Manafonistas

on life, music etc beyond mainstream

2020 13 Okt

seasons since summer

von: Jochen Siemer Filed under: Blog | TB | Tags:  | 11 Comments

 

Big Little Lies zählt zu den wenigen Highlights des TV-Erlebens jüngeren Datums. Meryl Streep: great acting, hart an der Schmerzgrenze, weil: that performed lady seemed to be a „psychopath“. Succession ist mein Champion. Ein Soundtrack aus überwiegend klassischer Musik, der an weihnachtliche Festtags-Stimmung denken liess, passte hier perfekt in das dekadente Ambiente einer familiären Medien-Bourgeoisie. Das in den Dialogen vorherrschende „Fuck off!“ gab dazu den idealen Kontrapunkt. Ja, diese Serie war ein Fest. Ansonsten war bei all der Streaming-Vielfalt „mediocre“ das Mantra: viel gut gemachtes Handwerk ohne erhebenden spirit. Alles sehr schön bunt hier. But David wants to fly! So schade, dass aus dem einst Besonderen schleichend das Gewöhnliche wird. Auch hier scheint Entropie zu wirken. Selbst Hochgelobtes und handwerklich Tadelloses „flutscht“ (Verbform von flow) oft nicht. Zeit, sich davon abzugrenzen. Apropos David, vor ein paar Tagen zeigte mir ein Regisseur mit grossem Namen, was man von einer guten Fernsehshow erwarten darf: dass sie auch die tiefsten Schichten des Unbewussten (Freuds „Es“) anrührt und auf die visuelle Reise mitnimmt. So wie die wundersamen Werke der Malerin Oda Jaune, jüngst beiläufig und neugierig entdeckt.

 

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11 Comments

  1. Lajla:

    Oda Jaune, Gelb, den Namen gab ihr Immendorff, sie ist seine Witwe. Oda war in derselben Klasse wie mein Sohn. Ich konnte ihr manchmal beim Malen zusehen. Sie malt Bilder, die einen nie wieder loslassen. Das sind soghafte Begegnungen.

  2. Michael Engelbrecht:

    Wie hiess denn die Fernsehshow?

    BANSHEE: ziemlich hart, und Ingo hat die Serie hier ziemlich zerpflückt, bestimmte Muster herausgearbeitet, und das Weiterschauen eingestellt, wie du wahrscheinlich auch. Doch für mich bleibt es eine grossartige Serie, die eben auch in die Tiefe geht, neben manch anderem, was an BANSHEE herausragend ist.

  3. Jochen:

    Twin Peaks.

  4. Michael Engelbrecht:

    Twin Peaks, na dann: safe journey, oder bist du schon durch? Ich sah die berühmte erste Staffel 1989, 1990 herum, auf RTL oder SAT 1.

    Siehe auch

  5. Jochen:

    It´s The Return. Bin ganz am Anfang der achtzehn Episoden – on a slow long distance running. Wiedersehen nach dreissig Jahren. Hätte nicht gedacht, dass das so gut ist.

    Respect, Mr. Lynch!

  6. Michael Engelbrecht:

    Es ist unfassbar gut, auch weil es gegen Nostalgie anspielt.

    And, with a giant time gap in between, The Return definitely joins the ranks of purely excellent final seasons … I think you have to have the first season in mind to fully appreciate the wonders of The Return. And, yep. Season 1, unforgettable anyways!

  7. Olaf Westfeld:

    Devs hat mir auf vielen Ebenen sehr gut gefallen, vor allem die Bilder und der Einsatz von Musik, von bestimmten Stücken und Songs, die jede Episode grundieren – super.

    Ich fand das Ende dann nicht ganz überzeugend, aber das ist vielleicht auch etwas mäkelig. Den Rest habe ich leider nicht gesehen, Succession und The Return hätte ich auch Lust zu. Ganz unterhaltsam, aber auch nicht mehr, finde ich bis jetzt die gerade laufende Staffel von Babylon Berlin.

  8. Michael Engelbrecht:

    Ahm, ich habe gerade bei rottentomatoes nachgeschaut, zu DEVS, da sprang mich dieser Satz an:

    With Ex-Machina and Annihilation, it will surely be one of the most memorable streaks in recent history, establishing Garland — once and for all — as one of the foremost voices in modern sci-fi

    Okay – Ex Machina ist einer meiner Lieblingsfilme, und Annihilation auch sehr fesselnd.

    Leider nicht auf Blu Ray oder DVD erhältlich. Die Serie.

  9. Martina Weber:

    Ist eine Weile her, dass ich „Twin Peaks The Return“ gesehen habe. Für diejenigen, die die Serie gesehen haben, ein Muss. Wie beneidenswert, dass dir, Jochen, diese Erfahrung noch bevorsteht. Creepy.

  10. Michael Engelbrecht:

    THE RETURN ist wahrlich creepy, aber nicht in der fast anheimelnden Art der ersten zwei Staffeln, sondern um einiges VERSTÖRENDER! Im positiven Sinne eine Zumutung, weil sie sämtliche Erwartungsghaltungen eines „schönen Wiedersehens“ torpediert. Beständig ist eigentlich nur der Soundtrack. Ein Antiflow-Flow passt für The Return ganz gut. Die Tötungsszene in der ersten Folge der dritten Staffel ist reiner Horror, hübsch gruselig ist was Anderes.

  11. Martina Weber:

    Ja, der Begriff „verstörend“ trifft es, in Kombination mit „creepy“. „Alptraumlogik“ trifft es vielleicht auch. Wie bei „The Affair“ in der 5. Staffel, aber ganz anders, haben wir es hier auch mit einem Zeitsprung zu tun. Ich mag diese Zeitsprünge.


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