Manafonistas

on life, music etc beyond mainstream

2020 31 Aug.

Das flackernde Ich (1)

von: Michael Engelbrecht Filed under: Blog | TB | Comments off

Alte ehrwürdige Gebäude ragen am Strathearn Place auf, den man leicht erreicht, wenn man bei „Bayswater“ die Underground verlässt. Da findet sich auch „The Victoria“, ein Pub, in dem Charles Dickens an seinem letzten Roman „Our Mutual Friend“ arbeitete, in dem es um Selbsterneeuerung und die Verachtung sozialer Konventionen geht. Um diese Dinge drehte sich auch vieles an einem bestimmten Abend Mitte der Sechziger Jahre. Eine besondere spielt dabei der Zahnarzt John Riley, der aus wohlhabendem Haus stammte und der Sohn eines angesehenen Polizeikommissars war. Er wohnte an diesem Platz, und hatte eine überqus erfolgreich laufende Praxis in der Harley Street. Zu seinen Kunden zählten auxh die Beatles, mit George Harrison pflegte er eine engere Freundschaft. John Riley tauchte voll ein ins Leben der „Swingin Sixties“ und flog einmal sogar zu den Bahamas, um dabei zu sein, als die Beatles dort Teile ihres Konofilms  „Help“ drehten. Wie Pattie Boyd sich erinnerte, arbeitet John mit recht unorthodoxen Methoden, und, egal, um welches Zahnproblem es sich handelte, viele seiner Liebkingskunden bekamen erstmal intravenös Valium verabreicht. Einmal erlebte sie, wie er George ein paar Backpfeifen verpasste, um ihn aus dem Tiefschlaf zu holen. Einmal lud er zu einer Party, und zum Dessert bekamen seine Freundin Cyndy, George und Patti sowie John und Cynthia Lennon einen Kaffee geeicht, deren Zuckerwürfel mit LSD imprägniert waren. Der Zahnarzt selbst hatte nie zuvor LSD genommen und wusste wenig über die genauen Auswirkungen, und gung davon aus, dass seine illustren Gäste in der sicheren Umgebung seines luxuriösen Wohnzimmers verbleiben würden – immerhin schien er mitbekommen zu haben, das Set und Setting nicht ganz unwichtig sind. Allerdings viel mehr als einen blassen  Schimmer hatte er nicht, und das ganze war wohl als unschuldiger Spass zu verstehen.

Fortsetzung folgt

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