Manafonistas

on life, music etc beyond mainstream

2020 25 Okt

„Wander“

von: Michael Engelbrecht Filed under: Blog | TB | 5 Comments

 

Even without some explicit elegies, there’s a sense Morby is permanently watching something sink into the horizon, suspending what’s left in beautiful songwriting amber.“ Da hat Victoria recht, und wie es sich für ein Album voller Horizonte gehört, findet sich auf Kevin Morbys neuem Album „Sundowner“ auch ein hinreissender Highway-Song. Der ist so gut, dass er sich in manche manafonistische Top-Ten-Charts des Jahres mühelos einreihen könnte. Bom bom, bom bom, dieser perkussive Gesang, den die Frau seines Herzens da mitklopft. Das Video ist ziemlich gut, Kevin ist verliebt in diese Sängerin, die Ingo, erinnere ich mich, sehr mag, sie verbringen in der Prairie eine verdammt gute Zeit, es gibt einen wunderbaren Neil Young-Moment, und der Ford trägt pures Himmelblau. Meist ist er hier nur mit Gitarre und Mellotron am Start, und für einen Verliebten schwingt viel verlöschendes Leben mit, was wunder, in diesen Zeiten. Manche bemäkeln, „Wander“ wäre einfach zu kurz geraten, aber, bitte schön, der Song ist länger als „Summer in the City“ von The Lovin‘ Spoonful, und wäre dies eine Zeit für heimliche Hits, „Wander“ würde so manche Jukebox am Ende der Welt im repeat-Modus vorfinden.

 

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5 Comments

  1. Michael Engelbrecht:

    Ah, okay, Summer in the City ist doch länger, so what …

    Brevity is the essence of magic.

    Frei nach Oscar Wilde.

  2. Martina Weber:

    Was für ein cooler Loop mit magischen Utensilien. Zufälligerweise habe ich gerade, bevor ich online ging, „As I Wander“ von Bill Callahan aus der zweiten Stunde der Klanghorizonte vom 17.10. nachgehört.

  3. Michael Engelbrecht:

    Ich überlege mir genau, ob ich ein Musikfilmchen poste. Ich habe den Song sicher schon zwölfmal „gedrückt“, immer mit dem Film. Und der herrlichste Moment ist für mich, wie sie bom bom bom bom macht und die Stimmperkussion spiegelt. Und so ein himmelblauer Pick-Up hat was. Und das Lied ist für mich das Beste auf dem Album, nicht alles zündet so, auch wenn andere Lieder mehr gravitas haben. Victoria Segal hat es gut ausgedrückt.

  4. Martina Weber:

    Bei diesen bom bom Momenten musste ich lachen, als ich sie zum ersten Mal sah. Das Video ist tricky. Es kommt irgendwie einfach daher, aber es hat mehrere Ebenen. Eine Landschaft, in der sich am Straßenrand kleine Metallgegenstände finden, die erst aussehen wie eine leere, weggeworfene offene Dose, aber es ist ein Kompass. Und den Mann mit dem roten Oberteil habe ich erst für einen Tramper gehalten, und ich dachte, sie überlegt, ob sie ihn mitnimmt. Aber er hat auch diesen Kompass und hält ihn gerade vor sich hin. Auf einer Ebene sind die beiden Verbündete. Und wohin ist ihr Kompass verschwunden? Sie legt ihn ins Handschuhfach, aber als sie es später öffnet, ist er nicht mehr da. Daraus entsteht die Poesie: Dass es nicht logisch ist. Und die anderen wunderbaren kleinen Utensilien im Auto, aufgefundene Schmuckstücke. Und, da schlug mein Herz etwas höher: der Kassettenrecorder.

  5. Olaf Westfeld:

    BoomBoom – BoomBoomBoom – BoomBoom.
    Großartig! – auch im Zusammenspiel von Musik und Bild – der goldene Kompass – ich hör das mir gleich noch mal an.
    BoomBoom – BoomBoomBoom – BoomBoom.


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