Big Little Lies zählt zu den wenigen Highlights des TV-Erlebens jüngeren Datums. Meryl Streep: great acting, hart an der Schmerzgrenze, weil: that performed lady seemed to be a „psychopath“. Succession ist mein Champion. Ein Soundtrack aus überwiegend klassischer Musik, der an weihnachtliche Festtags-Stimmung denken liess, passte hier perfekt in das dekadente Ambiente einer familiären Medien-Bourgeoisie. Das in den Dialogen vorherrschende „Fuck off!“ gab dazu den idealen Kontrapunkt. Ja, diese Serie war ein Fest. Ansonsten war bei all der Streaming-Vielfalt „mediocre“ das Mantra: viel gut gemachtes Handwerk ohne erhebenden spirit. Alles sehr schön bunt hier. But David wants to fly! So schade, dass aus dem einst Besonderen schleichend das Gewöhnliche wird. Auch hier scheint Entropie zu wirken. Selbst Hochgelobtes und handwerklich Tadelloses „flutscht“ (Verbform von flow) oft nicht. Zeit, sich davon abzugrenzen. Apropos David, vor ein paar Tagen zeigte mir ein Regisseur mit grossem Namen, was man von einer guten Fernsehshow erwarten darf: dass sie auch die tiefsten Schichten des Unbewussten (Freuds „Es“) anrührt und auf die visuelle Reise mitnimmt. So wie die wundersamen Werke der Malerin Oda Jaune, jüngst beiläufig und neugierig entdeckt.