Manafonistas

on life, music etc beyond mainstream

2020 17 Sep.

„Just another day“

von: Michael Engelbrecht Filed under: Blog | TB | Comments off

 

Lieben Sie Boeuf Bourgignon? Wir sollten hier mal unsere Lieblingsrezepte teilen, Freunde! Es gehört zu der Geschichte dieses Blogs, dass immer wieder mal Dinge in den Raum gestellt werden, die dann nie oder ganz anders stattfinden. Ideen sind fragile Geschöpfe. Ich bin derzeit in einem Hotel nahe des Hauptbahnhofes in Essen, und verbringe die Zeit in meinem Zimmer, einen möglichst konstanten flow sicherzustellen. So habe ich mir vom Hanser Verlag einen Roman schicken lassen, der eine Zeitreise anbietet: Westberlin, achtziger Jahre. Punk und Strassenschlachten, AIDS und Drogen, raue Kunst und wilde Theorien. Das Buch anzufangen, ist verführerisch. Aus meiner Lieblingsbäckerei in Düsseldorf (Ulrike und Lajla kennen sie gut!) habe ich mir „gedeckten Apfelkuchen“ besorgt. Meine HNO-Ärztin hatte mir hernach eine so witzige Story erzählt, zwischen Tür und Angel, dass ich mich wunderte, dass sie das halbe Wartezimmer mithören liess. Und auf YouTube sah ich mir  gerade zwei spannende Interviews mit David Rodigan an. Ich mag es zuzuschauen, wie  andere Menschen in ihrer Liebe zur Musik aufgehen, und dabei zu Geschichtenerzählern mutieren.

 

Und natürlich kam ich auf den Reggaemann, weil mich die Musik aus The Bakery, Stockport in den letzten Wochen so gefesselt hat. Dub und Reggae von den Herren Birchall & Breadwinner. Ich hatte Nat gestern eine Mail geschrieben, und wenn alles gut geht, bekomme ich bald seine Antworten für die Jazzfakten vom 1. Oktober. Ich servierte ihm meinen Überblick über die 55 Minuten, und finde es ziemlich gut, wenn ich in der Sendung eine Schallplatte in einen besonderen Fokus stelle, die es nur in Mono gibt. Und das war dann die Initialzündung: das Aufregende an neuen Tönen, getriggert vom Echoraum anderer Zeiten. 

 

Ich werfe einen Blick aus dem Fenster, und beschliesse, an den Baldeney-See zu fahren und eine Runde zu schwimmen. Die heissen Tage sind vorbei, und ich kenne eine kleine Ecke am See mit aufgeschüttetem Sand. Ich nehme die BOOM-Box mit, und John Cales „Paris 1919“ wird laufen. Vor etlichen Jahren erlebte ich den Waliser hier, ein paar hundert Meter entfernt, wie er in der Lichtburg das Album live spielte. Time fades away. 

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