Platte tut einfach saugut. Da würde wohl mancher Deutschlehrer jetzt einen roten Strich dran machen und „Ausdruck“ vermerken. Also, dann schreibe ich es mal so: „Liebe hin, Liebe her, diese Scheibe ist ein sanfter Killer, Alter.“ Und, ähem. Die lyrics taugen nicht für die Oberstufe, sie taugen für immer. Einfach nur „romance at its finest, no studio magic, no dub wizardry, no remix adventures. Just a an easy labour of love“ (Nick Brason).
Darren Hayman hat dieses Album nie losgelassen, er bemerkt dazu: „Dieses Album hüllt mich ein, so wie Carrolls Pelzjacke sie auf dem Cover einhüllt. Dieses Album nimmt sich meiner an und führt mich nach Hause. Alles ist rund und wohltuend. Alles ist wie ein warmes Brötchen. Wenn du du aus der Liebe gefallen bist, lässt dich dieses Album wieder hineinfallen. Wenn ich es auflege, winke ich mit dem Kopf herum und schließe die Augen. Jedes Mal, wenn Carroll live spielt, habe ich zu viel Angst, sie zu sehen. Ich liebe sie zu sehr.“