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2020 20 Okt

The World´s First Ghost

von: Martina Weber Filed under: Blog | TB | 2 Comments

 

The World´s First Ghost

(zur Erinnerung an Jason Molina (1973-2013)

 

Wir hatten nur ein paar Nächte
in seinen letzten paar Monaten im Land.
Ich dachte, er hätte kein Geld,
deshalb kaufte ich eine Kiste mit seinen alten CDs
(keine Ahnung, ob´s half) für den Plattenladen,
in dem ich damals gearbeitet habe.
Es gab diverse aufgedrehte Telefonate
(ne Menge Warron Zevon-Gespräch)
verworfene Pläne für Treffen.
Ein Gig oder zwei, tagsüber schon einige Bier,
und dann solche Geschenke wie ein Feuerwerk,
das Merle Haggard Songbuch,
ein altes Pendleton Shirt
(immer noch nicht getragen – schließlich hatte er fünf sechs …),
ein Lieblings-Gedichtband (Marvin Bell).
Ich hörte von seiner Plattenfirma,
dass er zurück nach Hause musste,
wasauch immer, wohinauchimmer das damals bedeutet hat.
Vielleicht ein Platz, an dem er nicht über sich selbst stürzen würde,
oder wenn, dann mit einer Landung auf weicherem Grund.
Das Land des Nichts-ist-umsonst,
sicherlich nicht Medikamente, und keine Sicherheit.
Er sang Oh Grace!

 

The poem is taken from Will Burn´s collection of poetry “Country Music” (2020). Translation: Martina Weber

Original poem see comment 1.

 

This entry was posted on Dienstag, 20. Oktober 2020 and is filed under "Blog". You can follow any responses to this entry with RSS 2.0. Both comments and pings are currently closed.

2 Comments

  1. Martina Weber:

    The World´s First Ghost

    (i.m. Jason Molina (1973-2013)

    We only had a handful of nights
    in his last handful of months in the country.
    I supposed he was broke
    so I bought a box of his old CDs
    (was that help?) for the record shop
    where I worked at the time.
    There were some agitated phone calls
    (lots of Warren Zevon talk)
    some scotched plans to meet up.
    A gig or two, a couple of daytime beers.
    And then gifts like that firework,
    the Merle Haggard Songbook,
    an old Pendleton shirt
    (still unworn – after all, he stood five six…),
    a favourite book of poems (Marvin Bell),
    I heard from his record label
    he´d had to move home,
    whatever, wherever, that meant by then.
    Perhaps a place where he wouldn´t fall over himself.
    Or if he did, could land on softer soil.
    The land of the nothing-for-free –
    certainly not medication, not security.
    Oh Grace!, he sang.

    The title The World´s First Ghost is taken from the Magnolia Electric Co song `O! Grace!`

  2. Michael Engelbrecht:

    Ich hoffe, Lajla setzt ihre Übersetzung eines anderen Gedichts dieses Lyrikbandes auch noch auf den Blog. Diese beiden Texte haben die nordamerikanische Zeitreise der letzten Klanghorizonte ungemein bereichert, und dafür gesorgt, dass die gespielten Stücke nicht wie ein reiner Flickenteppich wirkten, sondern näher aneinander rückten – Steve und Bobbie und Jason und Van Dyke.

    So, wie bei der Erinnerung von Jan R. an sein erstes Rypdal-Konzert, ist es immer eine Freude für mich, während einer Radionacht in die Sprache anderer zu schlüpfen – das ist so belebend wie grüner Tee.


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