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2020 3 Okt

Django 60

von: ijb Filed under: Blog | TB | 4 Comments

 

 

 

Zum heutigen 60. Geburtstag von Django Bates habe ich dieses Interview mit ihm fertig editiert (knapp 15 aus insgesamt rund 70 Minuten Interview). Über länger als ein Jahr hinweg habe ich versucht, ein Treffen mit ihm organisiert zu bekommen; erst in der Corona-Zeit hat es schließlich geklappt. Er lebt seit einigen Jahren in Bern, und das passte dann gut mit einer meiner Schweiz-Ausflüge zusammen, zumal ein sehr guter Freund von mir ebenfalls (seit 14 Jahren) in Bern lebt. Django selbst meint, seine First-House-Zeiten seien nicht besonders wesentlich in seinem Schaffen, aber seine Erinnerungen sind durchaus schön zu sehen und hören. Leider kann ich Ken Stubbs nicht so einfach treffen und interviewen – es sei denn, mir sponsort jemand einen Trip nach Australien. Andererseits ist Django auch der einzige des Quartetts First House, der nach diesen Alben noch eine Beziehung zu ECM weitergeführt hat. Passagen aus dem Gespräch, die über die Zusammenarbeit mit Sidsel Endresen berichten, habe ich aus Fokussierungsgründen außen vor gelassen, werde aber versuchen, davon etwas in meinem demnächst anstehenden Sidsel-Interview/Portrait einzusetzen.

 

 

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4 Comments

  1. Michael Engelbrecht:

    Da sieht man mal, wie interessant ein Interview sein kann, auch, wenn es sich nicht um die frühen Meilensteine dreht, sondern um (beispielsweise) das Debut in jungen Jahren.

    Auch spannend:

    – wie sehr das Debut aus dem, was damals mit der englischen Jazzmusik verbunden war, herausfiel, fast ein Outsideralbum. Solche Dinge sind oft wiederentdeckenswert.

    – die Erinnerung an Djangos erste Begegnung mit einer ECM-Platte. Keith Jarretts My Song. Der „andere Planet“. Tja, dieses Album wird immer seinen Platz in meiner Erinnerung haben, weil ich es neben zwei anderen Alben drei Wochen und drei Tage lang hörte. Ich war an einen Ort gebunden. Unvergesslich, was damals passierte, und diese Musik war der Soundtrack dazu. Die beiden anderen: Kaya von Bob Marley, und sie letzte Produktion von Jacques Brel. Das „blaue“ Album. Wer heute die drei Alben hört, könnte von „drei Planeten“ sprechen.

    – wie er Musik schrieb und sich Eicher als Zuhörer vorstellte. Und, klugerweise, auch sich selber 😉

    Meine Alben, auf denen Django einen bleibenden Eindruck hinterliessen, waren zwei, eine aus junger, eine aus alter Zeit. Blue Maquams, das spielte er neben Anouar Brahem – und So I Write, eines meiner favourite albums von Sidsel Endresen.

    Da bin ich natürlich sehr gespannt auf die Stories dazu … eine sehr sympathische Erscheinung, dieser Mr. Bates!

  2. ijb:

    Zum Stichwort „ECM-Musiker in der der Schweiz“ und „nicht die frühen Meilensteine“ (aber Bezugnehmen auf diese) ein Nachtrag vielleicht noch: Zu Susanne Abbuehls 50. Geburtstag in diesem Sommer hatte ich dieses Interview mit ihr, über ihre Zusammenarbeit mit ECM/Eicher ins Internet gestellt. Durch meine Abwesenheit ist es, wenn ich mich recht erinnere, hier noch nicht erwähnt worden.

  3. Michael Engelbrecht:

    Danke für den Hinweis. Zu „ECM-Musiker in der Schweiz“ gab es mal ein 45-minütiges Porträt des Violinisten Paul Giger im DLF. Anno 1990 oder 1991. Oder so. Dafür reiste ich über den Bodensee nach Appenzell, bekam eine Karte in die Hand mit einen Dorf namens Dorf, und fand sein Haus mit einer Mischung aus Schnitzeljagd und Wim Wenders Road Movie Stimmung. Pauls Partnerin erkannte mich aus der Ferne, eine halbe Meile entfernt: sie rief über den Bergrücken, ich möge es mir im Haus bequem machen. Drinnen war niemand, aber seine Violine immerhin. Wir sprachen später auf einer Alm miteinander, man hört die Kühe muhen, und am nächsten Abend spielte Jan Garbarek mit dem Appenzeller Spaceschöttel. Und alles drehte sich (fast) um die Aufnahme in der Kathedrale von Chartres, so heisst auch das Werk: Chartres. Auch um einen Gefängnisaufenthalt. Das ganze hätte ein schöner kleiner Film sein können, in dem nichts passiert, aber viel zu sehen und zu hören ist. So wurde es ein kleines Hörspiel, als Porträt getarnt.

  4. Michael Engelbrecht:

    Und viele Jahre später, wieder eine Überfahrt über den Bodensee, da rief Eicher an, während es total windig war, und erzählte mir von dem Soloalbum des ehemaligen Bassisten von Nik Bärtsch, das er produziert hatte. Und das bald herauskäme. Umd von einem alten Jazzclub in Lindau, den es als solchen schon lange nicht mehr gibt. Und ich fragte ihn: nur E-Bass, keine Elektronik. Nur ganz wenig, sagte er. Und ich ahnte, das Album würde mir sehr gefallen.


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