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Bevor vor vielen Jahren das Manafonisten-Treffen auf Sylt stattfand, kontaktete ich ein norwegisches Duo aus der free improv-Szene, das sich „The Sheriffs of Nothingness“ nannte. Sie bekundeten grosses Interesse an meiner Idee, vor den Manafonisten aufzutreten, direkt am Meer, an einem Strand in Rantum. Als es konkret wurde, kamen sie mir beim Preis entgegen, und es deutete vieles darauf hin, dass Sylt ein ziemlich wildes Konzert erleben sollte, fernab gediegener kultureller Übereinkünfte. Das Duo machte seinem Namen nämlich alle Ehre. Natürlich wäre ein kleiner Artikel in der Inselgazette erschienen, und hätte den kleinen Kreis der Zuhörer um einiges vergrössert. Dass es letztlich nicht stattfand, lag einfach darin, dass sich einfach zu wenige Manas für ihre Musik erwärmen konnten. Ich mochte die Vorstellung, wie die Sounds von Wind und Wellen sich mit den Violinen- und Violatönen vermischt hätten. Aber nur bei wenigen wäre wohl der Funke übergesprungen, und etwas Berauschendes entstanden. Andererseits – wer weiss?!
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Ich liebte Diana Ross und „The Supremes“. Wenn die Anfangsakkorde von „Stoned Love“ einsetzen, ist das so sinnlich. Es ist wie ein Orgasmus. Man kann die Wellen der Emotionen spüren, die aus dem Song kommen. Es ist, als ob du da stehst und das Meer über dich kommt … you’re getting embraced by an electronic sea of vibes … Ich kaufte früher die Motown-Compilations, vielleicht habe ich ihn auf einer davon gehört. Du lagst im Bett, hattest die Kopfhörer auf und dachtest, das ist einfach unglaublich. Es war einfach eine erstaunliche, gefühlvolle Erfahrung. „Stoned Love“ ist wie eine Verführung.
(Steve Diggle, once upon a time member of punk pioneers Buzzocks)